Slur – The Slur Demo

He, Kollegen. Es geht weiter. Heute mit einer richtig tollen Hardcore Punk Band aus Indianapolis. Oder Naptown, wie wir Jazzer sagen. Slur verballern in den 5 Songs ihres Demos die schlechte Laune aus den letzten Pandemiejahren und haben neben dem Hardcore Skate Punk auch mal Zeit für ein paar Suicidal Soli. Passt gleichermaßen zu guter wie zu schlechter Laune und animiert den hauseigenen Hamster in seinem Laufrad zu Höchstleitungen. Geiler Scheiß.

Annapolis und Kannapolis natürlich nicht zu vergessen.

S.G.A.T.V. – S/T 12″

Braucht jemand Nachschub in Sachen Synth Punk? Die Schweizer Band Sick Guitars And Terror Visions (S.G.A.T.V.) haben es zwar nicht erfunden, aber leisten ihren Beitrag zur gewaltlosen Rückeroberung der Bühnen Europas mit Synthesizern. Ist eigentlich nur ein Typ. Aber ich glaube, live ist er dann mit all seinen Freunden unterwegs und jeder bekommt einen Joystick  und ein Bier in die Hand gedrückt oder so. Party.

Demnächst erscheint ihr neues Album und man kann schon einmal ein keinen Vorgeschmack probieren, was der Typ so unter "Ufo Punk" versteht. Macht Spaß und mit dem Titel "Never Trust The Rich" erzählt die "Band" auch keine Lügen, aber gibt es in der Schweiz eigentlich Armut? Sind das dann diejenigen, die im restlichen Europa die sogenannte Mittelschicht bilden? Ach, egal.

Auf Vinyl bei Push My Buttons in Schweden. Erscheint am 01. September. Star Gate Atlantis Television ist auch eine mögliche Lösung zu dem Akronym. Toll.

Electrolytes – Ultralyte CS

Ich glaube, "Denkt an die Elektrolyte" war einer der meist zitierten Sätze aus dem Film "Herr Lehmann" Anfang der 2000er. Damals hab ich von den Dingern zum ersten Mal so richtig gehört, weil ich Bio abgewählt hatte und Chemie auch doof war und wusste daher gar nicht so recht, was das ist. Irgendwas im Wasser gelöst halt.
So, wie auch die Zerealien sind die Elektrolyte und die Gluten irgendwo aus einer dunklen Biochemie-Ecke einer Agentur hervorgesprungen und machen irgendwas Gutes oder Schlechtes im Körper. OK.

Keine Ahnung, ob die Band aus Dresden wasserlöslich ist oder was die sonst mit dem Namen Electrolytes in Verbindung bringt, aber die 4 Post-Garage-Indie Punks klingen auf jeden Fall frisch und gesund, das ist ja auch mehr, als andere Bands des Genres von sich behaupten können. Auf dem Tape sind 10 wunderbar lockere und smoothe Garage bis Fuzz Punk Stücke magnetisch festgehalten und handeln anscheinend alle von dem handlichen Blitzgerät, das die Bullen benutzen, um Raser zu entlarven. Keine Ahnung, das Teil heißt "Ultralyte" und poppt als erstes auf, wenn man den Begriff sucht.

Aha. Das Tape ist auf 50 Stück derzeit limitiert, erscheint in einer Woche und man kann schon einmal ein paar Songs davon hören, um genauer zu sein 40%.
Cool.

It’s Eleven Records. Kann man vorbestellen, sieht hübsch grün aus wie die Gurke oder die Polizeiuniform. Fragt mich nicht. "Die Dehydrierung ist der größte Feind des Trinkers". Cheers.

Sex Mex – Chick Problems

Synth Pop Punk. Mit mehr Ideen für Melodien als Interesse an lofi Krach. Erinnert mich sogar ein bisschen an Jay Reatard dieser Song. Cool. Ansonsten ist es zu warm. Sex Mex enttäuscht nicht. Schönes Wochenende.

Also ich hab bestimmt mehr als 99 Probleme, aber ein Küken ist nicht mit dabei.

Lo Fat Orchestra – All I Want 7″

Endlich wieder Montag, 35° im Büro und fiesen Kaffee aus der Kanne kratzen, den der Arschloch-Kollege als Rest übrig gelassen hat. Motten und Maden aus dem Müsli herauspulen oder mit abgelaufener Milch ertränken und auslöffeln. Künstliches Lächeln auf dem Flur, Augen verdrehen vor dem Monitor. Herrlich.

Wie gut, dass man stets das Headset auch zum Hören von Musik nutzen und sich den dämlichen Konversationen zum Wochenstart entziehen kann. Ich hätte das was Entspannendes. Das Lo Fat Orchestra aus der Schweiz meldet sich zurück und gibt sich die Ehre mit drei Liebesliedern auf einer hübschen Single. Den ersten kann man schon einmal jetzt hören und mit dem lässigen Basslauf und der chilligen Gitarre im Kopf erträgt man auch das bevorstehende "Business Lunch" mit dem Chef. Schön.

Tomatenplatten. Erscheint offiziell am 15. September. Thomas braucht halt noch ein paar Wochen, bis er die 300 Cover tatsächlich zuhause aufm Küchentisch fertig gesiebdruckt hat. OK, das Motiv ist nicht so wahnsinnig anspruchsvoll, aber dafür gibt es drei Farben!

Bad Anxiety – Demonstration II CS

Wieso schreien die Kapitalisten eigentlich immer am lautesten nach Subventionen und staatlicher Hilfe, wenn doch eigentlich der Markt alles regelt? Hatten wir das nicht erst neulich und das war ne kack Idee mit der Benzinpreisbremse, an der sich die Mineralölkonzerne einen goldenen Pimmel verdient haben?
Irgendwie checken wir das hier nicht mit den Anreizen, Strom zu sparen und Produktionsabläufe alternativ zu gestalten. Die einzigen gutgelaunten Dickbäucher, die davon profitieren, sind die Energieversorger, die den Strompreis natürlich erheblich anheben werden. Kann man nichts machen. Das ist der Markt. Und die einzigen Menschen, die einen Anreiz verspüren werden, Strom zu sparen, sind ich. Weil zu teuer. Muss ich meine Bitcoin Mining Farm wieder abschalten. Verdammte Axt.

Ansonsten freu ich mich auf die Unplugged Show von Bad Anxiety aus Hattiesburg am Wochenende, die mit gutem Beispiel vorangehen werden und eindrucksvoll zeigen können, wie heutzutage Hardcore in 40 Sekunden-Liedern abgearbeitet wird. Effektiv. Hm?
Oh, die spielen auf dem Get Lost und doch mit Strom? Puh, Glück gehabt. Die alternativen Hippies vom Hafenklang betreiben ja schließlich ihre Venue mit der Photovoltaikanlage aufm Dach. Das wird ein Knaller. Hier könnt ihr schon jetzt 6 mal knallen.

Earth Girl Tapes. Die Band bringt bestimmt ein paar Kassetten mit auf ihre Tour. Wird toll.

The Satanic Togas – Digital World EP

1985. Da hat Madonna einst den Kapitalismus noch analog umarmt und war mit Haut und blondierten Haaren das Material Girl in der Material World. Dann haben Bad Religion sich 5 Jahre später zu dem neuen Jahrhundert bekannt und fortschrittlich angemerkt, dass sie digital Boys seien. Das waren aber auch schon immer die Klugscheisser unter den Punk Rockern.

Mit etwas Abstand von 33 Jahren folgt dann die Konsequenz daraus. Und das ist natürlich die Digital World, die nun die Satanic Togas auf ihrer neuen EP besingen. Weil das ja klar ist.

Schöne, schnoddrige Garage Punk Stücke, die zwar ein bisschen in den Ohren schmerzen, weil zu viel Geschepper, aber manchmal muss man auch dorthin gehen, wo es weh tut. Und das wäre heute halt Sydney in Australien, bzw. eigentlich Europa, weil die Band dort auf Tour war/ist?  Ach. Egal. Kauft man sich ironischerweise auf Single. Cool.

Goodbye Boozy Records. Limitierte Single mit zwei Variationen. Heutzutage wird ja schon wieder eine ganz andere World in den Kinos besungen, die von der Firma Mattel erfunden und seit den 50ern vermarktet wurde, um endlich den Frauen den Feminismus näher zu bringen. Weil das ja klar ist.

Bell Toll – 23′ Demo CS

Schönes Demo von Bell Toll aus Las Vegas. Die machen coolen Hardcore Punk mit ein bisschen bösen Metal Gitarren und einer großartigen Sängerin. Scheppert ordentlich und macht Spaß. Die Band reiht sich also ein in die Playlist für den Skatepark oder den Ladendiebstahl oder um die Luft aus den E-Bike-Reifen vor dem Freibad rauszulassen. Keine Ahnung, was ihr so beruflich macht. Geiler Scheiss.

Auf Kassette bei Noise Merchant Records erschienen. Get him to the Greek war gar nicht so lustig, aber vielleicht haben da Leute von der Band mitgespielt? Ich versteh den Text nicht.

Atom Tan – Government Work

Hurra, 5 neue Songs von den genialen Atom Tan. Beste Punk Rock Band. Schon komisch, wie das immer passiert, ne? Dass man manchmal völlig alleine der Meinung ist, etwas ganz Großartiges gefunden zu haben und man erntet lediglich gelangweiltes Schulterzucken? Kakao mit einer Prise Salz? Wodka mit einer Prise Valium? Vanilleeis mit Gewürzgurken? OK, vielleicht bin ich auch einfach nur schwanger mit Atom Tan.

Noch immer kein Label interessiert an einer Vinylveröffentlichung? Dann muss ich das wieder selber machen. Cool.

Night Punch – Where Sins Bloom So Does Death CS

Night Punch aus Hamburg haben sich nicht etwa nach dem fruchtigen Getränkecocktail aus der Glasbowle benannt, der um Mitternacht ausgekippt wird, weil die Plörre halt scheiße schmeckt und jemand die Bowle als Hut braucht. Nein.

Ich glaub, der Name bezeichnet vielmehr das Gefühl, dass man hat, wenn man die 13 (Synth) Punk Kracher auf die Zwölf bekommt. Tageslicht ist da nicht mehr viel. Auf die Fresse und Licht aus.
Ziemlich eingängige bis aggressive Skate-, Pogo- und von-der-Bühne-Springen-Nummern, die mächtig viel Spaß machen. Auch ohne Rum.

It’s Eleven Records. Auf Kassette erschienen und limitiert. Bolero ist ein Hit. Und ein Getränk. Und ein Tanz. Krass…