Cruelster – Lost Inside My Mind In Another State of Mind. The Singles Collection LP

Willkommen im Rest des Verstandes von Cruelster, dem grausamsten Punk Rock Quintett aus Cleveland, Ohio. Die taltentiert verrückten Leute von Know-so und Piss Me Off (und anderen Krachmachern) haben inzwischen einen Haufen unübersichtlicher Releases angehäuft und ihren Stil des ähm, angestrunkenen Skaters, der auf dem Kirchenfest wohlerzogene Christen anpöbelt in den letzten 10 Jahren perfektioniert.

Schön, dass man jetzt mal eine ordentliche Sammlung der Stücke parat hat, die man sich auf die Ohren klemmen kann, wenn man zur Karnevalssitzung muss und debil grinsend die Grausamkeiten des biederen Humors still und leise ertragen soll. Das Cover beschreibt die Musik eigentlich ausreichend genug, dafür muss man jetzt nicht Kunstgeschichte studiert haben.

Drunken Sailor Records. Ein paar auf grünem Vinyl, ein paar auf schwarz. Die 23 Songs untermalen einen guten Start in die Woche – von hektisch über verwirrt verwirrend bis zu asozial aggressiv. Toll. Kommt gut durch!

Napsack – Trust / No Rest CS

Poppiger Gitarren Power Pop à la Exbats und Konsorten. Ich glaub, der Sound ist gerade hip und immer noch underground genug, um demnächst in den ersten Apple-Werbeclips kopiert zu werden. Hier ist eine Band, die als Blaupause dient. Eins von den Originalen. Napsack aus Cleveland bringen ihre neuen 8 Songs zur richtigen Zeit heraus. Die Welt ist schlecht, die Musik ist gut. Hören wir Musik. Ignorance is bliss…

Just Because. Kommt auf Kassette raus und nennt sich dann Doppel-EP. Fragt mich nicht. Nein, ich habe kein "K" vergessen.

Honolulu High – Plays The Secret Names CS

Hier ein Schnappschuss von mir aus dem Urlaub. Es hat zwar ein bisschen Wald gebrannt, aber dafür war der Pool ordentlich beheizt und ich konnte den ganzen Tag im Morgenmantel meiner äh, Mitbewohnerin herumlaufen. Das Foto war der Beweisversuch, wer von den beiden Elefanten den dickeren Bauch hat. Ich hab gewonnen!

Erstaunlich unbekannt, diese Band aus Cleveland. Also mir. Macht eigentlich recht populären Rock’n’Roll Sound, der irgendwo aus den Kneipen Ohios herausquillt und mit dem punkigen Siff von längst toten Jungs angefüttert ist.

Wahrscheinlich sind die drei Kerle von Honolulu High einfach schon ein bisschen zu alt, um noch irgendwie einen neuen Quatsch wie Eier Punk Rock auszuprobieren und einfach ein bisschen zu blue, um die Songs unter 2 Minuten zu drücken. Tolle Melodien, großartiger Sänger, wunderbarer Blues Rock Punk oder so? Super Sache.

Just Because Records. Kommt demnächst auf Kassette. Weder Cover noch Bandname haben mich auf die Musik vorbereitet. Eine klassische Bild-Ton-Text-Schere. Cool.

Spike Pit – Born 2 Suffer CS

Freunde, es geht weiter. Neue Woche, neue Aufgaben, neue Projekte. Alles spannend, spannend und wichtig, wichtig und volle Motivation bitte für die Sinnlosigkeit der allgemeinen Tastaturklopperei, die nun wieder in unnötigen Meetings besprochen und vereinbart wird.

Wenn es zu viel ist und der Stress der nutzlosen Arbeit zu stark ansteigt, einfach schnell aufs Klo und sich daran erinnern, wie man damals in der Dorfdisko lauthals zu Killing in the Name mitgeschrien hat und leise weinen, weil man auf einmal doch nur ein Rädchen im System ist und irgendwie jeden Tag tut what they fucking tell you. Dann aber zurück an den Schreibtisch!

Wie Spike Pit so schön sagt, vielleicht sind wir ja einfach geboren, um zu leiden. Dann seid Ihr auf jeden Fall auf einem guten Weg und hier an der richtigen Stelle, wenn Ihr die Frustration mit musikalischer Begleitung unterfüttern möchtet. Hardcore Punk aus Cleveland mit genug schlechter Laune in drei Songs für die ganze Woche. Macht was draus!

Tetryon Tapes & Serial Bowl Records. Ist schon im Juni erschienen, keine Ahnung, ob Ihr die Kassetten noch bekommen könnt.

Total Downer – Caretaker CS

Türchen Nummer 3 hat den Total Downer fürs Wochenende. Der klingt ein bisschen wie Weezer und Marvelous Mark und ist deswegen sehr gut und unterhaltsam. Ich glaub allerdings, das gilt nur, solange man sich nicht mit den Texten beschäftigt, die dann tatsächlich dem Künstlernamen gerecht werden.

Total Downer ist ein Projekt von Andy Schuman aus Cleveland, Ohio, das sich autobiografisch um seine Kindheit und Jugend dreht. Naja, und in dieser Zeit erlebt man halt auch neben vielen schönen Dingen eine Menge Scheiße.
13 Songs kann man erwarten und einen davon schon jetzt einmal hören. Und sehen. Da gibt’s auch ein Video zu.

Apropos. Das Cover ist von Jack Wedge gestaltet, einem Illustrator aus New York, so weit ich das feststellen kann. Er selber gibt an, aus Arm Jouth zu stammen, das auf auf der Halbinsel Yowuiyogia liegt. Auf jeden Fall ein interessanter Künstler; wollte ich euch nur mal ans Herz legen, wenn Ihr ähm, experimentelle Animationsfilme mögt.

Just Because Records veröffentlicht das Album auf Kassette am 27. Januar. Seid nett zu euren Kindern.

Nick Cross – The Multiverse Waltz LP

Eigentlich lässt sich dem Cover der LP alles entnehmen, was hierüber gesagt werden kann. Name der Platte, des Künstlers, was für Musik, wo und von wem aufgenommen wurde und wer das herausbringt. Aber Ihr wollt ja Mehrwert, ne?
Dann geht woanders hin.

Erscheint Mitte Oktober und ist auf 112 LPs limitiert. Keine Ahnung, warum. Aber ist eh zu teuer für Euch (Portoooooo). Dann lieber digital, da gibt es bestimmt ein paar Tausend von. Schön.

Marty Brass – Painted Glass CS

Marty Brass. Der Typ hat mehr Ouput in den letzten Jahren abgeliefert als ein Elefant täglich scheißen kann. Meine Güte, wie fleißig der Vogel seit 2014 war, kann man lediglich anhand seines Eintrags bei Discogs schätzen.

Gut, ich hab jetzt nicht meine journalistische Sorgfaltspflicht ernst genommen und überprüft, ob die ganzen Bands, die dort in seiner Vita auftauchen, auch tatsächlich existieren oder ob das alles nur Fake-Einträge sind. Ich kann mir ja schließlich auch flux eine Rockstar-Karriere zusammenbasteln auf der Seite. Damals, als ich noch Studiomusiker war und bei Michael Jackson das "hee hee" in die CDs gejodelt hab. Ich schweife ab.

Tolle schöne Solosachen von dem Mann mit der Messingkehle. Chillig, rockig, surfig, sonnig. Es reicht nicht so ganz zum Skateboardfahren, aber es ist zum Glück nicht für Longboardfahrer geeignet. Warum? Weil ihr kacke seid und das hier nicht für kacke Ohren bestimmt ist.

Kommt mit auf meine Urlaubsplaylist. Cooler Scheiß aus Cleveland, glaub ich.

Wenn einem beim ersten Durchlauf gar nicht auffällt, dass hier ein Rolling Stones Cover drauf ist, dann macht das nichts. Hee hee.

Napsack – Put You First CS

Keine Ahnung, wie das Wetter bei euch so ist, aber hier scheint mir die Sonne auf den Bauch. Zack, Fanta auf, Kaugummizigaretten in den Mundwinkel und Chucks an. Raus in die Welt und noch ne Stunde Helligkeit genießen, bevor die ewige Dunkelheit des Herbst/Winters/Lebens einsetzt und wir nie wieder glücklich werden.

Ein bisschen Easy Listening tut jetzt gut und mit Napsack aus Cleveland, Ohio macht man da auch alles richtig. Schöne, leichte Melodien umschwirren den benebelten Samstagnachmittagskopf und helfen bei der allmählichen Verfertigung von Gedanken an eine schöne Welt.
Das Trio spielt ganz fantastischen Gitarren Pop ohne Zaubereien oder Ecken und Kanten, hier gibt es einfach nur radiotauglichen Pop, wenn Radio noch cool wäre. 7 Songs, ein bisschen über 20 Minuten Spielzeit und eine Grundstimmung, die zwischen depressiver Resignation und optimistischer Aufbruchstimmung hin und her tänzelt. Passt.

Erscheint auf 50 Kassetten bei Just Because Records.

Ist der Bandname jetzt falsch geschriebener Knapsack oder gibt es das Wort Napsack wirklich? Und wenn Knapsack eigentlich Napsack ausgesprochen wird, wieso gibt es dann auch ein gleiches Wort ohne "K", das eh stumm ist. Und wieso ist das eine ein Rucksack und das andere entweder eine Serviette oder ein Schlafsack? Hm.

Suitor – Communion CS

Habt ihr das gehört? Nachdem der eine Kackvogel bereits letzte Woche bis kurz vor das Weltall geschossen wurde, aber leider wieder unbeschadet zurückkehren konnte, versuchen sie jetzt, den anderen Scheißtypen in die ewigen Weiten des Weltraums zu katapultieren.

Ich drücke alles, was ich hab, und wünsche gutes Gelingen! Aber warum erzählt man mir bitte so einen Quatsch in den Nachrichten? Hat man nicht gelernt, aufmerksamkeitsgestörte Kinder auch mal zu ignorieren, damit sie eben nicht immer im Mittelpunkt stehen? Ach, ist das langweilig.

Hey, wenn ich spacige Nachrichten hören will, pack ich mir die neue Suitor auf die Ohren. Da hab ich länger was von und zahle gerne ein paar Mark dafür. Eigentlich sind das auch gar keine Neuigkeiten von dem Duo aus Cleveland, sondern vielmehr eine Kompilation ihrer Veröffentlichungen aus dem letzten Jahr. Und deswegen überrascht jetzt auch der Sound nicht so wahnsinnig, der besteht immer noch aus dreamy Power Pop bis Garage Post Punk.

Sehr eingängig, entspannend, tanzbar und sympathisch. Plus, man bekommt mit dieser neuen Kassette zwei extra Songs, die noch unveröffentlicht waren. Alles ab dem 30. Juli bei Just Because Records.
Cool.

Das Beste daran ist, die Musik erscheint nicht bei Virgin Records und wird nicht bei Amazon verkauft. Hoffe ich. Glaub ich. Keine Ahnung.

TV Drugs – FFO Everything Terrible CD/CS

Schönes Punk Album von den TV Drugs aus Cleveland, Ohio. Mehr ist das nicht, zum Glück – endlich mal wieder einfach nur ein richtig gutes Punkalbum.
Das ist die beste Musik für schlechte Laune, die Spaß macht. Oder umgekehrt.
Das ist seichte Aggression in krachiger Melodie und sanfter Lärm in Bierschaumsoße. Großartig.

Die CD kann man in England bei dem tollen Label Serial Bowl Records bestellen, aber wegen des Brexit drehen die Compact Discs™® jetzt andersrum als im Rest Europas, die Schweine. Vielleicht dann doch lieber das Tape aus den USA bei So This Is Progress Records ordern?

Wenn ihr die Schnauze voll habt und euch mal wieder richtig schön anschreien lassen wollt…bitte.

Kann das mal jemand auf Vinyl machen? Das Cover sieht so kacke aus, das hätte ich gerne in groß.