Claudia – Revolt!

Eine junge Riot Grrl Band aus Sunderland mit dem schönen Namen Claudia. Woher der Name stammt, bleibt noch ein Geheimnis, aber es gibt ja genügend vorzeigbare Claudias in jüngerer Geschichte, nach denen man sich benennen könnte.

Claudia Kohde-Kilsch, Claudia Schiffer, Claudia Effenberg. Oh, falsch abgebogen. Ok, starke Persönlichkeiten müssen nicht im Rampenlicht von RTL2 stehen/liegen, eine meiner besten Freundinnen trägt ebenfalls diesen Namen und kann Riot für Drei machen, also passt das schon.

Schöner Song, angepisster Punk Rock mit Attitüde. Mal schauen, wohin die Reise geht – die EP kommt bald. Cool.

Serial Bowl Records wird die EP herausbringen. Manche Claudias finden den Namen so schön, dass sie ihren Töchtern & Söhnen einfach denselben Namen geben. Geschehen bei der jüngst verstorbenen Filmdiva Claudia Cardinale, deren Tochter Patrick heißt. Nee, Momentle. Ach, egal.

Wife – The Importance of Daydreaming

Momentchen mal. Ist das aktuell?

Komplett aus der Zeit gefallener DC-Post Hardcore Kram, den Wife hier abliefert. Hätte so auch in den späten 90ern auf Dischord erscheinen können, aber kommt von der anderen Seite des Landes. Inklusive vertrackter Gitarrenparts und Rhythmen aus dem neuen Jahrtausend, die ebenfalls an solche Bands wie Faraquet oder ähnliche erinnern.

Das ganze Soundgerüst klingt nach Inner Ear Studio, das ist ja fast schon unheimlich. Finde ich richtig gut. Wann kommt die LP, Todd?

Recess Records. Erst einmal nur digital, aber da wird sich schon jemand finden, der das physisch herausbringt. OK, ich mach’s.

Fan Club – Stimulation 7″

Also deswegen haben sich die Punk Rocker von Fan Club aus Seattle umbenannt. Das klingt auf der neuen 7″ tatsächlich nicht mehr so stark nach LYSOL, sondern eher nach einer straighten Hardcore Band. Weniger Garage und Kneipe, mehr Straße und Keller. Zum 10-jährigen Bestehen der Band einfach mal auf die Kacke hauen und gerade einmal die 5 Minuten-Marke mit den 5 Songs geschafft.

Eingängiger Hardcore der nordamerikanischen Geschmacksrichtung. Alles Hits, ein bisschen erinnerts mich an No Problem. Sehr cool.

Feel it Records. Auf schwarzer runder Scheibe erschienen. Wenn die jemand in Deutschland sieht, dann bitte einmal mitbringen. Band und Single, mir egal.

Split System – No Cops In Heaven / Pull The Trigger 7″

Der Vollständigkeit halber und falls ihr Fragen zum Jenseits habt, veröffentlichen heute Split System eine neue Single mit 2 Hits. Eine sogenannte Doppel-Single. Beides A-Seiten. Ansonsten bekommt ihr, was ihr bestellt. Split System sind eine gute Garage Pub Rock Punk Band. Schönes Wochenende.

Legless Records (Aus) und Static Shock (GB). In vielen verschiedenen Farben ausverkauft. Viel Erfolg.

No Peeling – S/T 7″

Schöne neue Single von den Punks aus Nottingham. No Peeling. Da werden einfach die Nachbarskinder in die Garage eingeladen und jedes darf mal auf dem Synthie herumspringen, was die Songs ziemlich, ähm, eigenständig macht.

Etwas sperriger Garage Synth Punk mit quietschiger Grundlage. Ganz geil.

Feel It Records. Feel ist in Ordnung, aber nicht Peel, ok.

Silo Kids – II CS

Kennt ihr Stadtkinder das eigentlich? So ein Silo, in dem tonnenweise Schüttgut herumliegt und das mit seiner stattlichen Bauart jedes Dorf verschönert und Platz für die örtlichen Graffitisprayer zum ersten Experimentieren bietet? Oder natürlich die unterirdischen Silos für unsere Militärkinder, die man mit Raketen statt mit Getreide oder Kies vollgeschüttet hat.

Spannende Bauten, hervorragend geeignet für den Zeitvertreib an langen Freitagabenden im Spätsommer.
Keine Ahnung, ob die Silo Kids aus dem Staate Mississippi ähnliche Erfahrungen aufzuweisen haben, aber irgendwie fanden sie ihren Weg zum Hardcore, was uns schließlich verbindet. Was für Hardcore? Hattiesburg Hardcore. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

Zweites Tape nach dem Demo. Geiler Scheiß.

Earth Girl Tapes. Auf Kassette zu haben. Unser Silo war stets mit dummen Naziparolen inklusive der unvermeidbaren Schreibfehler in krakeliger Schrift verziert. Das ist bestimmt auch heute noch/wieder so. O tempora, o mores!

Emil Friis – Moving Images LP

Könnt ihr euch noch an das Album "Music to Driveby" von Compton’s Most Wanted erinnern? Macht nichts.

Das hier ist "Music to fall asleep to while driving", obwohl Emil Friis das Album anders betitelt hat. Aber lasst euch nichts vormachen, das ist nicht nur einfach Musik zu 15 passenden Kurzfilmen – hier müsste ein Warnaufkleber drauf, analog zu dem "Parental Advisory" müsste da ein "Driving Instructor Advisory" kleben, damit man das nicht versehentlich auf der Fahrt ins Büro hört und auf einmal im entspannten Sekundenschlaf nach Frankreich gefahren ist.

Passt zum Wetterwechsel und der einsetzenden Trägheit der dunklen Jahreshälfte. Ist kein Punk Rock.

FatCat Records. Kommt auf LP heraus. An dem Verlauf des Projekts lässt euch der Künstler auf der Webseite teilhaben. Da könnt ihr auch die bewegten Bilder anschauen, bis euch die Augen zufallen.

JJ & The A’s – Rhetoric Of Trash LP

Rhetoric of Trash. Der Trash Talk. Das Scheiße labern, um den Gegner zu verunsichern. Die psychologische Kriegsführung auf verbaler Art. Vertont auf dem Debütalbum der großartigen JJ & The A’s aus Kopenhagen.

Oder wo auch immer sich die umtriebigen Bandkollegen gerade herumtreiben. Zumindest für 12 Songs haben sie sich in den letzten Monaten mal in einem Studio zusammengefunden und ihre Lieblingsmelodien in Krachmatsch gepackt, mit Schepper gespickt und im Zucker gewälzt.

Das ist die beste Platte für einen Montagmorgen, wenn man noch nicht so genau weiß, ob der Nebel vor den Augen tatsächlich wetterbedingt oder ein Mitbringsel vom Wochenende ist. Sehr cool.

La Vida Es Un Mus. Auf LP, mit richtig vielen Minuten Spielzeit, am Freitag erschienen und auf grün oder schwarz zu bekommen. Wenn man Trash Talk ein bisschen googlelt, kommt man auf solch schöne Redewendungen wie "Geh scheißen Du bist an Meter neberm Kopf a no bleed. Des ko mei Oma besser." Ich muss mal mehr ins Stadion, scheint unterhaltsam zu sein.

Zero Azúcar – Antes Lo Eras Todo

Ach komm. Wo wir doch gestern schon so poppig unterwegs waren, kann man heute die Woche ruhig mit super sweetem und gleichzeitig gut verträglichem, weil zuckerfreiem Synth-Pop-Punk ausklingen lassen. Und da gibt es eigentlich keine bessere Band (aus Madrid) als Zero Azúcar.

Die Spanier dudeln souverän ihre Pop Indie Hymne herunter und versüßen den Freitag. Also mir. Das träufel ich mir in die heiße Zitrone, das hilft bestimmt. Fuck Herbst.

Erst einmal nur ein Song. Vielleicht dann irgendwann mehr. Das ist so zuckerreduziert, da könnt ihr euch am Wochenende mit Baklava vollstopfen, bis ihr platzt.

Tony Molina – On This Day LP

Hab ich schon öfter erwähnt, dass ich ein großer Fan des Tony Molina bin. Wer keine Pop Musik mag, kann jetzt den Sender wechseln.

Aber wenn man die Beatles mag und gute Melodien liebt, kommt man nur schwer an dem Burschen aus San Francisco herum. Auch jetzt wieder ist es schwierig, die ersten paar Songs des neuen Albums nicht sofort ins musikalische Herz zu schließen und sich zu fragen, warum eigentlich manche Leute immer wieder denselben Song schreiben können, ohne dass er langweilig wird. Toll.

Ich weiß noch gar nicht, auf welchem Label die erscheint. Aber man kann sie jetzt vorbestellen und ganz fix noch die Flexi mit dazunehmen, auf der "Dear Nellie Goodrich" von The Kaleidoscope und Nico’s "Somewhere There’s A Feather" gecovert werden. Kommt im November und ich freu mich drauf.