Jug – Or Not 7″

Ach, wie erfrischend. Eine kleine Single mit 4 krachig bis wütend meldischen Songs, die einfach nur richtig guten Hardcore Punk aus dem Herzen Kanadas in Dein Wohnzimmer spucken.

Jug aus Winnipeg spielen eine simple Mischung aus klassischen Hardcore Riffs gepaart mit klassischem Basslauf und klassischem Mid-Tempo Scheppern, das alles durch das leidvolle Brüllen des Sängers als Kirsche auf der Sahne getoppt wird – Klassisch. Alles ein bisschen abgehackt, ein bisschen 80er und mit genug Gedudel und Spielerei zwischendurch ausgestattet, dass es bei dem Debüt der Band nicht etwa langweilig wird, sondern schon wieder eine richtig coole Single von Herrn Killingsworth abgemastert wurde. Scheint ein Qualitätsmerkmal zu sein, der Kerl. Toll.

Neon Taste. Erscheint in 3 Wochen auf schwarzem Vinyl. 200 Stück gibts und das wars. Auch erfrischend, ohne 6 Farben auszukommen. Leider teuer wegen Kanada, aber digital auch gut.

Headcheese – Expired LP

Tolle zweite Platte von den Hardcore Kollegen aus Kamloops in Kanada. Ihr erinnert euch, an diesem Headcheese spielt der Label-Boss Eric am Schlagzeug mit und (Bullshit, sorry) hat Josh geknabbert darf deswegen auch in der Bandinfo schreiben, dass sie die schlimmste Band überhaupt und im Grunde ein Haufen Scheiße seien. Man kennt sich selber eben immer am besten, ne?

Musikalisch gar nicht mal so scheiße, sogar eigentlich richtig toll, aber eben auch die beste Anleitung trotz schönen Wetters und 50 Mark in der Hosentasche eine beschissene Zeit zu haben. Ist ein bisschen wie Alkohol. Wenn Du eh gerade aggro bist, steigerst Du Dich leicht in eine Keilerei mit der Warteschlange vor dem Metzger. Bist Du gut gelaunt und fröhlich auf dem Skateboard unterwegs, schubst Du lachend die Longboarder und Elektro-Roller-Fahrer vom Gehweg. Passt. 12 Songs für eine Viertelstunde Spaß. Cool.

Neon Taste Records. Limitiertes Vinyl ist ausverkauft, in schwarz bestimmt bald ein paar in Europa zu bekommen. Apropos abgelaufen. Wenn man diese alkoholfreien Biere lange genug stehen lässt, schmecken die leider auch nicht. Profi Tipp.

Lafff Box – S/T LP

Zu Lafff Box hab ich eigentlich alles gesagt. Nach dem Demo und der 7″ kommt jetzt logischerweise die LP. Der vorgefertigte Weg der Rockstars.
Ich hatte 8 Songs erwartet, aber die vier Jungs sind so voller Amphetaminsulfat und Adrenalin gestopft, dass sie es sogar auf 12 Lieder geschafft haben. Hektischer Garage Punk mit Hardcore Elementen aus geklauten Riffs und Sojagranulat. Sehr cooles Album.

Turbo Discos und Neon Taste Records. Die müssten dann im nächsten Schritt eigentlich abgeworben werden, auf einem größeren Label landen und dann mega verkacken. Aber vielleicht bleiben uns Lafff Box noch ne Weile erhalten, es wäre wünschenswert.

Evil Tree – Moon Maniac 12″

Uff. Keine Ahnung, was heute los ist. Ich glaub, ich hab versehentlich das "unhappy meal" bestellt. Ist das nicht eigentlich ein Gefühl, das dem Montag vorbehalten ist? So ugh und müde und nichts funktioniert und kalt und alles Arschlöcher und wieso bin ich eigentlich heute Morgen aufgestanden?

Was solls. Wie sagte Jürgen von der Lippe einst. "Wo wir schon mal da sind, da bleiben wir gleich hier." Ähnlich gute Ohrwürmer zaubert Drew Owens mit seiner Vielzahl an verschiedenen Bands jeden Tag aus seinem Hintern. Diese Woche hat der gute Mann Bock auf ein bisschen Metal. Warum nicht? Wenn man’s kann, ne? Geiler Typ.

Neon Taste Records. Limitierte 12″ Vinylplatte kommt vielleicht auch nach Deutschland. Die ersten 100 Stück sind farbig, aber man muss laut Label 18 Jahre alt sein, um die zu kaufen. Sorry, Freunde.

Mist, Überschrift vergessen

Jetzt wird alles gut! Wir haben einen neuen König. Hurra. Ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich darüber bin. Also kann ich wirklich nicht, ich hab keine Ahnung.

In den letzten Tagen war ich eigentlich nur froh, dass ich nicht mehr boostern muss. Und dass ich zwei neue Anagramme gelernt habe: "Omikorn" aus Omikron, hm naja. Und "Media Kontrol" aus Delta und Omikron, ok, das ist ganz geil, haha.

Naja, sonst nicht viel passiert – ich hab meine Küche aufgeräumt und such jetzt für die 9 übrig gebliebenen Deckel die passenden Dosen. Falls ihr zufällig zu viele Dosen habt…
Und Musik? Ich mach keine Best-of Liste. Sucht euch selber eure Favoriten für das Jahr heraus. Hier sind noch ein paar Vorschläge.

Bashford – Greener Grass LP

Ach, 90er – Rock Musik zwischen Grunge und Punk Rock. Das Klischee können Bashford ganz hervorragend bedienen. Auf dem 5. Album machen sie genau so weiter wie bisher – fuzzige Gitarren mit blubberndem Bass aus dem Hause Mudhonirvana, Schlagzeuger mit Ridebecken und Schreihals mit perfekter Krächzstimme. Authentisch anachronistisch. Ist bei Big Neck Records erschienen.

Tower 7 – … Peace On Earth? LP

Debüt LP von Tower 7. Ziemlich krachiger (Post)Hardcore mit viel Bass und viel Rumms. Das gleitet manchmal in die Metalecke ab und findet dann zum Glück schnell wieder zurück in die aggressive Welt der 80er Jahre Hardcore Hölle. Sollte ich nicht im Auto hören, da müsste ich dann freihändig fahren wegen Airdrums. Macht sehr viel Spaß, obwohl ich nicht weiß, ob das intendiert ist. Kam bei D4MT LABS INC NEUROSONIC RESEARCH raus.

Imploders – EXD CS

Eine kleine Kassette zu Weihnachten? Hier live eingespielt von den genialen Imploders aus Toronto. Ein paar Songs von ihrem Debüt und ein paar neue Lider noch dazu. Da kommt nächstes Jahr ein Album, wie schön. Die Kassette ist auf 300 Stück limitiert und erscheint am 25.12. natürlich bei Neon Taste. Geile Band.

S.H.I.T. – Hidden In Eternity / Eraser III 7″

Dass Bands und Labels überhaupt noch 7″s veröffentlichen…sowas – die Dinger kosten inzwischen so viel wie ne LP und nur noch die wenigsten Menschen interessieren sich überhaupt für ein Produkt, bei dem man alle 3 Minuten aufstehen muss. Aber man kann sich das Ding natürlich auch einfach an die Wand hängen (schick genug isse ja) und den D/L Code übers Telefon hören. Auch schön – S.H.I.T. klingen eigentlich immer super – angepisster Power Hardcore-Punk mit extra Portion Crunch. La Vida Es Un Mus

Faze – Content 7″

Noch ne 7″. Ebenfalls aus Kanada stammen Faze, die mit ihrer Single hier mächtig auf die Kacke hauen. Das muss man sich einfach schon aufgrund der Posaune anhören. Lag die im Proberaum herum oder hat man die im Studio nach 10 Bier einfach mal ausprobiert? Egal, tolle Hardcore Single mit einem geistesgestörtem Cover, das wunderbar zur Musik passt. Erschienen bei 11 PM Records.

Man-Eaters – Twelve More Observations On Healthy Living LP

Enge Hosen, Flying-V, Stirnband und Leder. Der Scheiß rockt wie in den Siebzigern. Die Band aus Chicago legt nach dem gelungenen Debüt auf Feel it Records im letzten Jahr direkt mit 12 neuen Krachern nach und liefert auch hier biergetränkte Rock’n’Roll Motorradfahren auf Speed Attitüde ab. Wenn man fürs Dosenstechen heute schon vor die Tür gehen muss, dann wenigstens mit dem richtigen Soundtrack auf der Boombox. Man-Eaters – Geiler Scheiß.

Imploders – S/T EP

Verdammt nochmal! Neon Taste Records haben dieses Jahr bislang mit jedem Release einen musikalischen Knaller abgeliefert, der zielgenau im Kopf explodiert, Verzeihung, implodiert und treffsicher wie Krebs in den Magen und ins Herz ausstrahlt.
OK, wenn man selber ziemlich gute Musik macht und bei einer Band Gitarre spielt und bei ner anderen singt, dann ist das mit dem Qualitätsmerkmal des Labels natürlich auch irgendwie easy. Doch genug von mir.

Jetzt kommen die Imploders aus Toronto daher gelaufen und kredenzen mit einer EP schon wieder so eine Ladung, wie sie eigentlich nur in den verbotenen "Polenböller" zur Zündung kommt. Wieder einmal extrem guter 80er Jahre Hardcore Punk mit diesen schon tausendmal gehörten Riffs und Breaks und dideldadeldumm. Und dennoch schon wieder super.

Vielleicht bin ich ja so simpel gestrickt, dass ich das alles so toll finde. Aber lieber simpel gestrickt als schief gehäkelt.
5 Songs. Gemastert von Daniel in London, erscheint bei Neon Taste in Vancouver im August. Für Fans von Sachen kaputt hauen und Freude am Lärm.

Wusstet ihr, dass Toronto nach Mexiko City, New York und L.A. die viertgrößte Stadt Nordamerikas ist? Sagt nicht, dass ihr hier nix lernt!

Bootlicker – S/T 12″

Obacht! Da bahnt sich schon wieder eine Granate aus dem Neon Taste Universum seinen Weg in eure Gehörgänge. Mit dem ersten richtigen Vinylalbum von den Kanadiern Bootlicker schlägt eine ganz ordentliche Ladung Krawumms in die Hörmuschel ein, die von dort direkt in die Magengrube und ins limbische System zersplittert und sich für den Rest des Monats dort festsetzt.

Richtig guter Hardcore Punk oder meinetwegen D-Beat, wie man es von dem Label und auch der Band ja inzwischen schon gewohnt ist – siehe die ersten Singles der fünf Freunde oder aber auch deren andere Projekte wie Watch Dog oder Headcheese

Leider erst einmal nur zwei Songs zu hören, aber die 12″ auf 45rpm kommen schon ganz bald im Juni dann auch tatsächlich in Europa bei Static Shock heraus und dann kann man sich mit Genuss und Schutzkleidung den gesamten 14 Einschlägen widmen.
Geiler Scheiß aus Vancouver!

Ist es nicht großartig, dass wir durch das Hören von aggressiver Musik so unglaublich gute Laune bekommen können? Das ist ja quasi das Gegenteil von Volksmusik – fröhliche heile Welt aus den Lautsprechern und die Zuhörer schimpfen nur den ganzen Tag.

Headcheese – S/T LP

So langsam entwickelt sich Neon Taste Records zu meinem Lieblingslabel. Das noch recht junge Label aus Vancouver, BC in Kanada hat bereits in knapp 4 Jahren mehr tolle Sachen herausgehauen als die zukünftigen Börsenheinis von Universal in den letzten 40 Jahren.

Bands wie Fashionism, Chain Whip, Dead Cells und Nutrition wurden nicht nur von mir abgefeiert, sondern sind auch gern gesehene und gut verkaufte Vinylveröffentlichungen von europäischen Labels und somit macht der Josh Nickel da im fernen Kanada wohl Vieles richtig.

Das hört jetzt auch mit der kommenden Veröffentlichung nicht auf. Ganz im Gegenteil. Am 1. März kommt eine neue Hardcore Band aus dem eigenen Stall (British Columbia) auf Neon Taste heraus und hat sich den hübsch infantilen Namen Headcheese gegeben. Wenn man die bisherigen Veröffentlichungen so als Referenz heranzieht, dann kommen wohl die sensationellen Chain Whip hier als Maßstab in Frage und die legen die Messlatte auch reichlich hoch. Glücklicherweise meistern die 4 Burschen von Headcheese mit ihrem Debüt die Höhe aber spielend leicht und liegen so mit ihren Labelgenossen gleich auf.

Es kann natürlich auch sein, dass die Band sich tatsächlich nach der "Sülze" benannt hat und nicht nach "Smegma". Egal. Wenn ihr das komplette Album hören wollt, dann geht zu No Echo.

Boot Licker – How To Love Life E.P.

Heute ist Herbstanfang, Leute. Keine Ahnung, wie weit fortgeschritten diese Jahreszeit schon in Kanada ist, aber Boot Licker aus Vancouver haben auf jeden Fall genau den richtigen Ton getroffen, um die saudumme Regen- und ich-rutsch-auf-dem-bekackten-Laub-aus-Zeit musikalisch zu untermalen.
Richtig eingängiger Hardcore Punk Rock mit schlechter Laune und völlig übersteuerten und rot blinkenden Kanälen.

Ironischerweise nennen sie das dann How To Love Life…naja, die Kanadier können halt auch das Schöne im Hässlichen sehen.

Fun Fact: In Vancouver wurde der erste Gras-Automat der Welt aufgestellt. Keine Ahnung, ob es da eine Korrelation gibt, aber der Titel der E.P. passt irgendwie nicht zur Musik. Es sei denn, man ist volllll gechillllltt…

Die Single erscheint bei Neon Taste Records. Könnt ihr im durchsichtigen oder schwarzen Vinyl bestellen.