Spring Forward – Still Care CS

Falls Ihr noch jung seid und in den 90ern keine Musik gehört habt oder noch gar nicht geboren wart oder damals lieber zu Fat Wreck und Epitaph kurze Hosen getragen habt und Skateboard gefahren seid, dann habt ihr jetzt die Gelegenheit einen großen Teil der Emo Hardcore Geschichte in kompakter Form und neuem Gewand nachzuholen.

Spring Forward aus Hamburg machen ein Best of Emo Hardcore in 6 Songs mit allem, was dazu gehört. Vielleicht könnte hier und da ein bisschen mehr Verzweiflung und dort ein bisschen an der verrückten Gitarre gefeilt werden, aber im Großen und Ganzen ist das ein netter Aufguss und wohl die einzige Möglichkeit, diesen Sound noch mal live zu erleben..?

Brainwasher Records. Irgendwann im Sommer auf Kassette. Apropos. Heute gibt es über 10 Sonnenstunden. Macht was draus.

Outside – Peace With 7″ Flexi

Nanu, ist schon wieder 90er Jahre? Heute Mittag bin ich aufgewacht und hab mir diese Grunge/Emo/Rock Nummer beim Kaffeebohnenrösten angehört und musste immer wieder den Generator leiser drehen, um genau nachzuhorchen, was denn bitte diese drei Jungs von Outside da machen. Shoegaze/Emo und Grunge Revival à la Pale Angels und Konsorten? Cool, passt zum bekifften Eiersuchen in der Hosentasche im Wintergarten.

Das ist ein Song von den Aufnahmen zum Album Green In You. Ich schaff das Album aber nicht in Gänze, sowas kann ich immer nur portionsweise löffeln. Guten Appetit. Head 2 Wall Records.

Tenpara – Buffet

Wäre ich nicht so wahnsinnig up to date mit meiner jugendlichen infantilen Zielgruppe, wüsste ich nicht einmal, was der Bandname bedeutet und hätte das einfach mal so unter "irgendwat aus Spanien halt" abgetan. Aber Stopp! Tenpara ist, wie wir alle wissen, ein Pokemon mit 8 Tentakeln à la Oktopuss. OK.

Die Band allerdings besteht nur aus drei Leuten, etwas enttäuschend, wenn ihr mich fragt. Aber musikalisch haben sie ihren Emo-Indie-Punk-Rock-Pop am rechten Fleck und dafür braucht es ja auch nicht mehr als Schlagzeug, Gitarre, Bass und einen kräftigen spanischen Akzent beim Vertonen der interessanten Texte.

Ich find das gut, schon allein wegen solch Sachen wie "The Decline Of The Shopping Mall", "Cheap Burger" und "Muesli". Die Songs sind wahrscheinlich deshalb so indifferent zur Pandemie und der furchtbaren Zeit, in der wir leben, weil die Aufnahmen bereits uralt sind und aus dem Dezember ’19 bzw. Januar 2020 stammen. Gut Ding will Eile haben, haha.

Das Album ist gestern digital, auf Kassette und auf CD erschienen. Emo-Scheiss aus San Sebastián.

Hm, Oktopus, Burger, Müsli…jetzt hab ich mir selber Hunger gemacht und geh mal in die Mall zum frühstücken. Vielleicht fang ich unterwegs ja einen Lapras, der fehlt mir noch.

Eyes Of Verotika – Discography CS

Das fällt alles ein bisschen aus dem Rahmen, geb ich zu. Die Band ist seit 14 Jahren tot und das Cover lädt eigentlich nur zum Teekochen und Räucherstäbchen anzünden ein. Aber scheiß drauf, der Kram muss ja nicht unbedingt von Eyes Of Verotika verkauft werden.

Das Release ist nämlich "nur" eine Zusammenfassung ihres Schaffens – also ein posthumes Vermächtnis bestehend aus 16 Songs, die von 4 Releases zwischen 2001 und 2006 stammen.

Also alter Scheiß. Auf Kassette. Und es ist ähm, Emo? Screamo? Wie nennt man das denn heutzutage? Ich hab das schon so ewig lang nicht mehr gehört.
Aber als Reminiszenz an meine Jugend und als Erinnerung, dass man nicht immer nur selber seine Mitmenschen anschreien soll, sondern hin und wieder auch mal ordentlich angeschrien werden muss, packe ich das Zeug von Eyes Of Verotika hier rein – vielleicht gibt es ja ähnlich seltsame Sozialisationsverläufe in eurem passiven Musikerleben?
Nein? Ja? Toll.

Die Kassette erscheint bei Zegema Beach Records. Und echt mal, das Cover sieht ganz doll furchtbar kacke aus. Erste Stunde VHS-Unterricht in Seidenmalerei und man muss mit dem Mund malen, weil der Lehrer so ein progressiver Hippie-Künstler ist.

Metayouth – Ronald EP

Hab ich nicht neulich noch gejammert, dass der bekackte Herbst mit voller Wucht die Tür eingetreten hat und mir auf die Stimmung schlägt und schlägt und schlägt?
Das Wetter wird jetzt ja nicht mehr besser, die Frage ist dann aber auch, warum höre ich so eine komische Musik, die ja nun wirklich nicht besonders heiter klingt, vielmehr noch eine ohnehin schon melancholische Stimmung eher verstärkt. Schlimm.

Naja, sei’s drum. Hier sind 3 ultra lo-fi verzerrte Stimmungskanonen, ein infantiles Intro und zum Abschluss ein recht gelungenes Queers Cover von dem talentierten Künstler metayouth aus Gadsden in Alabama. Vor einem Monat dur digital erschienen, dafür aber kostenlos herunterladbar.

Warum auch nicht – empfiehlt sich vielleicht schon jetzt als wichtiger Bestandteil des Tapes, das bei der Fahrt zur schimmeligen Familie am Weihnachtstag im Auto gehört wird, damit auch ja keine richtige Stimmung aufkommt.

Danke an Steve für die Tipps.

Free Throw – SWIG

Ich knall mir das hier mal rein, weil es ein bisschen so klingt wie eine Mischung aus Pup und FIDLAR. Also der eine Song. Der, bei dem sich der Anfang so geklaut nach Propagandhi anhört.
Der andere Song ist nicht so gut. Der ist eher so Emo-Kram, den ich nicht mag. Aber der eine Song. Der ist gut. Und welche Band schafft heute schon 50%?
Free Throw aus Nashville, die schaffen das. Gute Quote eigentlich.
OK. Schönes Wochenende.

Die Band gibts auch schon ein bisschen länger, aber vorher stimmte die Quote nicht. Ha