Cruelster – Lost Inside My Mind In Another State of Mind. The Singles Collection LP

Willkommen im Rest des Verstandes von Cruelster, dem grausamsten Punk Rock Quintett aus Cleveland, Ohio. Die taltentiert verrückten Leute von Know-so und Piss Me Off (und anderen Krachmachern) haben inzwischen einen Haufen unübersichtlicher Releases angehäuft und ihren Stil des ähm, angestrunkenen Skaters, der auf dem Kirchenfest wohlerzogene Christen anpöbelt in den letzten 10 Jahren perfektioniert.

Schön, dass man jetzt mal eine ordentliche Sammlung der Stücke parat hat, die man sich auf die Ohren klemmen kann, wenn man zur Karnevalssitzung muss und debil grinsend die Grausamkeiten des biederen Humors still und leise ertragen soll. Das Cover beschreibt die Musik eigentlich ausreichend genug, dafür muss man jetzt nicht Kunstgeschichte studiert haben.

Drunken Sailor Records. Ein paar auf grünem Vinyl, ein paar auf schwarz. Die 23 Songs untermalen einen guten Start in die Woche – von hektisch über verwirrt verwirrend bis zu asozial aggressiv. Toll. Kommt gut durch!

Split System – Alone Again

Ich freu mich auf das Get Lost Fest, wenn ich die australische Invasion live miterleben darf. Aborted Tortoise, Mini Skirt, Bad//Dreems…Und mit dabei sind dieses Jahr auch Split System, die kürzlich erst ihr Debüt veröffentlicht haben und nun mit dem zweiten Album schon wieder vor der Tür stehen.

Man kann mit den Menschen von Down Under so wunderbar über die Folgen des Klimawandels sprechen, die kennen das inzwischen schon mit dem nicht mehr vor die Tür gehen, wegen ihres Ozonlochs überm Kopp. Vielleicht ist das ja das Geheimnis hinter den tausenden Megahits der Punk und Pub Rocker? Verbrannte Erde und verbranntes Hirn?

Hier auf jeden Fall noch ein weiterer Beweis. Spannend.

Das Album erscheint erst nächstes Jahr bei Goner, Legless und Drunken Sailor in den USA, Australien und Europa (So macht man das, Convulse Records – ich will meine GEL LP haben). Dauert aber noch ein bissl. Bis dahin ist Griechenland abgebrannt und eine völlig neue Musikszene steigt wie Phönix aus der Asche des Olymp. Da freu ich mich aber.

The Hell – S/T LP

What…? Der nächste Knaller fürs Familienfest im Sommer. Wenn Deine Mischpoke aus Chain Whip, Bootlicker, Laffing Gas und Konsorten besteht. Aus Cleveland stammend, jagen die Jungs von The Hell in 13 Minuten alles um den Block, was nicht schnell genug "Hardcore Punk" schreien konnte und pogen dann im Garten zu der Reise-nach-Jerusalem die Stühle um. Kein Platz für niemanden. Platz für alle. Platz da – hier kommt die Hölle. Schönes Debüt.

Drunken Sailor und Not For The Weak Records. L’enfer, c’est les autres ¯\_(ツ)_/¯

Body Maintenance – Beside You LP

Auch schon wieder zwei Jahre her seit dem Debüt der Band. Nun also die erste richtige LP. Toll. Viel Echo oder Hall und tanzbare Bassläufe mit Post Punk Suppe stimmungsvoll aufgegossen und ausgelöffelt. Kann man so machen. Solltet Ihr tun – Body Maintenance.

Drunken Sailor Records. Bunte Platten sind ausverkauft. OK

Gaffer – Dead End Beat LP

Tür Nummer 6 hält die Gaffer aus Perth für euch bereit.
Feiert man in Australien eigentlich auch Nikolaus? Ich würde mich ja weigern, in einem Land, in dem tödliche Spinnen und anderes Kriechtier jederzeit in die Stiefel vor der Tür krabbeln können, in diesen Schuhen dann fröhlich am heutigen Tag nach Süßigkeiten zu kramen.
Aber vielleicht sind das auch nur urbane Mythen, um die blöden europäischen Touristen fern zu halten? Gute Idee eigentlich. OK.

Nach 3 Jahren kommt endlich was Neues aus dem Hause Gaffer, die ja schon mit ihrem Demo zu begeistern wussten. Im Grunde klingen die genauso wie der Rest der genialen Pub Punk Post Rocker aus Australien und daher kann man das Album auch uneingeschränkt empfehlen.

Passt genau in die Lücke des Verdauungsspaziergangs zwischen Brunch und Kuchen bei Omma zu Weihnachten. Ohne Zigarette! Geiler Scheiß.

Rotes und schwarzes Vinyl bei Drunken Sailor Records für Europa. Nur noch schwarzes Vinyl bei Helta Skelta Records für Australien. Der Rest der Welt kann kacken gehen. Man nennt es Labelpolitik.

Split System – Vol. 1 LP

Nach der tollen Single von Split System im Frühling folgt nun das erste Album im Herbst. 11 Hits aus Australien, die man so auch in ähnlich schon bei Stiff Richards oder Jackson Reid Briggs & the Heaters gehört hat. Das sollte nicht weiter verwundern, schließlich ist das hier ja die Bastardisierung von Garage, Punk und Rock, die nur so aus Melbourne kommen kann. Und obendrein spielen hier die genannten Leute/Bands mit – die können ja quasi gar nicht andes.

Zwei Songs davon kann man hier schon einmal hören. Ach, und einen hatten sie vorher auch schon veröffentlicht (Hit Me). Also drei. Das sind mehr als 27,27%.
Die LP kann man in Australien bei Legless Records in teuer Porto & Zoll vorbestellen, aber fürchtet Euch nicht – auch bei Drunken Sailor wird man den Zoll bezahlen dürfen. Güter aus dem fucking Commonwealth lassen wir hier nicht so einfach in die EU rein, haha. Dafür dann aber leider auch nicht in dem limitierten rosa Vinyl? Hui ist das egal.

Ich würde das ja gut finden, wenn sich die Band nach dem Release auflöst. Nur so ergibt das mit dem "Vol. 1" für mich Sinn.

Stiff Richards – State Of Mind LP

Gute Nachrichten, meine lieben Trödelknödel. Ihr habt noch nix für eure Lebenspartner, Hunde, Schildkröten, Katzen und Goldfische zu Weihnachten? Schämt euch! Das Fest der Liebe wird doch traditionell mit einem Batzen an sinnfreien Geschenken begangen, Hauptsache Geld ausgeben. Und ich hab da was!

Der gute Drunken Sailor bringt demnächst die Stiff Richards Platte in Europa raus. Das heißt, ihr müsst nicht einen Haufen Geld in den Koffer packen, um bei der Band in Melbourne einzukaufen, sondern könnt euch den Langstreckenflug sparen und einfach ein paar Flaschen Jever nach England schicken – ich hab gehört, der Julian ist da ein großer Fan von.
Und bald ist Brexit, dann muss der arme Typ die ganze Zeit Cider oder so ne Scheiße saufen, da freut er sich doch über Bier vom Festland.

Ach so, Musik. Stiff Richards. Richtig toller Rock n' Roll Punk aus Australien, wie man das halt so kennt. Garage, Pist Idiots, Punk. Geiler Scheiß.
Das Album ist bereits im Oktober erschienen, aber jetzt dann halt auch auf Platte in Europa erhältlich. Demnächst. Bald. Ich glaub, nächste Woche kann man die bestellen. Blöd, wer das verpasst…

Tipp: Da so ziemlich alles von dieser Band akut gut ist, sollte man die "DIG" vom letzten Jahr beim nicht weniger sympathischen Label Erste Theke kaufen. Auch, wenn man Haug nicht mit Bier bezahlen kann. Oder?

Dark Thoughts – Must Be Nice LP

Ach, Dark Thoughts können mich nicht enttäuschen. Hier ist der dritte Beweis in Form ihres dritten Albums "Must Be Nice". Nein, die Single aus dem diesjährigen Sommer hat mich auch nicht enttäuscht, ihr Erbsenzähler.
Hier muss man sich glücklicherweise nicht den Mund fusselig (fuselig wäre eigentlich das schönere Adverb, haha) reden. Dark Thoughts kommen nach wie vor aus Philadelphia, sind immer noch zu dritt und machen jetzt schon seit 5 Jahren richtig guten und soliden Pop Punk. Aus.

Wie bereits die ersten beiden Alben wird auch dieses in den nächsten Tagen unter anderem beim Drunken Sailor erscheinen und somit für Europäer erschwinglich sein. Ein schönes, frühes Weihnachtsgeschenk. Cool.

Und falls euch Pop Punk nicht so richtig auf eurem Skateboard zum Rollen bringt, kann das vielleicht die andere Band des Sängers, Loose Nukes. Die gehen ab, hui.

Stay Clean Jolene – S/T

Neulich hatte ich noch eine nette Unterhaltung über den Einfluss des Wetters und/oder der Jahreszeit auf die Musik, die man grad gerne hört. Ich habe mich dann im Laufe des Gesprächs mit mir darauf geeinigt, dass so poppige und leichte Sachen ganz automatisch mit Frühling und Sommer in Verbindung gebracht werden und der ganze verkopfte, schwere und rauere Sound zu dieser dunklen, trüben und kälteren Jahreszeit passt. Das ist ja keine sensationelle neue Erkenntnis, aber man kann schon mal festhalten, dass manche Platten wunderbar zu einem bestimmten Zeitpunkt des Jahres passen und sonst vielleicht gar nicht hörbar sind. Wie zum Beispiel Weihnachtssampler, aber das hatten wir ja grad erst.
Nein, ich meine so einen Kram, wie Stay Clean Jolene aus Manchester machen. Mit Leuten von u.a. Great St. Louis machen die 4 Jungs diesen englischen Kram, der immer an Leatherface erinnert. Ist irgendwie unfair, kratzige Stimmen stets direkt mit den genialen Leatherface zu vergleichen, aber es passt hier halt auch musikalisch. Gleich fünf verschiedene Labels haben die Platte veröffentlicht, in Europa ist wahrscheinlich Drunken Sailor der beste Ansprechpartner, falls Ihr ein Exemplar kaufen möchtet.
Vielleicht verbinde auch nur ich diesen typischen Gitarrensound mit regnerischem Wetter und dunklen Tagen und das Gelaber von Jahreszeit und Nebel, Schnee, Regen und wolkenverhangenem Himmel ist totaler Quatsch. Aber wenn ich Ahnung von Musik hätte, würde ich sagen, dass auf dem neuen Album von Stay Clean Jolene fast alle Songs in Moll gespielt werden, das ja auch irgendwie eine melancholischere Stimmung verbreitet. Und das ist ja dann auch ne Gemütslage, die eher in den Monaten des Jahres zu verorten ist, die weniger Sonnenstunden haben. Naja, ist ja auch wurst. Ich find die 10 Songs auf dem Album auf jeden Fall derzeit richtig gut und das muss erst einmal reichen.

Wenn Euch die Lieder ans Surfen erinnern oder an Eure beste Runde Minigolf im August letzten Jahres, dann ist das halt so und ich habe Unsinn geschwafelt. Who cares?

Drunken Sailor Compilation

Über das englische Label Drunken Sailor Records aus Stoke-on-Trent hab ich hier schon mal im Sommer was gehabt, aber eigentlich müsste man dem betrunkenen Seemann noch viel mehr Aufmerksamkeit schenken. Dann mach ich das eben jetzt…

Auf seiner Bandcamp Seite hat das Label jetzt einen kostenlosen Sampler bereitgestellt, der mit 18 Bands ein relativ abwechslungsreiches Programm bietet. Von der Hardcore Band Werewolves on Motorcycles (geiler Bandname) über die zuckersüßen Klänge des Salt Lake City Pop Quartetts Baby Ghosts bis hin zu den bärtigen Punk Rockern von Iron Chic, die einen Coversong von den Butthole Surfers beisteuern. Ist alles Punk Rock, versteht sich, aber die Compilation wird beim Durchhören auf keinen Fall langweilig.

Alle vertretenen Bands haben in diesem Jahr auf dem Label irgendwas rausgebracht oder zumindest mit anderen Labels ein Co-Release am Start. Toys That Kill zum Beispiel oder Low Culture. Auf dem Cover ist im übrigen der Nachwuchs des Labelinhabers zu sehen. Sehr sympathisch!