Stigmatism – Ignorance In Power LP

Puh, der Sommer meint es aber noch mal ernst, was? Aber von wo aus soll ich denn jetzt arbeiten, wenn mein Freibad seit gestern zu hat und ich mich nicht mehr mit meiner aufblasbaren Partyinsel unter den Sprungturm legen kann? Da denkt natürlich wieder mal niemand dran. Typisch.
OK, heute würde es die vielen aufgepumpten und schlecht tätowierten Männer ohnehin noch aggressiver machen, was aus meiner Boombox ertönt und ich will ja nicht unnötigen und zusätzlichen Schwanz Testosteron-Vergleichen noch mehr Futter bieten.

Dafür würde sich die Debüt LP von Stigmatism nämlich soundtechnisch durchaus anbieten. Hardcore Punk der aggressiven Spielart, der auch in den Breakdowns wenig an Energie verliert und zum Aufplustern der diversen Fraktur-Unleserlichkeiten auf den rotverbrannten Brüsten der hiesigen Dorfjugend bestens geeignet wäre.
13 mal auf die Fresse aus New York und Montreal – mit Leuten von Lethal, Omega und S.H.I.T. Und das hört man. Cool.

Static Shock Records. Wenige auf rotem Vinyl. Ein paar mehr auf schwarz. Zusammen sind es 500.
So, ich muss jetzt meiner Arbeit nachgehen und Frostschutzmittel in die Becken füllen, damit das alles hier winterfest wird. Bademeister arbeiten auch in der Nebensaison!

Shop Talk – The Offering EP CS

Die EP der New Yorker Garage Punker von Shop Talk fängt mit den selben zwei Tönen an wie "Sonic Seducer" von den Dead Boys. Glaub ich zumindest herauszuhören. Und da zuckt man ja vor Angst schon zusammen, ob die Herren hier direkt frevelhaft mit einem schlimmen Cover anfangen, aber es stellt sich dann doch nur als äh, eine Art Hommage-Intro heraus.

Der Rest der 5 Songs ist eine Hommage an die gesamte Geschichte der (Power) Pop Punk Geschichte seit den 70ern. Klingt immer saublöd so ein Vergleich, denn natürlich sind das eigenständige Lieder und die Melodien aus den knapp 13 Minuten reichen für die nächsten 40 Jahre Garage Pop Power Whatever Punk Historie, aber der Leser braucht ja immer irgendeine Referenz, sonst wird das Hirn nicht hinreichend stimuliert, ne? Also bitte. Groschi meint, hier Dickies herauszuhören, Stereogum’s Rachel sagt Buzzcocks und Damned.

Ich finde das einfach nur super. Vielleicht reicht das ja als Referenz. Cooler Scheisssss.

Mon Amie Records. Kommt auf Kassette. Und T-Shirt. Und wenn man mich fragt, wäre das eine super Länge für eine tolle 8″ Vinylscheibe. Es lohnt sich auch, die Seite des Artwork-Künstlers Alex Heir mal zu besuchen – der macht hübsche Unterhosen. OK!

Success – S/T

Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum eigentlich Sheer Mag damals mit den Trash Metal Jungs von Power Trip auf Tour waren? Und warum sich die Band mit ihrem Merch und Artworkdesign auch dem Look der 80er Heavy Metal Ästhetik verschrieben hat, wenn sie doch eigentlich eher so IndiePunkPop machen? Ich auch nicht.

OK. Deren Gitarrist Matt Palmer, der im übrigen nebenher bei den poppigen Punkern von the Smarthearts eine männliche Sheer Mag Version mit seinem Gesang und auf der Gitarre betreut, hat eine neue Band ins Leben gerufen und versucht sich jetzt an Punk Rock. Das funktioniert ziemlich gut und der Song, den man jetzt schon einmal hören kann, ist meiner Meinung nach das bislang beste Stück Musik, das Herr Palmer geschrieben und gesungen hat.

Da kann man gespannt sein, was das Album von Success bringt. Wenn es denn kommt. Denn viel mehr als diese geklaute und zusammengelogene Info hab ich nicht…Egal – guter Song.

Ich glaube, es ist ein sicherer Tipp zu behaupten, dass Matt nicht für das Design von Sheer Mag zuständig war, wenn er dieses Cover "gezeichnet" hat.

Dollhouse – The First Day Of Spring 7″

Nanu, diese Band hatte ich schon total vergessen. Genauso wie den angeblichen Frühling. Wie schön, dass mich Toxic State Records jetzt an beides erinnert. Es kann so schön sein.
Isses aber nicht. Ihr wisst schon. Wegen Allem.

Also gut, die Single von Dollhouse mit den 4 Songs ist natürlich super, auch wenn ein Lied davon eigentlich ja schon auf dem Demo war (Shadow Baby) und somit lediglich 3 neue Titel hier veröffentlicht werden, aber wer wird denn da so kleinlich sein. Ähm, ich.

Man könnte natürlich auch sagen, dass man, wenn schon ein Song vom
Demo genommen werden soll, den Opener "Summer Love" hätte wählen müssen, weil der Song eigentlich noch mehr Rakete ist als das Schattenbaby. Aber vielleicht ist das dann zu viel Jahreszeiten Geblubber und man will ja nicht wie ein baumumarmender Öko-Hippie da stehen und dauernd über Natur reden. Das kann aber auch alles nur in meinem Pandemie-Isolations-Kopf sein.

OK. Auf der Single der New Yorker finden wir wieder geschmackvollen Punk Rock zum Skateboardfahren und zum Bullenautos anzünden. Oder für die Puppenstube, das bleibt euch ganz selbst überlassen. Sehr guter Sound, toll abgemischt, tolle Single.
Ist am ersten Tag des Frühlings bei Toxic State erschienen. Jaha.

So, muss los und Eierlikör-Hamsterkäufe erledigen. Hab gehört, nächste Woche gibt es nur 3 volle Tage zum Shoppen. Fuck ey, Katastrophe.

Straw Man Army – Age Of Exile

Aha, da ist es ja. Ich hab mich schon gefragt, wann endlich das Post Punk Album des Jahres erscheint.
Nee, hab ich nicht. Wer macht denn bitte auch so einen Scheiß?
Aber das hier, das ist großartig und hat den extra großen Aufkleber "Post Punk Platte des Jahres" verdient. Ach, eigentlich müsste die Platte den goldenen Pott für diese Kategorie erhalten.
Und so, wie sich das anhört, wahrscheinlich auch für die kommenden Jahre ebenfalls. Scheiß auf Wanderpokal, die beiden Burschen aus New York können sich das Ding direkt in ihre Glasvitrine mit Heißklebepistole festtackern, das Teil bleibt erst einmal auf unbestimmte Zeit in den Händen der Straw Man Army.

Überzeugt euch einfach selbst. Das Album kostet bei Bandcamp einen lausigen Dollar und der geht auch noch für einen guten Zweck auf Wanderschaft, also muss man hier nicht lange überlegen. Post Punk von zwei Leuten aus New York. Geiler Scheiß.

Ähem, man kann natürlich auch beim Label direkt bestellen und das schöne Teil auf einer echten Vinyl-Platte kaufen. Das geht auch.
Ist vor ner Woche bei D4MT LABS INC NEUROSONIC RESEARCH erschienen.

Not Amused – EP

Bin nur ich das oder klingt das schwer nach 90ern? Das ist jetzt mal völlig neutral gemeint, aber die neue EP von den Jungs aus Queens hört sich doch ziemlich nach, äh, Hardcore aus den Myspace Zeiten an, oder? Haha, Myspace. Wie scheiße war das denn eigentlich nochmal? Da hat der Kack angefangen, dass sich jeder auf einmal wichtig vorkommen konnte, weil er ein Profil im Internet rumliegen hat und mit anderen Profilen rumliegen kann. Mega.
Ach. Egal – die 4 Songs sind eh viel zu schnell vorbei, als das man hier einen Roman schreiben sollte.
Junge Band, seit 2015 unterwegs. Not Amused – sollte man sich mal merken. Voll gut. Angus Runfast ist der Hit.

Hat auch ein bisschen was von Big Ups, würde ich sagen. Wäre auf Myspace damals explodiert die Band. Haha.

World/Inferno Friendship Society – A Recollection of Works in Progress CS

So etwas kann auch nur an Halloween aus dem sicheren Grab emporkriechen… die totgeglaubten Demos von WIFS, wie wir Kenner sagen. The World/Inferno Friendship Society aus New York City gibt es nun schon seit über 25 Jahren und mit jeder Platte sind sie schlechter uninteressanter geworden. Dabei haben sie so großartig begonnen.

Das Besondere an der Band um den charismatischen Jack Terricloth war ja damals das Besondere, die Andersartigkeit, die anarchistisch wilde und teilweise rumpelige Mischung aus Punk und Oper hat mich damals ganz schön umgehauen. Gut, ich war auch, äh, jung und konnte schnell umgehauen werden. Sowohl von Musik, wie auch von Bier und Frauen und Fäusten. Aber zurück zum Thema.

WIFS haben eigentlich als Zwei-Mann-Projekt begonnen, als ihre alte Band sich auflöste und sie etwas Neues ausprobieren wollten. Namentlich waren das Jack Terricloth und Scott Hollingsworth, die zuvor bei Sticks and Stones waren. Aus diesem kleinen Projekt entwickelte sich das opulente Orchester, das man heute noch kennt und vielleicht auch liebt. Aber so hat der ganze Scheiß angefangen…mit einem Kassetten-Demo, das die Jungs auf Konzerten verteilt haben. Nur, um dann später, als die Society tatsächlich zu einer Society wurde, die restlichen Demos irgendwo zu verbrennen.
Aber wie das so ist, die Aufnahmen sind wieder aufgetaucht. Und warum sollte man die nicht noch einmal auf Kassetten vervielfältigen und verkaufen? An Halloween…passt doch.

Ein paar von den Songs kennt man dann tatsächlich auch von den ersten Singles oder der ersten LP, aber auch der Rest des Demos kann sich absolut sehen/hören lassen.
Und so kam es, dass man bei Don’t Panic, dem Chicagoer Kassetten-Label heute die Tapes bestellen konnte. Sind inzwischen leider ausverkauft, aber man kann ja noch den Kram digital erwerben und hören.
Zum Beispiel hier.

Ich find das richtig gut, zum Teil sogar besser, als die "offiziellen" Sachen aus den letzten 20 Jahren. Schönes Release, ich würde eins nehmen…

Eine dokumentierte Wohnungssuche

The Worst Room3 Zimmer mit Dielenboden, Balkon und Garten? Oder doch nur das kleine Zimmer in ner schäbigen 4er WG für 150€? Wie wohnt Ihr eigentlich so? Und wie seid Ihr da ran gekommen?

Was wir hier bei der Suche nach einer angenehmen Bleibe auf uns nehmen müssen, ist auf jeden Fall ein Fliegenschiss verglichen mit einer Wohnungssuche in New York City. Ich weiß, das ist bereits etwas älter, aber ich verfolge den Blog schon ne Weile und den wiederkehrenden Grusel beim Anblick der Fotos und der dazugehörigen Kommentare will ich hier gerne mit Euch teilen.