Don Dias – Things I miss, Things I’d Like To Miss LP

Schön, dass unser Kanzler mal offen seinen Rassismus zur Schau gestellt und Migranten (alle) als "ein Problem mit dem Stadtbild" bezeichnet hat. Sehr transparentes Verhalten, vielen Dank Fritz.

In meinem Stadtbild stören eigentlich nur die strunzdummen CDU-Wähler, denen man die Einfältigkeit schon an den leeren Gesichtern ansieht. Und die SPD Knödel, die sich das vor lauter Lüttjer Lage debil grinsend doppelt ansehen und lächeln. Ist halt ein subjektives Empfinden, ne?

Hübscher Power Indie Pop Punk aus Rennes, den Don Dias uns da in den bitteren Herbst schüttet. Das ist sehr nett, der Sound bringt schließlich noch ein bisschen Licht, Zucker und Farbe in das Matschgrau des Abschiebe-Alltags. Ein bisschen runder als Car Seat Headrest und ein bisschen eckiger als Antarctigo Vespucci. Passt.

Howlin' Banana Records. Auf lila Vinyl erschienen. "Politik ist scheisse"

Horror Section – Part III: Return To Rot

OK, es ist langsam Zeit, sich dem unausweichlichen Halloween Gedöns zu stellen und schon mal alle Horror-Videokassetten vom letzten Jahr wieder zurückzuspulen, das Skelett aus dem Kleiderschrank zu kramen und den Soundtrack für die Kürbis-Punsch-Party zusammenzustellen.

Wir passend, dass Horror Section aus Missouri ein neues Album just auf den Markt gegruselt haben und mit Part III ziemlich genau dort weitermachen, wo mit Part I und II die Reise begann. Pop Punk. Mit irgendwie Horror Bezug in den Texten.

Das ist ne sichere Nummer, erinnert an Copyrights und Kepi (Ghoulie) und man kann einfach mit Totenkopfmaske die 14 Songs durchtanzen, bis der sexy Krankenpfleger mit der Bierspritze kommt. Oder wovon ihr so träumt.

Erstmal nur digital. Ist das ein KI-Cover? Sieht ein bisschen so aus und das gruselt mich tatsächlich am meisten an der Veröffentlichung. Brrrrrrrrr

Kisser – This World Swallows People Whole

Hat die Arbeitsministerin das wirklich gesagt? "Wer mitmacht, der hat überhaupt nichts zu befürchten." Ach Du Scheisse, und die ist von der SPD? Hat sich diese Partei nicht einmal gegründet, um genau dieser Form des Zwangs entgegenzutreten? Puh.

Was war denn sonst noch so? Oh, hm, ui. OK, nein Danke. Schnell den Kopf in den Sand und auf die andere Seite des Erdballs fliegen.

Da haben sich die "Punk Underground Veteranen" von Kisser  aus Christchurch/Ōtautahi (The Tacks, Catsick, Zhukov, Nervous Jerk, Hög, Carradine Choke, Master Blaster) laut Pressetext zusammengefunden, um, tja, eigentlich nur, um mit einem Experiment dem Versuch eine Chance zu geben, Berlin Rave und 90s Gabber Techno in Hardcore einfließen zu lassen. Skate Punk und Hardcore der Marke Poison Idea trifft auf frische Breakdowns und wilde Technotöne (Interlude). Sehr cooles Debüt, das irgendwann auch auf Vinyl erscheinen soll. Toll.

Hier erst einmal nur ein paar Songs, der Rest folgt am 7. November. Vielleicht ist bis dahin ja die wertekonservative Arbeitsministerin von der FDP schon wieder Geschichte und die Menschen sind bunt und alles ist gut. Haha.

Speed Week – Weak Speed 12″

Herbstferien? Was für Herbstferien? Auf geht’s, Freunde. Ab in die Mine und Kohle scheffeln. Und zwar zackzackzack. Bürgergeld? Brauchen wir auch nicht mehr. Geht arbeiten oder sterbt. Wieso sind wir eigentlich immer so geil darauf, nach unten zu treten? Duckmäuser. Schönes Wort. Leisetreter. Ebenso. Kackvögel. Naja.

Um die Sache schnell hinter uns zu lassen, fangen wir mit Speed Week an, die mit einer Prise Pub Punk Rock aus Melbourne ironischerweise 4 Jahre gebraucht haben und jetzt ihre 7 neuen Songs auf einer schwarzen Drehscheibe präsentieren. Das ist handelsüblicher Punk Rock, den man auch außerhalb von den Kneipen Australiens genießen kann. Sehr schöne Texte. Furchtbares Cover. Cool.

Erste Theke Tonträger (EU), Legless Recordings (AUS). Am 16. Oktober zu haben und einer Plattenrille ist es egal, ob es "weak Speed" ist oder richtig gutes Zeugs. Das ist immer schlecht und schneller als 45rpm machen die Plattenspieler heute eh nicht mehr.

Dark Recollection – Death Angel CS

Mein Gott, was für eine beschissene Woche. Ich setz mich jetzt ans Fenster und starre gemeinsam mit Dark Recollection 8 Minuten 24 in den Nebel. Macht auch mit!

Neon Taste Records. Auf Kassette erschienen.

Besta Quadrada – S/T 12″

Kackwurst. Du bist ne Kackwurst, EVP. Solange ich das noch sagen darf. Wusstet ihr, dass Fleischsalat eigentlich gar kein Salat ist? Und trotzdem verstehen das die Konsumenten, dass das Produkt mit den Wurststreifen in Mayonnaise nicht der Salat ist, den ihr Arzt ihnen gegen die fette Fleischwampe verschrieben hat.

Oder vielleicht auch nicht? Muss ich mal mit meinem Abgeordneten in Brüssel sprechen. Oder Straßburg? Alles sehr verwirrend.

Echte Probleme besprechen Besta Quadrada aus Buffalo im Staate New York. Mit ihrer Debüt 12″ liefern sie 10 Hits aus Hardcore und Punk Rock Salat ab, der sich mit allem beschäftigt, wenn es um die Wurst geht. Für Iros, Dreadlocks, Zotteln und Glatzen gleichermaßen geeignet. Zwischen Stress und Harmonie. Ganz geil.

Swimming Faith Records. Auf 150 12″ schwarzen Vinylscheiben limitiert erschienen. Was passiert eigentlich, wenn Menschen versehentlich die veganen Produkte statt der fleischhaltigen Blutwurst verzehren? Werden die dann malad, Herzkreislauferkrankungen, Krebs? Oder wird der Umwelt geschadet? Schlimm, muss ich mal fragen…

Lisa Beat and The Liars – Gimme Another Try 7″

Lisa Beat And The Liars aus Ancona in Italien macht schon ne ganze Weile Beat Beat Beat und hat auch schon 3 Singles veröffentlicht, davon allerdings erst eine auf Englisch, um endlich im internationalen Musikbusiness aufzuschlagen und sich dem ignoranten internationalem Publikum zu öffnen, das kein Wort Italienisch spricht. Also mir. Danke!

Meinetwegen hätte es die sprachliche Wandlung nicht gebraucht und die hätten weiterhin den klangvollen Namen Lisa Beat E I Bugiardi behalten, lässigen Beat Pop der 60er abliefern und solch fantastische Videos drehen können wie zu La Decima Vittima. Herrlich.

Aber andererseits bin ich erst jetzt auf die Band gestoßen und das ist ja das allgemeine Ziel der Expansionspläne, also auch Danke. Zuckersüße Gitarrenmelodien, die im rostigen Herzen schmelzen und eine Bass/Schlagzeug-Kombo, die dicke und kleine Popos gleichermaßen zum Wackeln bringen. Es kann nicht immer nur Krawall sein, Freunde. Garage Pop? Tolle Single.

Chaputa! Records. Auf Vinyl Single letzte Woche erschienen und macht Bock auf Spätsommer im Planschbecken, mit einem Cockatilschirmchen gegen den Herbstregen gewappnet.

Claudia – Revolt!

Eine junge Riot Grrl Band aus Sunderland mit dem schönen Namen Claudia. Woher der Name stammt, bleibt noch ein Geheimnis, aber es gibt ja genügend vorzeigbare Claudias in jüngerer Geschichte, nach denen man sich benennen könnte.

Claudia Kohde-Kilsch, Claudia Schiffer, Claudia Effenberg. Oh, falsch abgebogen. Ok, starke Persönlichkeiten müssen nicht im Rampenlicht von RTL2 stehen/liegen, eine meiner besten Freundinnen trägt ebenfalls diesen Namen und kann Riot für Drei machen, also passt das schon.

Schöner Song, angepisster Punk Rock mit Attitüde. Mal schauen, wohin die Reise geht – die EP kommt bald. Cool.

Serial Bowl Records wird die EP herausbringen. Manche Claudias finden den Namen so schön, dass sie ihren Töchtern & Söhnen einfach denselben Namen geben. Geschehen bei der jüngst verstorbenen Filmdiva Claudia Cardinale, deren Tochter Patrick heißt. Nee, Momentle. Ach, egal.

Wife – The Importance of Daydreaming

Momentchen mal. Ist das aktuell?

Komplett aus der Zeit gefallener DC-Post Hardcore Kram, den Wife hier abliefert. Hätte so auch in den späten 90ern auf Dischord erscheinen können, aber kommt von der anderen Seite des Landes. Inklusive vertrackter Gitarrenparts und Rhythmen aus dem neuen Jahrtausend, die ebenfalls an solche Bands wie Faraquet oder ähnliche erinnern.

Das ganze Soundgerüst klingt nach Inner Ear Studio, das ist ja fast schon unheimlich. Finde ich richtig gut. Wann kommt die LP, Todd?

Recess Records. Erst einmal nur digital, aber da wird sich schon jemand finden, der das physisch herausbringt. OK, ich mach’s.

Fan Club – Stimulation 7″

Also deswegen haben sich die Punk Rocker von Fan Club aus Seattle umbenannt. Das klingt auf der neuen 7″ tatsächlich nicht mehr so stark nach LYSOL, sondern eher nach einer straighten Hardcore Band. Weniger Garage und Kneipe, mehr Straße und Keller. Zum 10-jährigen Bestehen der Band einfach mal auf die Kacke hauen und gerade einmal die 5 Minuten-Marke mit den 5 Songs geschafft.

Eingängiger Hardcore der nordamerikanischen Geschmacksrichtung. Alles Hits, ein bisschen erinnerts mich an No Problem. Sehr cool.

Feel it Records. Auf schwarzer runder Scheibe erschienen. Wenn die jemand in Deutschland sieht, dann bitte einmal mitbringen. Band und Single, mir egal.