Cruelle – 2023 Demo

Oi. Schönes Solo Debüt von Émilie, die auch bei Tenaz und Action Sédition mit am Start ist und nun bemerkt hat, dass man eigentlich gar keine nervigen Bandkollegen braucht, um new wavigen Synth Punk zu machen. Tja, und so kann sie ihre Vorliebe für den französischen Oi Punk in einer weiteren Unterkategorie des Genres ausleben. Cruelle. Merken. Ganz geil.

A World Divided. Gesungen wird auf Englisch und auf Französisch, wie es sich für Leute aus Montréal gehört. Ob die auch permanent zweisprachig träumen dort und wirkt sich Bilingualismus eigentlich positiv auf Schizophrenie aus? Hm.

Wristwatch – II LP

Habt Ihr sowas wie eine Armbanduhr ums Handgelenk schlackern?

Warum?

Und wenn Henry Rollins meint, diese Band hier, Wristwatch, seien cool, hat der alte Mann natülich recht. Nach dem Debüt auf dem inzwischen verblichenen Label FDH Records erscheint nun das sogenannte zweite Album von den Synthie Punk Rockern bei Big Neck und No Coast Records im Juli. Und wenn Henry Rollins sagt, das sei eine coole Band, sind natürlich auch die limitierten LP-Versionen bereits vergriffen, obwohl man nur einen Song vorab hören darf. Erstaunlich. Glückwunsch!

Musikalisch geht die Ein-bis-Zwei-Mann-Produktion von Wristwatch in die Richtung von Ausmuteants und biegt bei Mind Spiders in die Richtung von irgendwelchen Projekten von Marco Palumo ab. Coole Band.

Die letzte Armbanduhr, die ich hatte, konnte nur die Uhrzeit anzeigen. Die hab ich natürlich dann weggeschmissen. Was für ein sinnloser Quatsch. Mit meiner neuen Smwartwatch hingegen fühle ich mich jetzt jeden Tag schlecht, weil ich nicht genug Schritte tu oder zur falschen Zeit kacken gehe. Yay Fortschritt.

Die Paniks – S/T CS

Ach, da ist mein Aldi-Synth geblieben! Ich hatte das Teil schon gesucht, weil ich noch unbedingt "Alle meine Entchen" auswendig lernen wollte, aber dann ist mir aufgefallen, dass das Teil ja nur 4 Tasten hat. Schön, da haben sich die Paniks aus Schweden das Gerät wohl geschnappt und gedacht, damit kann man doch noch Punk machen. Stimmt natürlich. Dafür reicht’s. Aber mehr als 4 Lieder haben die intensiv Ängstlichen auch nicht herauskitzeln können.
Passend zum Feuerholzhacken. Die nötige Aggressivität ist da und länger als 8 Minuten sollte man sowieso keinen Sport am Stück machen.

Helvete’s Kitchen bringt das demnächt auf Kassette raus.

Free Refills – Singles 2021-2022

Tür Nummer 5 erinnert euch freundlich daran, die Hundekacke von euren Stiefeln zu kratzen, weil morgen der Nikolaus kommt. Außerdem ist heute Montag und der Beginn der Arbeitswoche für 12% von Euch. Also los.

Musikalisch untermalt wird der Hinweis netterweise von der Single-Compilation der großartigen Free Refills aus Kalifornien. Wenn man die verdammten Boots nicht mit diesem supertanzbaren Synhie Punk Weirdo Nintendo Pop saubergestampft bekommt, sollte man die ohnehin lieber beim Nachbarn vor die Tür stellen.

Letztes Mal hab ich noch von dem Cover geschwärmt. Das hier ist eher so naja. Aber ich bin auch nicht der übermäßige Fan von türkiser Kunst. Ihr könnt ja trotzdem Crude Development folgen, da sind ein paar nette Cover in der Sammlung.

Kein Label. Könnte man mal drüber nachdenken, ob das nicht alles auch auf Vinyl hübsch ist.

Tooth Paint – Digital Sex CS

Hier, der eine Typ von L‘Appel Du Vide hat vor 2 Jahren eine ziemlich gute Elektro/Synth Punk EP eingespielt und dann auf einer sehr limitierten 10″ verkauft. Tooth Paint nennt sich der Mensch und Digital Sex nannte er die Platte. Darauf enthalten sind 5 tolle Songs, zu denen man ganz fantastisch S-Bahn-Surfen oder Joggen oder auf der Straße fegen/tanzen kann. Was man halt so mit einem Walkman macht, weil, das ist ja jetzt ne Kassette, die bei It’s Eleven erscheinen wird. Am Donnerstag.

Kaufts Euch. Ist sehr gut. Geht ab.

Was ist das eigentlich, digitaler Sex? Und ist der besser als der analoge mit Körpern und so? Ist das so wie bei Demolition Man? Dann will ich damit nix zu tun haben.

Cuir – EP 7″

Hoppla, der Synth-Punker aus Lorient verlagert auf seiner neuen Single die Betonung von Synth in Richtung Punk und wirft ein bisschen mehr Geschwindigkeit in die Waagschale. Somit kippt das Konstrukt von Cuir während der ersten beiden Songs und der ersten beiden Minuten leicht in die Ecke von Uffta-Uffta und wird dementsprechend auch in den letzten 50 Sekunden der Single von einem gelungenen Zeke Coversong mit Hardcore Punk Synthie abgerundet, auf Französisch, natürlich!
Gibt es als Single bei Offside Records.

3 Songs unter 4 Minuten. Der gute Mann kommt Ende Juni nach Deutschland und spielt auch bei Dir in der Nähe. Naja, was heißt das schon? Alles ist nah, wenn man Zeit hat. Geht dahin, wir sehen uns dann. Wenn mein Sonnenbrand nicht bis dahin verschwunden ist, kann ich mich sogar als Doppelgänger mit auf die Bühne stellen.

Slimex – Easy Money 7″

Zur Abwechslung mal ein bisschen Synthpunk. Oder Garage Synth. Oder Post Punk Synth. Synth. Synth. Slimex liegen schon ne ganze Weile hier im Browser herum und wollen auch endlich mal raus. Dabei hab ich in den letzten 3-4 Wochen gar nicht mehr über die Band herausgefunden, das ich als weiterführende Information hier reinschreiben könnte. Ok, ich hab auch nicht nachgesehen. Die kommen aus Portland. Hm.

Die machen Synthpunk. Schon erzählt, ne? Tja, pffft. Hm. Gitarre und Schlagzeug sind auch mit dabei. Und die 6 Lieder sind auch ziemlich eingängig und rutschen super in den Gehörgang, keine Frage.
Die haben vorher schon mal ein Tape veröffentlicht, das war auch schön.

Slimex sind weniger Party als Flop Machine und mehr Punk. Slimex sind weniger Rotz als Cuir und mehr Melodie. Irgendwo dort in der Synthpunksphäre haben sie sich ihren eigenen Platz gezimmert und sitzen dort bequem neben den anderen Helden der reanimierten Synthieszene am Tisch und lästern über Deine Rumpelpunk Band.
Ich würde das ja auf 7″ kaufen, aber die ist schon weg. Kassette tut’s auch. Und für ganz harte Fans gibt’s sogar noch ein Longsleeve.

Fun Fact: Das Artwork ist von Robin Roche, der damit sein sechstes Cover für ein Release für das sechste Label abliefert, das ich nicht verstehe. Ist Kunst, da machste nix. Auch der Satz. Der ist auch Kunst.

Why Bother? – A Year Of Mutations LP

Hat jemand Synthpunk gesagt? Why Bother? aus dem Nirgendwo in Iowa sind vor kurzem ebenfalls auf diesen Zug aufgesprungen und haben dem illustren Kreis des Genres in den letzten zwei Jahren ein paar Tapes und Singles beigesteuert.
Daraus ist jetzt diese LP entstanden, also quasi eine Compilation von alten Songs, aber immerhin neu für Vinyl gemastert und als Kirsche oben drauf gibt es sogar noch ein paar funkelnagelneue Lieder. Hurra.

Why Bother? bewegen sich auf der eher poppigen und glatteren Seite der Fahrbahn, die schon ein paar Spurrillen von 80er, 90er und dem besten Synthpunk von heute vorzuweisen hat. Der Vorteil dabei ist eindeutig, dass man neben den einzelnen Instrumenten auch den Gesang verstehen kann, da werden alle 8 Spuren gut genutzt. Der Nachteil ist, dass hier der Abrieb fehlt, das Rauhe, Rotzige und Dreckige aus der Garage Punk Ecke kommt ein bisschen zu kurz, aber vielleicht sollte man dafür die LP einfach ein bisschen mit Staub einreiben vor dem Abspielen, das gleicht sich dann wieder aus.

Erschien vor ein paar Tagen auf orangenem und auf schwarzem Vinyl bei Feel It Records. Ich glaub, der Armin bekommt von denen immer Lieferungen, also fragt dort mal – der ist nett.
Fun Fact: Wenn man das Album googlet, erhält man als Ergebnis unter anderem ein Exzerpt aus dem Buch "Interdisziplinäre Beiträge zum Verhältnis von Religion und Rationalität" (E-Book für 102,95€). Tja.

Flop Machine – Drink Blood

Hurra, ein neuer Song von Flop Machine, zu dem ich endlich meinen jüngst erlernten Dance-Move beim Aerobic in der Mehrzweckhalle ausprobieren kann. Geht ins Blut, bleibt da, kocht und sprudelt. Würd ich auch trinken. Happy Halloween. Oh, zu spät.
Der feine Herr Bønny Evjen weiß auf jeden Fall, wie man eingängige Melodien mit ein bisschen Synthie Gedröhn unterfüttert, um damit eine ganz fantastische Punk Torte zu zaubern. Klingt wieder ein bisschen nach Cuir aus der Garage. Geiler Scheiß aus Bergen.

Wenn die Songs weiter so in dem Tempo aus der Werkstatt des Scumbags herausgeschossen kommen, können wir uns demnächst gewiss über ein Album freuen. Ich jedenfalls.

Flop Machine – UFO / Berlin / Jukebox

Mir ist heute Morgen beim Bäcker etwas aufgefallen. Ich habe offensichtlich größere Probleme mit Fans von Scheiße als mit der Scheiße selber.
Scheiße kann ich ganz gut ignorieren, wenn es mich nicht interessiert. Ich habe Scheiße recht erfolgreich aus meinem Leben verdrängt. Ich lebe in einer fast scheißefreien Umwelt. Yay!

Fans von Scheiße hingegen drängen sich in all diese sauberen Lebensbereiche hinein und stinken meine Wohlfühlzonen voll.

Beim Bäcker – Unterhaltung, Mario Barth Hahahahaha, Lindner, Bullerbü hahahaha,
Aufm Markt – Unterhaltung, Tempolimit nicht mit mir verdammtes Donnerwetter, Impfen nee ich gurgel Jod.
Puh.

Hier, zur Stimmungsaufhellung (meiner) drei coole Lieder von Flop Machine aus Bergen in Norwegen, wo die Welt auch nicht in Ordnung ist, aber immerhin macht dort Bønny Evjen von den Scumbugs ganz nette Musik mit Synthesizer, Gitarre und guter Laune. Erinnert ein bisschen an Cuir. Vielleicht auch an Atomic Eater?

Drei Songs sind bereits erschienen, mal sehen ob er auch mal etwas zusammenhängendes auf den Markt wirft und es Album nennt. Ich bleib für euch dran. Eure Karla Kolumna.

Gibt es eigentlich wirklich deutschen Humor, der lustig ist? Also jenseits von zynischem Kabarett. So lustige Leute, über die man herzhaft lachen kann? Nur ernst gemeinte Zuschriften bitte.