Bart And The Brats – S/T LP

Huhu. Schöne Grüße aus dem Urlaub. Ich hab Hochzeitstag. Und spüre noch immer die Nachbeben vom Get Lost Fest. Toll, was ich alles für nette Menschen kenne. Und wie viele großartige Bands es gibt, die live noch megatoller sind als auf Platte. Nächstes Jahr dann auch mit Bart and the Brats, ganz sicher.

Die haben gerade bei No Front Teeth und Big Neck Records ihre zweite LP veröffentlicht und klingen so, als könnten sie Punk Rock. Sehr eingängige Mischung aus OC Punk und europäischem KBD. Hier und da ein bissl Orgel und immer alles wunderbar passend zur Fahrt an den Strand – die können mit wenig Aufwand viel Laune machen.

Und mit die meine ich eigentlich nur einen Typen, der das alles alleine eingespielt hat. Bart De Vraantijk. Die Brats sind dementsprechend Hirngespinste und eingebildete Freunde des Franzosen aus Rochelle, den man vielleicht auch von anderen Bands wie The Janitors, The Mean Things, The Pneumonias, The Skeptics, The Tömmy Guns und anderen The Bands kennt.

Gibt es bei NFT natürlich wieder streng limitiert in bedruckter Klarsichthüllencoveredition. Ran an den Speck. Bis denne, ich fahr dann mal weiter.

Mononegatives – Apparatus Division LP

Habt Ihr Euch auch schon einmal gefragt, warum eigentlich so viele Städtenamen wie zum Beispiel London, Dublin, Manchester, Paris, Cambridge, Braunschweig, Frankfurt, Bierbergen und und und…doppelt und dreifach vergeben sind?
Ja? Wieso?

Ich stolper da eigentlich nur gerade drüber, weil ich mal wieder über die Mononegatives was schreiben will. Die kommen eben nicht aus Europa, sondern sind im London von Ontario ansässig, was sie zu Kanadiern macht. Und das ist sensationell egal, denn was macht das schon aus, ob die Toiletten mit Wasser voll sind oder ob man anständige WCs hat. Ach, egal.

Nach ein paar sehr guten Singles und Beiträgen zu ganz fantastischen Compilations haben die drei Jungs von Mononegatives nun endlich ihr erstes Album veröffentlicht. Und natürlich sind sie ihrem Sound treu geblieben und feuern ein Dutzend Synthie Garage Punk Nummern aus der Hüfte, dass es eine wahre Freude ist. Wem die Songs hier nicht in den kleinen Zehen kribbeln und bis in die Haarspitzen punkelektrische Schläge verursachen, der hat wohl keine Durchblutungsstörung so wie ich. Oder keine Freude an Musik.

Das Debüt Album kann man glücklicherweise in Europa bei No Front Teeth bestellen und in Kanada bei Big Neck Records über den Stream hören. Wenn das nicht ein Beitrag zur transatlantischen Freundschaft ist!
Geiler Scheiß aus London (Ontario, ihr Erbsenzähler).

Wie unkreativ waren diese ersten Siedler damals eigentlich? Dachten die, das merkt schon keiner?
Huch, das ist ja total egal!

Kool & The Gang Bangers – Year Of The Kool 7″

Die fantastischen Garage Punk Trash Rocker von Kool & The Gang Bangers machen im neuen Jahr genau da weiter, wo sie letztes Jahr nicht aufgehört haben. Selbes gilt für das großartige Label No Front Teeth Records.

Wie schön, dass diese Symbiose uns eine neue Single beschert, auf der viermal formschöne lo-fi Kracher unter zwei Minuten Spielzeit den Gehörgang ordentlich durchpusten und von dem ganzen Weihnachtsgesangsekel entkalken.

Noch immer voll mit positiven Botschaften wie "Wish You Were Dead" und "Make You Extinct" und "Talking Trash"…befreiend. OK – jetzt kann es losgehen, jetzt ist das "Year Of The Kool". Einverstanden! Oder äh, war das nicht schon letztes Jahr? Hm. Egal, drauf geschissen.

Für den Sport zwischendurch. Seilspringen, Hüpfball, was ihr wollt. Die ganze Single dauert nur so lange, wie ich für eine Milchschnitte brauche. Solang könnt ihr ja wohl mal den Winterspeck weghüpfen.

Kool And The Gang Bangers – Feel Bad Music LP

Oha. Ein starker Anwärter für den Soundtrack zum Jahr 2020. Hier ist wirklich alles scheiße, außer der Musik.

Die Jungs von Kool and the Gang Bangers aus Schweden haben offensichtlich schlechte Laune und finden alles kacke. Das ist so schön infantil und unbedarft, man fühlt sich direkt wieder wie ein Teenager, der erst einmal gegen alles rebelliert, ohne Sinn und Verstand.
Alles Mist. Sehr sympathisch.

Diese Aversion gegen so ziemlich alles und jeden in ihrem Leben vertonen sie in 15 tollen und melodischen Garage Punk Stücken und nennen das Ganze dann treffend "Feel Bad Music". Zusätzlich packen sie als Zuckerli noch ein sehr gutes Cover von The Dirts "I’m so poor" mit dabei. Ganz nebenbei ist das gesamte Album wirklich richtig gut und taucht mit Sicherheit auch in der Top 10 des Jahres auf, die ich nicht mache.

Erschienen vor ein paar Wochen bei dem feinen Label No Front Teeth Records in London.

Lest Euch einfach mal die Songtitel durch, da geht einem ja das Herz auf. Not gonna go outside, Hate your guts, This City sucks, Full of Shit, usw. Haha

Kool & The Gang Bangers – Night of the living Deadbeat

Ein Track vom bald erscheinenden Album der Schweden mit dem Fimmel für Wortspielerei. Das kann man verzeihen, machen die Jungs von Kool & The Gang Bangers doch ziemlich eingängigen und überhaupt nicht albernen Garage Punk Rock.

Das neue Album "Feel Bad Music" erscheint demnächst bei dem großartigen Londoner Label No Front Teeth Records und hier schon einmal ein Vorgeschmack.

OK. Der Song ist eigentlich schon alt, der erschien bereits auf Kassette bei Nofidelity Records im September letzten Jahres. Macht nichts, neu einspielen und noch mal auf der LP verwursten. Geht schon klar.

Richtig gute Band. Da sollte man eigentlich mehr von hören.

Erinnert teilweise sogar an Hex Dispensers. Oder?

Kann ich mir den ganzen Abend anhören.

Geht ja auch schnell.

I hate my life and I hate the world.

Das bringt einen doch nach vorne. Geiler Scheiß.

Telegenic Pleasure – S/T LP

Kein Wunder, dass ich erst relativ spät über diese Platte gestolpert bin, wenn der Marco pro Jahr gefühlt zweitausendfünf Platten veröffentlicht. Sei es auf seinem Label No Front Teeth Records oder eben als Sänger bei einer von den siebzehntausenddrei Bands, in denen er mitmischt – von Miscalculations über Cold Callers, Stalin Video und vielen mehr. Wie macht der das eigentlich, wenn er doch so viel mit seinem Instagram Account zu tun hat? Hm.

Bei diesem Projekt arbeitet der Punk aus London auf jeden Fall mit einem anderen Punk aus London zusammen und doch hatten sie nie die Gelegenheit, sich in einem Pub bei einem Pint über die Unterwäsche der Queen zu unterhalten. Erstens trägt die Lisbet nix drunter, und zweitens ist der Partner und das zweite Bandmitglied Rob nicht aus England, sondern stammt aus dem Ontarischen London in Kanada, wo er auch recht umtriebig ist.
Vielleicht erinnert ihr euch, das ist der Rob, von dem ich bis vor kurzem keine Ahnung hatte und der unter anderem bei Mononegatives singt und macht und tut.
Nun also eine Kooperation zwischen den beiden Londonern, die sich irgendwo auf der Welle der Synthpunk Euphorie anzusiedeln versucht, dabei aber auch immer wieder die typischen Songstrukturen aufweist, die man bei vielen Platten von Maro so heraushört. Vielleicht gibt es ja den patentierten Marco Palumbo Sound? Ich meine ihn zu erkennen.

Und damit ist eigentlich alles gesagt. Mögt ihr Miscalculations? Gaggers? The Exit? Oder Cold Callers?
Dann ist das hier was für euch.

Erschien natürlich bei NFT.

Manikins – Bad Times LP

Manikins leben! Eine Nachricht, die zu verunsichern wüsste, wenn es sich nicht um eine Band, sondern um die Plastik-Dinger handeln würde. Aber hier geht es um die Band. Puh.
Ihr wisst schon, die Punk Rocker aus Nyköping, nicht die Power Popper aus Perth (ich hab tatsächlich mal auf Ebay eine Manikins LP ersteigert in der Hoffnung, Nachschub von den Schweden zu bekommen, dann aber feststellen müssen, dass es sich um die anderen Jungs aus Australien handelte…war vor Discogs und so).

Nach 10 Jahren Abstinenz (!) haben die 4 Schweden nun beschlossen, dass ein Leben ohne aktive Musikerkarriere auch langweilig ist, die Kinder nun groß genug sind und dass Bier auf Tour besser schmeckt als daheim.
Dann also flux die Instrumente aus dem Keller holen und von den Kindern abstauben lassen, die Jeans- und/oder Lederjacke vom Dachboden entmotten und vielleicht noch einmal zum Friseur, bevor es in den Proberaum geht.

Das Ergebnis dieser Arbeit kann man in Auszügen schon jetzt einmal hören, das Gesamtkunstwerk erscheint Mitte Oktober. Gute 3 Songs, die deutlich zeigen, dass Manikins noch Manikins sind und nicht etwa Manikins und somit nichts an dem poppigen Punk Rock der vergangenen Tage vermissen lassen, für den sie zurecht abgefeiert wurden. Ist doch schön, wenn Bands zuverlässig das abliefern, wofür sie bekannt sind und auch nach einer zehnjährigen Pause noch in der Lage zu sein scheinen, ihr Potenzial abzurufen.
Coole Sache. Trotzdem wurde erst mal nur eine kleine Auflage gepresst von 500 LPs, davon 100 in Blau. Die limitierte Version ist in den USA (FDH Records & Resurrection Records) bereits ausverkauft – dann also schnell bei NFT in England oder bei Secret Identity (Deutschland) bestellen!

Ich freu mich auf die restlichen 9 Lieder – endlich mal wieder ein Album, das auch von der Spielzeit die Bezeichnung verdient. So, und jetzt träume ich von Erste-Hilfe-Puppen, die sich an mir wegen der 12 gebrochenen Rippen rächen wollen. Gute Nacht.