Tuff Bluff – S/T LP

Na sowas, haben sich Lemuria wieder zusammengetan? Ach, nee. Dafür ist das Schlagzeug nicht virtuos genug. Aber dafür gibt es bei Tuff Bluff mehr Chöre und Harmonien. Tolle Pop Punk Garage Platte von der Band aus Denver mit der man den kaltheißenfeuchtwindigen April prima hinter sich lassen kann.

Ein Album für den Sommer, für die Fahrradtour in der Fußgängerzone und das Weißwein Picknick auf dem heißen Asphalt des Lidl-Parkplatzes. Irgendwie schräg, aber ganz geil.

Snappy Little Numbers. Kommt im Mai auf eco-color Vinyl heraus. Sehen also alle richtig kacke aus, aber der Inhalt zählt, ne.

Kitty Little – Know No Shame (CD)

Keine Ahnung, wie ihr das kommende Wochenende in der Hitze verbringen möchtet, aber ich nehme mir dieses Album aus dem Jahr 2006 und fahre in die Eissporthalle, um auf Schlittschuhen meine Inliner-Fähigkeiten für den Sommer zu trainieren, wenn es wieder warm wird und man draußen cool sein muss.

Der Sound der drei fuzzigen Pop Punk Rocker von Kitty Little aus Albany in New York ist am besten dafür geeignet, sich mit ein paar Dosen Bier und Kaugummizigaretten vor dem Einkaufszentrum auf den Parkplatz zu hocken und dem Asphalt beim Schimmern zuzuschauen. Klingt also ein bisschen wie eine Mischung aus Dinosaur Jr. und the Measure [SA].

Interessantes Detail dazu ist vielleicht, dass dieses Album jetzt, nach fast 20 Jahren, von einem Label noch einmal in Erinnerung gerufen wird. Huhu mich gibts noch! Auf CD. Wo es doch die digitale Version kostenlos auf der Bandseite gibt. Hat heutzutage niemand mehr einen Brenner? Hören Menschen noch CDs? Ist das wieder cool? Bin ich alt? Hm.

Scheiß auf neue Musik, ne? Schönes Wochenende!

Peterwalkee Records. Restbestände sind wohl noch am Lager, also über 1100 Exemplare verkauft. Damals, 2006 waren CDs noch der Keks. OK.

The Reeks – Prefigured CS

Pop Punk hatten wir jetzt länger nicht mehr. Ist auch gar nicht so leicht, in dem unübersichtlichen Wust von generischen und zu glatt produzierten Klonen mal was Interessantes zu finden.

Für meinen Geschmack sind the Reeks aus Austin, Texas da eine Ausnahme, denn sie erinnern mich daran, als diese Musik der Soundtrack für entspannte Samstage war. Entspannung in der Form von Rasenmähen und Dosenbier und Fahrradfahren und Autowaschen und von den Dorfidioten aufs Maul kriegen und als Dorfidiot den anderen aufs Maul hauen. Gute Zeiten. Gute Musik.

Hier gibt es 12 Songs auf dem zweiten Album der Band und wenn man nicht aufpasst, steht man auf einmal mit seinem Skateboard in Nachbars Pool und bricht sich den Fuß beim Drop in. Wie gesagt, gute Zeiten!

Digital Hotdogs. Kommt auf Kassette in grün. Oder digital. Frühling kann kommen.

Outtacontroller – Less Is More

Warum nicht einfach mal die letzten kalten Wintertage mit 2 Minuten Pop Punk aus Nova Scotia beginenn? Hat doch früher auch geholfen. Wobei? Na, zum Beispiel beim Rauchen der ersten Kippe während des Fensterkratzens und beim ersten Stück Hundescheisse des Tages, das man aufheben darf und beim sehnsüchtigen Blinzeln nach den ersten warmen Sonnenstrahlen. Outtacontroller waren immer für mich da. Heute auch.

"Less is More" ist ein schönes Beispiel für ein Oxymoron. Oxymoron sind ein schönes Beispiel für deutschen Oi & Street Punk. Hier schließt sich kein Kreis, ich laber nur. Schönen Tag auch!

All Away Lou – Things Will Change LP

Ich liebe diese Stimme. Schon bei den großartigen Caves oder auch den Flamingo 50 hat mir ja das Songwriting und das Gedudel und der Bass und Schlagzeug und jaja und klaro natürlich alles bombe, aber die Stimme von Louise Hanman?!
Diese Stimme ist wie Ketchup – passt zu allem. Da ist mir ja sogar fast egal, worüber die Stimme da singt.
Ok, damit kann man keinen angebrannten Topf reinigen und auch keinen Schmuck polieren, aber so wörtlich darf man diese Analogie mit dem Ketchup auch nicht nehmen. Meine Güte.

Things Will Change ist das Debütalbum von All Away Lou nach zwei digitalen Teasern aus dem letzen Jahr, von dem einer nicht einmal Platz auf der Platte gefunden hat, oha. Die Aufnahmen stammen alle bereis aus dem Jahr 2020, was wieder einmal die miserable Quote der Presswerke für Indie-Veröffentlichungen offenbart. Da kann man ja nur froh sein, dass es sich hier um eine echte Solokünstlerin handelt, die alles selber eingespielt hat und sich somit nicht während der langen Wartezeit auf das Vinyl zerstritten hat.

Klanglich kann man die Platte zwischen ihre anderen Projekte stellen oder aber auch neben die Martha LPs oder vielleicht Baby Ghosts? Naja, ist halt melodischer Pop Garage Indie Punk mit toller Frauenstimme. Gibts auf rot und blau…nicht auf schwarzem Vinyl. Na sowas.

Erschien zwar gestern bei Specialist Subject aber die gibt es auch jetzt schon in Deutschland bei Yoyo Records. Was ja Sinn ergibt, der hat schließlich eine Vielzahl der Caves LPs gemacht. Frühling kann kommen…

Horrible Girl And The Hot Mess – Friends EP CS

Na, vermisst hier jemand die 90er und den Sound von schrammeligen Gitarren aus dem Autoradio bei offenem Fenster auf dem Weg zum Meer?
Ich auch.

Und Horrible Girl and the hot Mess sowieso, die bedienen sich ja hier auf ihrer EP schließlich an den ganzen Highlights aus dem musikalischen Eintopf von 90er Jahre Grunge, Pop Punk und MTV, als das alles noch keine Schimpfwörter waren.

Sehr poppiger und verspielter Punk Rock mit tollem Gesang von dem horrible Girl, während der/die/das hot Mess im Hintergrund ihr Bestes gibt, nicht mehr als 3 Akkorde und 4 Viertel im Takt runterzukloppen. Zwischendurch ein bisschen Gitarren- und Simmbandgedudel, ein bisschen Chor, ein bisschen mehrstimmig und Tempo drosseln und fertig ist die Eistüte.
Wenn man morgens schon mit Weltekel und Selbsthass aufwacht, kann man sich schnell zu den 4 Songs hangeln, einen Erdbeer-Shake kippen und sich anschließend zumindest der Illusion von einer glücklichen und unbeschwerten Zeit hingeben.

Zucker aus Greenville in South Carolina. Erschienen heute bei Fire Hazard Records auf Kassette und digital. OK!

Kauft das. 100% der Einnahmen gehen an Tranzmission Prison Project.

Anxious Pleasers – S/T CS

4 Akkorde, 3/3 Takt oder andersrum, ist doch scheißegal, mehr braucht es nicht für meinen perfekten Montagmorgen-Workout-Mix. Ich trainiere nämlich für meinen Auftritt in der Yogurette™ Werbung müsst ihr wissen. Ich bin dann der kleine Dicke, den niemand vögeln will und der in dem Werbespot hinter einem Adonis herhechelt.

Um dafür 25 Kilo abzunehmen, brauche ich nun halt unterstützende und motivierende Musik. Und wer bietet sich da besser an, als die großartigen Anxious Pleasers mit ihrem Debüt Kassetten-Demo?
Hm, bestimmt viele andere coole Bands, aber die Pleasers sind nun mal gerade verfügbar, haha. Man könnte im übrigen hier auch den abgelutschten Begriff der Supergroup nutzen, denn am Start sind bei den Anxious Pleasers niemand anderes als Matt Ellis (PlasticHeads, uvm.), Nathan Burger (TV Freaks, uvm.) und TJ Charlton (TV Freaks, uvm.). Ja, und so klingen auch die 7 Songs. Poppiger, rauher Garage Punk Rock aus Kanada.

Sehr schöne und kurzweilige Eigenkompositionen und ein Cover von den Pagans. Geiler Scheiß aus Hamilton, Ontario!

Dann kann es ja losgehen! Wie? Es ist Dienstag? OK, dann nicht.

Pfingsten. Pfarty.

Jedes Jahr muss ich nachschlagen, was eigentlich an diesem Pfingsten gefeiert wird von den verrückten Christen. "Die Ausgießung des heiligen Geistes". Also die Gründung der christlichen Kirche. Mhm, cool. Danke.
Also weil so ein Dude (männlich, keine Frage) vor ein paar tausend Jahren vor die Füße der 12 Jünger gekotzt wurde, können wir jetzt am Montag nicht nachn Aldi rennen. Na toll.
"Maybe partying will help" (D. Boon)

Tokky Horror – I Found The Answers And Now I Want More

LAUT! Bitte gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen. Sitze gerade in meinem Auto und kalibriere bei voller Lautstärke den Equalizer. Aber equal ist da gar nix bei Tokky Horror, eher alles ein bisschen anachronistisch in den 90ern verankert und, huch, elektronisch! Das ist ja äh, Drum’n’Bass? Bei Alcopop erschienen und ganz hervorragend zum Start ins Wochenende geeignet – 3 Tage wach, Zeit läuft! Ab geht’s…

Cherym – Listening To My Head

Eine kleine feine Pop Punk Nummer von Cherym. Irgendwie muss man sich ja inzwischen über dieses trostlose Wetter hinwegtrösten (höhö) und den ganzen Tag einfach nur Schaps oder Alkopos (HÖHÖ) trinken geht auch nicht. Nein, auch im Homeoffice geht das nicht. Glaubt es mir! Interessanterweise ist diese irische Perle ebenfalls beim Party Label Alcopop Records erschienen. Das nennt man Diversitiavät Abwechslung!

Hawel / McPhail – Transmission From The Upper Room LP

10 ganz feine Garage Punk Rock Pop Nummern von den beiden Herren Hawel und McPhail. Auch hier klingt das letzte Jahrhundert durch, was jetzt ja musikalisch gesehen das bislang großartigste war. So gesehen eine super Inspirationsquelle. Kommt mit Druck, kommt mit Gefühl. Mit mehrstimmigem Gesang und prima Melodien. Was ganz feines für die Boombox im Linienbus nach Liverpool. Bei La Pochette Surprise in Hamburg auf Vinyl zu haben.

The Smog – Fast Time, Last Chance 7″

Ich hoffe, ihr macht alle eure Hausaufgaben und schaut regelmäßig bei 12XU vorbei. Ja? Prima, dann muss ich hier ja nix mehr zu erzählen. Nur so viel: gefällt mir außerordentlich gut und würde ich sogar noch mehr Geld für ausgeben als der Groschi, aber ich war zu langsam für das neue Stück Vinyl von The Smog. Falls ihr also eine übrig habt…schenkt sie dem Groschi, der soll mal wieder mehr Platten hören.

BSÍ – Sometimes Depressed…But Always Antifascist LP

Wenn Du nach ein paar Tagen Feiern und Party und Drogen und Freunde in der Großstadt endlich erschöpft den Kopf auf die Sofalehne legst und die Kneipen, Bars, Menschen, Clubs und Parks, Taxis, Straßen und Busse noch einmal Revue passieren lässt – 25Lue. Der andere Song vom isländischen Duo ist eher so Garage Rock Pop. BSÍ haben bestimmt ein ganz zauberhaftes Debüt abgeliefert, man kann leider erst einmal nur 2 Songs davon hören. Kommt bei Tomatenplatten.

Rata Negra – Una Vida Vulgar LP

¡Buenas! Tolles drittes Album von Rata Negra aus Madrid!

Die zehn Songs, die von "Una Vida Vulgar" erzählen, trällern dabei irgendwo zwischen dem quietschvergnügten frühen 80er Jahre WavePunk und dem verspielten Gute Laune Punk Rock vom Lagerfeuer am Strand. Und auf dieses Gerüst wird dann ein großer Haufen von grobem Brei aus Postpunkigem Allerlei gegossen. Fertig ist der Pop Punk Post Dudel Wahnsinn.

Hin und wieder kann man das Salz schmecken, den Sand in der Arschritze fühlen und die toupierten Haare vor seinem geistigen Auge sehen. Schöne Produktion, man schummelt sich hier nicht sieben Gitarren in den Sound, der nur von den drei schwarzen Ratten eingespielt wurde.
Klingt echt, macht Spaß. Sogar Menschen, die kein Italienisch können.

Kam vor ein paar Wochen in Spanien bei Humo Internacional heraus und in England bei dem bewährten Label La Vida Es Un Mus Discos. Die Farben, die bei der Covergestaltung fehlt, haben die kreativen Köpfe dann in das Vinyl gemischt. Es gibt sowohl rote wie auch grüne und schwarze LPs zu kaufen. Zusammen ist das dann die gefürchtete Kenia-Koalition.

Viel mehr Punk als "schwarze Ratte" kann man eigentlich beim Bandnamen nicht sein. Obwohl, "Pantalones Muertos" hört sich eigentlich auch ganz cool an. Haha.

Les Shirley – Fuck it Easy Target

Drei Mädels aus dem schönen Montreal in Quebéc haben sich nach dem Genuss von zu viel Zimt-Whiskey aus Versehen zusammengefunden und kurzerhand eine nette Pop Punk Rock Band gegründet.
Rotzevoll sind sie dann ins Studio getorkelt und kamen mit vier tollen Songs und einem fertigen Minialbum wieder heraus.

Das war vor knapp 2 Jahren und seitdem haben Les Shirley anscheinend den schlimmen Kater überwunden und ein paar neue Songs eingespielt oder aber sich dazu entschlossen, die Reste des fuseligen Gesöffs gemeinsam zu leeren, um an alte Zeiten anzuknüpfen. Was soll man heutzutage auch anderes machen?

Eigentlich wollte ich bloß das neue Stück "Easy Target" aus diesem Monat vorstellen, aber dann ist mir aufgefallen, dass der ältere Song "Fuck it, I’m in Love" vom Januar noch ein bissl besser ist. Vielleicht hab ich aber auch zu viel Kokos-Rum getrunken, keine Ahnung. Gefällt mir. Beides.

Sollte man sich eigentlich Sorgen machen, wenn ein Getränkehersteller sein Zeug erst dann los wird, wenn er irgendeinen süßen Scheiß beimengt? Vielleicht muss man akzeptieren, dass der Whiskey oder das Bier einfach kacke sind? Dann füllt den Mist doch in die nächste Charge von Mon Chérie, das merkt doch niemand.