Head Wound City – A New Wave Of Violence LP

Nur Enttäuschungen, wohin man sieht. Bei den Olympischen Spielen ist die Seine so dreckig, dass die Triathleten alle darin sterben werden und deshalb gibt es die Medaille diesmal ohne Schwimmen. Also quasi Biathlon, oder so.

Die Auswahl an den Jugendwörtern des Jahres wird auch immer unlustiger, was soll denn bitte "Pyrotechnik" im Sprachgebrauch von "Digga" und "Hölle Nein" zu suchen haben? Und warum wird "Yolo" noch mal vorgeschlagen? Nur, damit der bekackte Bubble Tea, den wir doch eigentlich überwunden hatten, wieder abverkauft werden kann? (Zu Erläuterung der Bedeutung des Vorschlags gilt der Satz "Gestern mein ganzes Gehalt (sic!) für Klamotten und Bubble Tea ausgegeben. Yolo."). Lustig.

Könnt ihr euch noch an the Locust und die Blood Brothers erinnern? Das waren doch die Speerspitzen der etwas seltsameren Hardcore Bands. Sympathisches Chaos hätte man das auch nennen können. Glücklicherweise haben Leute von denen jetzt mit anderen Leuten von den Yeah Yeah Yeahs zusammengefunden und eine Supergoup gegründet, die wahrscheinlich mehr Musiktheorie im Proberaum versammelt als die meisten Prog Rocker jemals vergessen könnten.

Und tatsächlich ist bei dem Debüt Album von Head Wound City zwar eine Mischung aus Hardcore, Noise Rock und vertracktem Gedöns herausgekommen, aber das alles so gut zusammen verquirlt, dass es eine wahre Freude ist. Geiler Scheiß aus Losa Angeles.

Three One G. Auf LP erschienen und bestimmt bald auch in Europa zu erhalten. Das ist eh Sound für erwachsenere Ohren, die haben ja ein bisschen mehr Geduld als diese verrückten jungen Leute, die immer alles sofort zur Verfügung haben müssen. Gammelfleischparty mit meinen Altersgenossen, yay.

Personal Damage – Violent Ritual 7″

Eine kleine Zeitreise zurück in die erfolgreiche Skateboard-Konsolen-Phase unseres Lebens, die auch nur eine Reminiszenz an noch frühere Zeiten aus der echten und wahren Welt war. Personal Damage hätten wunderbar auf jeden der Soundtracks zu den zahlreichen Tony Hawk Pro Skater Spielen gepasst und würden heute noch den ewig Gap-suchenden Mittvierzigern in den Ohren nachklingen.

Südkalifornien unter der brennenden Sonne, ein leerer Pool und ein paar Kids aus der Nachbarschaft. Schlagzeug, Gitarre, Bass und drei Mikros reingeworfen und los gehts – der beste Abend Deines noch jungen Lebens kann beginnen und findet morgen wieder statt. Und wieder. Und wieder.

Der Sound der 80er Hardcore Bands, die unkaputtbar schienen und vielleicht nicht wussten, wie man P.A.R.T.Y. oder besser H.O.R.S.E. buchstabiert, ist für immer mit einer kühlen "Scheißegal" Haltung verbunden und transportiert eine jugendliche Freiheit, die ansteckend wirken kann. Ich zum Beispiel gehe jetzt raus und putze das Auto. 5 Songs unter 6 Minuten von den Jungs aus Los Angeles. Geiler Scheiß.

Sorry State. Kam auf 7″ Single raus und findet vielleicht auch den Weg über den Atlantik. Bis dahin schon mal die Playstation Daumen warmspielen und üben, das hidden Tape in Venice Beach zu holen. Knifflig.