White Knuckle – ICSTQ CS

Punk Rock mit verfaulten Eiern aus der Garage kommt heute aus Montreal im schönen Québec.

Ich habe dem Egg Punk ja eigentlich entsagt, aber die Mischung hier leiert nicht so schlimm. Also zumindest digital ist das einwandfrei, was der junge Mann hier mit 5 Songs in 10 Minuten abliefert.

Falls es anderen Menschen auch ähnlich geht, White Knuckle könnte eine gute Aussteiger- und Entwöhnungs-Band sein. So, wie man langsam seinen Zigarettenkonsum durch Haschischkonsum ersetzt und das viele Bier am Wochenende dann lieber auf die gesamte Woche verteilt. Alles Lüge. Aber macht Spaß.

Syf Records. Erschien im Original bereits im Oktober und kann man dort digital für 7 CAD erwerben, oder auf Kassette in Polen für 6,50 EUR. Oder kostenlos digital (leiert nicht, ne).

Stigmatism – Ignorance In Power LP

Puh, der Sommer meint es aber noch mal ernst, was? Aber von wo aus soll ich denn jetzt arbeiten, wenn mein Freibad seit gestern zu hat und ich mich nicht mehr mit meiner aufblasbaren Partyinsel unter den Sprungturm legen kann? Da denkt natürlich wieder mal niemand dran. Typisch.
OK, heute würde es die vielen aufgepumpten und schlecht tätowierten Männer ohnehin noch aggressiver machen, was aus meiner Boombox ertönt und ich will ja nicht unnötigen und zusätzlichen Schwanz Testosteron-Vergleichen noch mehr Futter bieten.

Dafür würde sich die Debüt LP von Stigmatism nämlich soundtechnisch durchaus anbieten. Hardcore Punk der aggressiven Spielart, der auch in den Breakdowns wenig an Energie verliert und zum Aufplustern der diversen Fraktur-Unleserlichkeiten auf den rotverbrannten Brüsten der hiesigen Dorfjugend bestens geeignet wäre.
13 mal auf die Fresse aus New York und Montreal – mit Leuten von Lethal, Omega und S.H.I.T. Und das hört man. Cool.

Static Shock Records. Wenige auf rotem Vinyl. Ein paar mehr auf schwarz. Zusammen sind es 500.
So, ich muss jetzt meiner Arbeit nachgehen und Frostschutzmittel in die Becken füllen, damit das alles hier winterfest wird. Bademeister arbeiten auch in der Nebensaison!

Taxi Girls – Coming Up Roses

Sommer, Sonne, Kaugummi. Scheint es auch in Montréal zu geben, denn zumindest der Sound der drei Mädels von den Taxi Girls erinnert an die unbeschwerliche Zeit, als ein verklebter Magen und Darmverschluss als Konsequenz aus dem Verschlucken von Kaugummis noch zu den schlimmsten Dingen gehörte, die meine Eltern mir prophezeit hatten. Heute passt der poppige Punk auch ganz wunderbar zu Planschbecken auf dem Balkon mit Bier und Flutschfinger. Macht was draus.

Auf Vinyl bei Wild Honey Records in Italien und auf Kasstte bei Dirt Cult Records in den USA. Digital hier zu bestaunen und live in Kanada. Verrückte große Welt.

Cruelle – 2023 Demo

Oi. Schönes Solo Debüt von Émilie, die auch bei Tenaz und Action Sédition mit am Start ist und nun bemerkt hat, dass man eigentlich gar keine nervigen Bandkollegen braucht, um new wavigen Synth Punk zu machen. Tja, und so kann sie ihre Vorliebe für den französischen Oi Punk in einer weiteren Unterkategorie des Genres ausleben. Cruelle. Merken. Ganz geil.

A World Divided. Gesungen wird auf Englisch und auf Französisch, wie es sich für Leute aus Montréal gehört. Ob die auch permanent zweisprachig träumen dort und wirkt sich Bilingualismus eigentlich positiv auf Schizophrenie aus? Hm.

Private Lives – S/T CS

Ich hab mich schon wieder verlesen und dachte, da steht "Pirate Lives" statt Private Lives. Dann bin ich da zwar mit falschen Assoziationen an die Musik herangetreten, aber Namen sind ja Schall und Rauch, ne? Und Punk Rock ist das allemal, wenn auch nicht so freibeuterisch und wild. Private Lives: eine Band aus dem französischen Kanada (Montréal), die mit Leuten von Priors und Pale Lips gespickt ist. Die hatten nur noch den Buchstaben "P" übrig für ihre Bands. Passt.

Kommt auf Kassette bei Feel It Records heraus und bringt bei 5 Liedern eine Spielzeit von 13 Minuten auf die Waage.

New Vogue – Volume ii LP

Na Mensch. Nach nur einem Jahr kommt schon was Neues von den beiden Franko-Kanadiern aus Montreal mit dem schönen Namen New Vogue. Ihr wisst schon, die Typen von Sonic Avenues und Priors, die ich hier mal kurz vorgestellt hatte. Schön zu sehen, dass auch die Pandemie nichts gegen das Duo auszurichten hat.
Die ziehen das durch und haben wohl sogar schon eine richtige Liveband am Start mit Schlagzeuger und Instrumenten und so, sollte irgendwann mal wieder die Möglichkeit bestehen, Musik irgendwo live zu spielen, mit Publikum ohne Stühle und so, haha. Man wird ja noch träumen dürfen.

So wie ich das sehe, sind das zwar nur 7 Lieder und davon auch nicht unbedingt alle brandneu, aber zumindest sind die Songs nun zum ersten Mal auf Vinyl zu haben. Dazu erscheint die Platte auch noch bei Casbah Records und Drink & Drive Records, also auf unserem heißgeliebten europäischen Festland. Wie schön. Günstig.

Ach so, Musik. Punk Rock mit Synthesizern in die Richtung Rotz von Lost Sounds und Melodie von Mind Spiders. Schnell noch zu Weihnachten runterladen und mit auf die Fahrt in den Stau auf der A1 bis A1000 nehmen. Geil.

Apropos Autobahn. Das ist immer noch der Hit, hat sich nichts getan seit 13 Monaten Musik.

Frvits – Stupid Era EP 7″

Na sowas, dass die doofe Hummel nun vor Gericht gezogen wird, weil sie als Influencerin angeblich Werbung macht, ist ja schockierend.
Ich dachte, das sei der Lebensinhalt von diesen trantütigen Dölmern – sich dem nächstbesten Unternehmen anbiedern und irgendwelche Produkte seelenlos mit "Duckface" in die Telefonkamera halten..?

Apropos, hier ist eine neue Single aus dem Hause Slovenly Records. Ihr kennt doch bestimmt noch Hugo Mudie, den sympathischen Erfinder des Pouzza Snacks (Poutine auf Pizza) und gleichnamigen Festivals in Monreal und Sänger von den Sainte Catherines, Yesterday’s Ring und einigen anderen. Der hat jetzt mit seinen Kumpels Karl Houde, Alex Ortiz und Adrian Popovich eine neue Band am Start, die mal eben auf ihrer Debüt EP 6 Songs in unter 6 Minuten abliefert. Frvits!
Das klingt nach Hardcore, ist aber irgendwie eher schräger Punk Rock mit unfertigen Liedern, ohne dass man es merkt. Krumme Gitarren, abgehackte Schepperdrums und Geschrei dazu, aber genug Melodie für einen ganzen Grillabend im Skatepark – starke Sache.

Ist vor einer knappen Woche in verschiedenen Farben auf Vinyl erschienen. Aber die klingen alle gleich.

Wenn das jetzt Werbung für Pouzza war, dann tut es mir leid, denn so einen Scheiß kann man wirklich nur im Vollsuff essen. Müsst ihr mich verklagen.

Les Shirley – Fuck it Easy Target

Drei Mädels aus dem schönen Montreal in Quebéc haben sich nach dem Genuss von zu viel Zimt-Whiskey aus Versehen zusammengefunden und kurzerhand eine nette Pop Punk Rock Band gegründet.
Rotzevoll sind sie dann ins Studio getorkelt und kamen mit vier tollen Songs und einem fertigen Minialbum wieder heraus.

Das war vor knapp 2 Jahren und seitdem haben Les Shirley anscheinend den schlimmen Kater überwunden und ein paar neue Songs eingespielt oder aber sich dazu entschlossen, die Reste des fuseligen Gesöffs gemeinsam zu leeren, um an alte Zeiten anzuknüpfen. Was soll man heutzutage auch anderes machen?

Eigentlich wollte ich bloß das neue Stück "Easy Target" aus diesem Monat vorstellen, aber dann ist mir aufgefallen, dass der ältere Song "Fuck it, I’m in Love" vom Januar noch ein bissl besser ist. Vielleicht hab ich aber auch zu viel Kokos-Rum getrunken, keine Ahnung. Gefällt mir. Beides.

Sollte man sich eigentlich Sorgen machen, wenn ein Getränkehersteller sein Zeug erst dann los wird, wenn er irgendeinen süßen Scheiß beimengt? Vielleicht muss man akzeptieren, dass der Whiskey oder das Bier einfach kacke sind? Dann füllt den Mist doch in die nächste Charge von Mon Chérie, das merkt doch niemand.

New Vogue – Safe On The Autobahn

Ich lass das hier einfach mal liegen. Maxl von den Sonic Avenues hat seit längerem schon mit New Vogue ein anderes Projekt laufen und tobt sich da in seinen Jay Reatard/Lost Sounds Reminiszenzen aus. Schön und gut.

Aber sicher auf der Autobahn fühlen sich heutzutage doch nur noch Fahrer eines LKWs oder die alten weißen Männer in ihren bekackten SUVs. Bist Du einer davon, Max?

Demnächst kommt da wohl ein neues Tape – ich werde berichten.

Itchy Self – Here’s The Rub 12″

Zeitlose Musik, dieses Power Pop Punk Gedöns.

Die 5 Songs von den Itchy Self aus Montreal könnten so auch aus den 70ern stammen.

Vielleicht tun sie das sogar! In den Zeiten von populären Verschwörungstheorien muss ich jetzt einfach mal mitmischen und behaupten, dass 80% der Power Pop und Garage Rock Platten aus Kanada und Australien eigentlich uralte Aufnahmen der Eltern von Milli Vanilli aus den 70ern sind. Beweist mir das Gegenteil, ihr Luschen.
Habt ihr die Bands live gesehen, oder was? Na also.

Hört mal, das ist doch eindeutig von Frank Farian produziert. Und ist der Typ da auf dem Cover nicht der eine Vogel von der R.A.F.?
Na gut, der Song über MTV dient jetzt nicht unbedingt meiner These, aber jede gute Verschwörungstheorie braucht ja bekanntlich auch ihre Angriffsfläche.

Geiler Scheiß. Ist Anfang Oktober bei Celluloid Lunch Records erschienen. Aber Versand.