Twenty One Children – S/T 7″

Erfrischend alter Sound mit klassisch instrumentiertem Skate Punk aus Soweto in Südafrika. Twenty One Children machen spielerisch da weiter, wo die kalifornischen Kids in den Pools vor 40 Jahren aufgehört haben und halten damit eine musikalisch wie kulturell wertvolle Ära in Ehren und am Leben.

Blablabla … drei gutgelaunte junge Kerle haben Bock und machen Punk Rock. Skate Ratten. Besser geht’s nicht.

Slovenly Records. Erscheint auf 7″ Vinyl und kann im Berliner Shop des Labels abgeholt werden. Wenn man mit dem Füttern des letzten von einundzwanzig Kindern fertig ist, muss das erste ja schon wieder was essen. Stressig.

Meditation – Spiritual Impurity

Toller Punk Rock mit Hardcore Nachgeschmack aus Minneapolis, der sich anschickt, in die Post-Ecken der jeweiligen Genres abzudriften, aber dann sind die Songs immer schon vorbei.

Meditation geben sich alle Mühe, mindesten eintausend Liedideen in einen Song zu packen und dann mit einer großartigen Stimme existenzielle Rezepte in das gut sortierte Instrumentwirrwarr zu spucken. Interessanterweise wurden die 7 Songs über einen Zeitraum von 4 Jahren geschrieben und eingespielt und dabei insgesamt 13 Bandmitglieder verschlissen. Macht zusammen 24. Manchmal ist so Musik halt auch kompliziert noch geiler Scheiß.

Nix Label, nix physisches Format. Kostenlos zum Download angeboten, schlagt zu. Das ist schon ganz interessant, dass bei einer totgerittenen Mediation stets die Möglichkeit besteht, sich für ein "k" oder ein "t" zu entscheiden, um voran zu kommen. OK.

Laxisme – S/T LP

Eine schöne neue LP von Laxisme aus Leipzig. Die Band hab ich vor einigen Jahren noch in Berlin verortet, weil ich sensationelle Recherchequalitäten aufzuweisen hab. Hinzu kommt, dass ich in meinem Kopf den Namen stets mit Laxismus in Verbindung gebracht habe und dementsprechende dachte, es sei lediglich die französische Übersetzung dieser seltsamen Moraltheologie, die besagt, dass man Gesetze schon als zweifelhaft betrachtet, wenn auch nur ganz schwache Gründe deren Geltung fraglich erscheinen lassen.

Also sowas wie ein Rauchverbot im Wartezimmer oder das Springen vom Beckenrand. Tatsächlich aber ist Laxisme laut Wörterbuch einfach nur die französische Übersetzung von "Laxheit", was ja wiederum sowas wie locker oder lasch bedeutet (vom lateinischen "Lax" für schlaff, schlapp, etc. kommend und nicht vom veganen Fischersatz). Ja. Da haben wir alle wieder was gelernt.

Und nebenbei gute Musik gehört, die sich genauso anhört wie auf der ersten Kassette. Viel Garage Punk mit abgehackter Gitarre ohne Verzerrung und mit Verzerrung und mit französischen Texten, einem Spagat zwischen poppigen Melodien aus den frühen 80ern und rotzigem Sound, der manchmal an die deutschen Shocks oder an französischen Oi erinnert oder an italienische Shitty Life. Hoch die internationale Solidarität. Tolle Platte.

Phantom Records. Auf Vinyl erschienen vor 2 Wochen und mit Anlauf vom Beckenrand zu springen ist ok.

S.U.G.A.R. / Blowers – S/T 10″ + Tour

Ah, die gute alte 10″ Split, wer hat sie nicht. Wenn 6 Minuten pro Band einfach nicht ausreichen und 20 Minuten zu viel sind.

Auf ihrer Australien Tour letztes Jahr haben die Garage Glam Punk Rocker S.U.G.A.R. aus Berlin offensichtlich ein paar neue Freunde gefunden und diese leichtsinnigerweise direkt eingeladen, auch mal uns "up above" zu besuchen. Konnte ja niemand ahnen, dass die das ernst nehmen und direkt eine Tour buchen.
Und jetzt haben wir den Salat – die Garage Rotz Punk Band Blowers aus Naarm/Melbourne kommen angescheppert und verbringen gemeinsam mit ihren langhaarigen Freunden ein paar ungesunde Wochen auf Deutschlands Straßen und in den verschwitzten Clubs der Republik. Passenderweise haben die Bands zuvor noch ein paar frische Socken angezogen Songs aufgenommen und ebendiese 10″ Split veröffentlicht, damit man sich mental schon einmal auf die Shows einstellen kann.

Alles exklusiver Inhalt, inklusive eines Coversongs und ganz viel Limitierung. Geiler Scheiß von unten und oben und seitwärts ran.

Alien Snatch. In verschiedenen Farben erhältlich und auf 343 Stück limitiert. Beeilt euch, ich behalte meine. Live zu bestaunen ab dieser Woche hier:

Tourdaten

May. 21, 2025
BLOWERS & S.U.G.A.R. EUROPE TOUR 2025
Leipzig, Germany

May. 22, 2025
Blowers & S.U.G.A.R. Europe Tour 2025
Maschinerie
Dortmund, Germany

May. 23 – 24, 2025
BLOWERS & S.U.G.A.R. EUROPE TOUR 2025
PAARD
Den Haag, Netherlands

May. 23, 2025
BLOWERS & S.U.G.A.R. EUROPE TOUR 2025
Liège, Belgium

May. 24 – 25, 2025
BLOWERS & S.U.G.A.R. EUROPE TOUR 2025
Sneister Festival 2025
Den Haag, Netherlands

May. 25, 2025
BLOWERS EUROPE TOUR 2025
Menen, Belgium

May. 27, 2025
BLOWERS & S.U.G.A.R. EUROPE TOUR 2025
Karlsruhe, Germany

May. 28, 2025
BLOWERS & S.U.G.A.R. EUROPE TOUR 2025
Basel, Switzerland

May. 29, 2025
BLOWERS & S.U.G.A.R. EUROPE TOUR 2025
Köln, Germany

May. 30, 2025
BLOWERS & S.U.G.A.R. EUROPE TOUR 2025
Hafenklang
Hamburg, Germany

May. 31, 2025
BLOWERS & S.U.G.A.R. EUROPE TOUR 2025
Berlin, Germany

Aliment – Sempre Res LP

Damals, in den 90ern, als wir noch kein Internet hatten, saßen wir an langweiligen Abenden immer vor dem Fernseher (also fast jeden Tag). Im Grunde hat sich bis heute nicht viel getan, das Medium wurde lediglich ausgetauscht und man sitzt heute alleine vor dem Bildschirm, anstatt sich in der Familie dem Diktat der Fernbedienungsherrschaft (Vater) zu unterwerfen.

Jedenfalls gab es da samstagabends bei RTL die sogenannte RTL Samstag Nacht, angelehnt an die US Show Saturday Night Live. Eine Sendung mit Sketchen und Quatsch, die tatsächlich oftmals (zeitgemäß) lustig war. Ich erinnere mich gerade wegen der heutigen Band an eine Sketchserie, in dem es um die Gebrüder Mente ging, Ali und Rudi. Haha. Blöder Wortwitz, aber dafür hatte ich schon immer eine Schwäche.
Und da frage ich mich jetzt, ob es vielleicht eine befreundete Band gibt, die Rudiment heißt und die dann gemeinsam mit Aliment Barcelona unsicher macht. So funktioniert mein Hirn.

Nebenbei machen Aliment sehr eingängigen Punk Rock der melodischeren Spielweise und driften dabei manchmal in den Post Punk ab. Sehr schön, sehr spanisch, sehr seltsames Cover. OK.

Flexidiscos. Auf Platte erschienen in orange oder schwarz. Tatsächlich gibt es einen Künstler aus Sankt Petersburg, der auf den Namen Rudiment hört und kürzlich (vor 5 Jahren) eine richtige beschissene EBM Kassette mit dem schönen Titel "Messerwunden" veröffentlicht hat. Aktuell ist er mit "Zeitenwende" beim Label Wie Ein Gott in Berlin angekommen. Das wäre doch eine schöne gemeinsame Tour durch Europa!

Pill Mill – Demo 2025 CS

Starker Hardcore für schwache Nerven. Pill Mill ist eine junge Band aus British Colombia, weil das Label eigentlich nur Sachen aus dieser Provinz Kanadas veröffentlicht. Nicht zu verwechseln mit den anderen Pillendrehern aus Kopenhagen. Die können das nicht sein, die wohnen ja in, äh, Dänemark und die machen Garagepowerpop.  Mehr weiß ich aber auch nicht. OK.

Ist ja nicht so schlimm, es kommt heute nur darauf an, dass der Sänger einen feinen Schnurres hat und die Band ordentlich alles anschiebt und nach 80er Jahre Hardcore klingt. Die richtige Randale fürs Wochenende. Viel Spaß!

Slow Death Records. Auf Kassette erschienen. Wusstet ihr, dass Hannover tatsächlich einst Provinz-Hauptstadt war!? Haha, welch passender Titel. Da muss ich hin.

Class Tourists – Blunt-forced Trauma CD

Neue runde Scheibe von den Class Tourists aus Wakefield. Wann machen die eigentlich mal was auf Vinyl, das kann man ja gar nicht mit ansehen, diese CD-Scheiße.

Naja, gewohnt eingängiger und melodisch bis krachiger Hardcore Punk Rock mit Betonung auf dem Rock, unter dem sich tolle Gitarrenriffs und sehr verärgerte Gesangspassagen vergnügen. "Pro-War Concert" ist nicht nur ein interessanter Titel, sondern auch mit fast schon verspielten Gitarrentönen bestückt. Und "Time" ist ein kleiner gemütlicher Ohrwurm, der sich einen ständigen Platz im Frontlappen gesichert hat. Cool.

Alles selber gemacht. Auch die CDs. Die sind auf 25 Stück limitiert und mit einem Button und einem Sticker (mit einem Gruß an die AFD) garniert. Im Juni live unterwegs, falls ihr ohnehin auf der Insel als Touristen spazieren seid. OK.

Hollywood Fuckheads – Totally Fucked 7″

Habt ihr das gesehen, dass Merz und Macron heimlich im Zugabteil eine Tüte Koks mit einem Caprisonne-Strohhalm weggezogen haben? Klingt anstrengend. Respekt, aber ich hätte mir auch nicht vorstellen können, dass eine mehrstündige Zugreise mit dem deutschen Kanzler ohne Drogen zu ertragen wäre.
Apropos. Die Hollywood Fuckheads haben eine neue Single am Start, die Ende der Woche offiziell erscheint und von der man schon einmal einen Song von einer alten Single hören kann, die auf 5″ vor 4 Jahren erschienen ist. Oder andersherum. Resteverwertung deluxe.

Schnoddriger Garage Punk mit Orgel ist schon seit 1000 Jahren eine der besten Musikformen und jede Reinkarnation davon bereichert unsere Welt um ein Stück Lärm. Macht mal Lärm.
Die Band kommt zwar nicht einmal aus den USA oder gar aus LA, aber das ist ja auch irgendwie egal. Geiler Scheiß.

Big Neck Records. Schön zu sehen, dass man offensichtlich auch den verantwortlichen Zeichner noch einmal aus dem Irrenhaus geholt hat, um ein weiteres Kunstwerk an geschmackvoller Filzstiftmalerei zu erschaffen. Das ist wohl Punk, wa?

Puffer – Street Hassle LP

Von den sauberen Straßen Montréals kommt die Street Punk Rock Oi Truppe Puffer daher geschliddert und liefert mit der ersten richtigen Debüt LP eine schöne Variation der oben genannten Musikstile ab.

Manchmal ist mir das ein bisschen zu sauber, die sollten vielleicht doch mehr mit den anderen nordamerikanischen Kindern im Dreck spielen, aber so ist halt Montréal – ein bisschen zu glatt, selbst im Frühling.

Selber Einspielen, Aufnehmen, Abmischen und Produzieren ist halt auch nicht so einfach, wenn man dauernd nebenbei in einer der sichersten Städte der Welt versucht, irgendwo Street Hassle aufzutun.
Die LP kommt im Juni, jetzt darf man schon einmal Jimmy zuhören. Die Single war super, das Demo war toll. Die Platte wird auch gut. Ich mag das.

Static Shock (GB/Europa) & Roachleg Records (Amerika). Ich nehme meine immer mit einem großen Löffel Apfelmus.

Haggus – Destination Extinction LP

Montagmorgen und schon so einen ekelhaften Kram auf dem Teller liegen. Igitt. Herz, Leber, Lunge, Nierenfett, Hafermehl, Zwiebeln und Graupen in den Schafsmagen gepresst und zu einer windschiefen Wurst auf den Teller gekotzt. Puh, ich bekomme ja schon beim Gedanken an Graupen einen Würgereiz.

Oh, hab mich verlesen. Geht gar nicht um Haggis, sondern Haggus. OK, vielleicht könnte man aber auch zu meiner Verteidigung sagen, dass die Band aus Kalifornien schon seit über 10 Jahren diese schottische Spezialität quasi vertont und eine Fülle von Subgenres miteinander verwurstet, durch den Fleischwolf dreht und in den Rumpf von Hardcore zurückscheißt, um dieses seltsame Genre des Mincecore zu bedienen.

Alles verhackstückeln und zusammenrühren, bisschen Melodie darübergießen und ins Mikro reingrunzen, damit auch der Nachbarstall was davon hat. Wenn es euch heute Morgen so geht wie mir, dann versteht ihr bei den beiden Songs des neuen Albums sogar die Texte.

Tankcrimes. Erscheint auf einer lustigen Vinyl LP mit "Beach Slime" gefüllt. Limitiert und ausverkauft. Digital aber ebenso verstörend. Produziert von unserem Freund in Oakland, dem "Shrinkwrap Killer" Greg im Earhammer Studio.