Wir sind zurück aus dem Urlaub.
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Na, werdet ihr nicht so recht wach und kommt nicht in die Puschen, weil es draußen den ganzen Tag dunkel ist und eure verklebte Seele immer schwerer wird und euch in den herbstlichen Depressionsschlund hinabzieht? Da kann man leider nichts machen und ich weiß keinen Rat.
Aber seitdem ich die neue EP von den Breech Boys als Weck- und Klingelton installiert habe, springe ich morgens sofort auf und bin hellwach am Telefon.
Die Verrückten aus Kelowna in British Columbia knallen mit ihren 5 Hardcore Punk Songs derart mit der Peitsche, dass totgerittene Pferde wieder über den Paddock galoppieren. Geht manchmal sogar ein bisschen in die Richung von Heihaizi.
Tolle Single, bekloppter Name. Egal. Andersherum wär schlimmer.
Slow Death Records. Auf 216 limitierten Vinyl Singles Ende September erschienen. Immerhin hat man sich mit dem bekloppten Bandamen auch zu einem hässlichen Cover hinreißen lassen. Konsequent.
Um das mal klarzustellen: ihr dürft eure Haustiere essen, wenn sie aus unerklärlichen Gründen einfach tot umfallen oder die Goldfische ertrinken oder der Wellensittich gegen die Wand fliegt. Ihr dürft den Kram nicht aufm Flohmarkt verkaufen, das geht nur mit allen (!) anderen Tieren, aber zuhause ist egal – schmeisst den Hamster auf den Grill.
Wie wussten Gorilla Biscuits schon? Cats and Dogs have all the luck.
Also, die Moralpolizei hat in Deutschland gesagt, es sei nicht cool, Hunde und Katzen zu verspeisen, dafür müsst ihr in die Schweiz fahren, die sind da flexibler. Solltet ihr für den heutigen Feiertag noch nichts für die Familie im Ofen haben, schaut doch mal, wie es Fiffi oder Minka geht…
Und dann sehen wir uns in der Hölle wieder, wenn man Inepsy Glauben schenken möchte. 4 lebensfrohe und erquickende Songs über biologische Kriegsführung, Zeitbomben, heiße Glut für die Hammerschmiede und den obligatorischen Sensenmann, der alles beobachtet. Auch Dich beim Verzehren Deiner Haustiere. Metal Punk aus Quebec City. Gibts auch schon seit 26 Jahren. Das hier ist eine neue Auflage ihrer Debüt EP, die im Jahr 2002 erschienen ist, aber jetzt von Enthusiasten aus Oakland noch einmal ausgegraben wurde. Zur Feier des Tages. Mahlzeit!
Tankcrimes. Die bringen gefühlt den gesamten Backkatalog der Band noch mal raus. Die EP als grüne 7″ Single und dazu jede Menge anderen Kram. Schaut mal selber.
Herbstlich, dunkel, unterkühlt und französisch. Eigentlich die beste Stimmung für ein Fass Rotwein am Vorabend des 3. Oktobers, den man nur in schwermütiger Weindepression ertragen kann. Vielleicht bin ich einfach nicht patriotisch genug oder umarme die neuen Bundesländer auf meinem Deutschland-Globus nicht häufig genug, aber ich hab das Gefühl, hier gibt es nicht viel zu feiern.
Aber ihr dürft gerne, Danke vielmals für den freien Tag und so.
Unterdessen kommt passend zur Stimmung ein neues Album von den Cold Wave Post Punkern aus Frankreich. Ich will ja nicht auf der Schnöseligkeit der Formulierung herumreiten, mit der das Album von Sinthome beschrieben wird, aber was sind denn bitte "Arpeggien" und wer hat das schon einmal außerhalb von Musikschulen oder Scrabble-Gruppen gehört?
Die Antwort erfahrt ihr beim Hören der 8 Songs, die irgendwo zwischen Synth und New oder Cold Wave herumwabern. Ist also mehr Wave als Punk, aber wie schon gesagt, Stimmung. Freier Tag – macht was draus.
No Way Asso (FR), Table Basse Records (CH) und Skank Bloc Records (FRA/IT). Auf 200 limitiert und auf 33 1/3 Umdrehungen fixiert, damit die Noten eines Akkords auch sauber hintereinander und nicht gleichzeitig gehört werden können. OK.
Deutscher Post Punk aus Leipzig mit Friesennerz im Rucksack. Da rumpelt nichts, die können ihre Instrumente bedienen und die Aufnahmen sind ebenso professionell und sauber abgemischt. Ist ja fast schon ein bisschen enttäuschend. So klingt das dann wohl, wenn richtige Musiker Punk Rock machen.
Zahlreiche Einflüsse aus verschiedenen Garagen kommen hier zusammen und fließen zu einem reißenden Strom aus Death Rock Dudelei in die Weiße Elster, Pleiße und Parthe. Also dann. Parthe Boot mieten und der Band zuschauen, wie sie die lästige Sonne aus der Stadt verjagt.
Schatten über alles – das sind Cold Summer.
It’s Eleven Records. Kink Records. Auf 7″ heute offiziell erschienen. Während der Bandname früher noch in Form einer Beschwerde von Rudi Carrell daherkam, ist er heute eher zu einer Wunschvorstellung verkommen. Crazy.
Wusstet Ihr, dass gestern der Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung war? Also eigentlich heißt das Ungetüm ja International Day of Awareness of Food Loss and Waste of the Food and Agriculture Organization (FAO) of se Vereinten Nationen.
Demnach schmeißen wir jedes Jahr 58 Kilo Lebensmittel in Deutschland weg, die man noch essen, oder zumindest pürieren und den Kindern geben könnte. Da sollte man sich mal Gedanken drüber machen.
Vielleicht braucht es auch mehr Aktivismus, und wenn es nur Suppenkasper sind, die sich dem Thema annehmen. Wie der umtriebige Martin Meyer, der vielleicht einigen bekannt sein könnte aus seinen Bands Lumpy and the Dumpers, Fried E.M. oder eben den Soup Activists. Letzteres ist "nur" sein Soloprojekt, das dementsprechend auch ein bisschen lofi und in gleichen Teilen ein bisschen indie-poppig rüberkommt, aber immer noch punkiger ist als Dein H&M-Nietengürtel.
6 Lieder aus dem Wohnzimmer mit Tomaten- oder Gemüsesuppe gespickter Lässigkeit. Genau das Richtige für den Herbst.
Erschienen vor einer Woche. Nur digital. Ironischerweise schmeiße ich am meisten Bio Obst und Gemüse weg, weil es aufgrund der fehlenden Wachsschicht oder Pestifungititiziden einfach weniger lange haltbar ist. Demnächst mehr Mus. Der erste Schritt zur flüssigen Ernährung im Alter. Yeah.
Wieso heißt es eigentlich im Sommer und an heißen Tagen "Hitzefrei", aber wenn man im Herbst zum Chef sagt, man möchte "sturmfrei" haben, guckt der einen nur blöde an?
Das ist dieser niedersächsische, preußische Geist, der in uns steckt. "Sturmfest und erdverwachsen" heißt es schließlich und nicht "puh, zu viel Wind, ich geh heim". Dem Deutschen wird zwar bei 25°C zu heiß, aber mit Orkan suggeriert er eine Freibier-Party. Warum nicht.
Death By Unga Bunga haben in den letzten Monaten ein paar neue Songs veröffentlicht und unter Beweis gestellt, dass sie noch immer die Rockstars Norwegens mit den besten Melodien bei anhaltendem Garage Punk Rock Flair mit Metal-Gitarrenausflügen sind. Zuletzt eine kleine Kooperation mit Michael Frederick Krol, den seine Freunde Mike nennen dürfen. Poppig, rockig, nie langweilig und am besten geeignet, um morgens lustvoll im Stau zu stehen. Wie immer geiler Scheiß.
Müssen wir uns über die Cover unterhalten?
Ich dachte erst, das würde am Ende eine Single mit vier bis fünf Songs ergeben und die einzelnen Bilder der Bandkollegen könnte man zusammensetzen, aber daraus wird wohl nix.
Wenn ihr es genau wissen wollt – "Sturmfrei" stammt ursprünglich aus dem Militärischen und bedeutete soviel wie "uneinnehmbar". Also der höchste Punkt einer Burg oder ähnlichem, der nicht mit Leitern gestürmt werden konnte. Aus Versehen was gelernt.
The Carp. Das ist Skate Garage Post Punk für erwachsene Menschen, die auch im regnerischen Herbst mit einer Hand in der Hosentasche über den mit nassem Laub verdreckten Bordstein grinden wollen. Ein bisschen unbequem und unkomfortabel, aber noch genug Spaß versprühend, um an verregneten Tagen einen Motivationsschub zu bekommen, den farbenfrohen Regenbogen über die graue Vorstadt von Cleveland zu kotzen. Ganz geil.
Total Punk. Seit 6 Tagen zu erwerben auf Vinyl und digital. Habt ihr mal Karpfen zu Weihnachten gegessen? Soll ja eine Tradition sein. Ugh, dann lieber Kartoffelsalat mit Würstchen.
Habt ihr das von dem Siamkater gelesen, der von den Besitzern wegen seines asozialen Verhaltens im Yellowstone Nationalpark an einen Baum genagelt wurde und nun fast 1500 Kilometer gelaufen ist, um den besagten Besitzern in die Wohnung zu kotzen? Die sprechen natürlich von einem Wunder und können es offiziell und vor laufender Kamera nicht fassen, aber ich glaub, die machen sich vor Angst in die Hose.
Was man sonst noch so im Internet liest, kann euch Frvits auf der neuen EP mitteilen. Es geht um Affen, die sich mit dem ISS aus dem Staub machen, Strategien für intermittierendes Fasten, wie man seine Nierensteine lieben lernt und Anleitungen, wie man im Winter eine Punkshow besucht. OK.
Ich kann immer noch nicht so recht glauben, dass da der fingertätowierte Kerl von Sainte Catherines singt, wo er doch in den letzten Jahren eigentlich eher mit sanften Tönen um die Ecke kam. Aber ok. Man braucht Ausgleich. Toller Song, bald noch 4 mehr.
Slovenly Records. Erscheint in ein paar Tagen auf Vinyl. Und digital dann wohl auch. Hm, hätte ich auch noch warten können. Egal.
Wieso wird es eigentlich so einfach in der deutschsprachigen Presselandschaft hingenommen, dass der bayrische König zwar auf den gesamtdeutschen Thron verzichten will, aber dies mit den Worten "Ich bin fein (fine?) damit" quittiert?
Was muss ich noch ertragen? Ich kann mich kaum mit dem aus dem Amerikanischen geklauten und absolut bekloppten "das macht Sinn" abfinden, dann kommt jemand bei der Arbeit um die Ecke und will ein gewisses Thema "noch ein bisschen stressen", damit es mehr Aufmerksamkeit erhält und nun faselt ein fleischgewordener Maßkrug was davon, dass er fein (fine?) sei, wenn er meint, er sei einverstanden, oder d’accord, wie man etwas schnöselig hätte sagen können. Aber nein. In Bayern ist man volksnah und hat Sauerkraut in der Unterhose und eine Brezel im Arsch und ist damit fein. Pfui deibel.
Apropos fleischgeworden.
Beef hat eine neue Single am Start und der mitreißende Synth-Punk mit Gitarre aus der Garage in Cincinnati kann auch dieses Jahr tanzwütige Bauerntölpel vom Melkschemel reißen. 4 Songs, auf Dauer würde mich der Synthi ein bisschen nerven, aber insgesamt ein tolles Klangbild zum Untergang der neuen Welt.
Goodbye Boozy Records. Auf 300 limitierten Singles erschienen. Aber dieser Synthie Kram funktioniert auch ganz gut digital. OK.