The Effects – Eyes to the Light LP

Man könnte hier so langsam den Eindruck bekommen, ich würde inzwischen auf meine alten Tage nur noch Rock und Pop hören. Uff, wenn man das so liest, bekommt man direkt Würgreflex. Ich wollte eigentlich bloß darauf eingehen, dass ich tatsächlich einen relativ breit gefächerten Musikgeschmack hab, der sich nicht unbedingt hier immer widerspiegelt. Und um mein musikalisches Gewissen zu beruhigen, möchte ich endlich mal wieder eine Dischord Band empfehlen. Ja, das Label gibts noch und die machen nicht nur Rereleases. Nee, die haben im letzten Jahr zum Beispiel ein ganz fantastisches Album von The Effects veröffentlicht!
Eyes to the Light ist der erste Langspieler der Band nach zwei veröffentlichten Kassetten-Singles. Kassetten-Singles! Naja, darüber hab ich mich ja gerade erst ausgelassen. Auf jeden Fall ist das Album der drei Jungs aus Washington D.C. ziemlich großartig und passt in die Schaffensphase des Sängers und Gitaristen Devin Ocampo, der zuvor bei so genialen Bands wie Faraquet, Smart went Crazy oder Medications gespielt hat. Die drei Bands waren im übrigen auch alle auf Dischord, hier ist man sich also seit 20 Jahren (!) treu geblieben. Und nicht nur dort, auch der Sound von The Effects ist deutlich an den genannten Bands angelehnt, naja zumindest nah an Faraquet. Melodisch vertrackter Post-Kram, bei dem man nicht unbedingt als Deutscher im Takt mitklatschen kann, aber unbedingt dennoch zu irgendeinem gefühlt/gehörten Takt mitwippen muss. Nicht nur für Freunde von Dischord eine klare Empfehlung.