Telesatan – S/T 7″

Oh je, die sind ja alle wahnsinnig. Telesatan aus Leipzig kommen mit ihrer neuen Single um die Ecke geschlichen und klingen darauf besessener von den Resten des umgegrabenen Dorffriedhofs als zuvor.

Garage Punk Rock’n’Roll für junge Christen aus dem gottlosen Vorort. Räudig instrumentiert, handgepickte Bibelstellen rückwärts zitiert und in (veganem) Hühnerblut gebadet.

Bester Soundtrack für das erste Bier am Sonntagmorgen in der Kirche. Ganz geil.

Phantom Records. Auf 7″ erschienen und mit knapp 10 Minuten auch lang genug für die Werbepause.

New Adults – Listen To New Adults CS

Zum Ende des Jahres wurden noch einmal saftige Strafen auf europäischen Straßen eingeführt, damit sich das Rasen auch wirklich nur noch die Besserverdienenden leisten können.

In Italien und Tschechien sollte man in Zukunft also nicht mehr während der Fahrt aufs Telefon glotzen und masturbieren, die haben die Preise ordentlich angezogen. In Schottland hingegen kann man immer noch am meisten saufen, bevor man mit seinem Defender über die Wiesen holpert und ein paar von diesen komischen langhaarigen Rindviechern umfährt, die eh nix sehen, weil ihr Pony vor den Augen hängt. Falls ihr also während der Feiertage eure Familien im Umland besuchen fahrt, denkt daran…

Andere nützliche Tipps von erwachsenen Menschen geben euch die New Adults aus Leipzig auf ihrem neuen Album. Garage Punk mit künstlichem Hall auf dem Gesang, natürlichem Geschepper von den Becken am Schlagzeug, eierverzerrter Gitarre aus der Blechdose und charmanten Melodien aus der Traumfabrik der sächsischen Idylle. Gebannt auf 9 Songs in tatsächlicher Albumlänge. Vielleicht ist das ja ein schöner Soundtrack für die Heimfahrt?

Flennen & U-Bac. Falls ihr nach Polen fahrt, könnt ihr euch dort hinter der Landesgrenze direkt von der Gurtpflicht befreien, das ist spottbillig und paart sich wunderbar mit dem Rasen, das hier auch noch für den Normalbürger erschwinglich ist. Viel Spaß.

Lumb – S/T CS

Was für ein Lumb. Das ist teilweise fast schon zu intellektuell für mich, aber zum Glück hatte ich noch eine Flasche abgestandene Gymnasiastenbrause im Küchenschrank herumstehen, um mich auf das richtige Level zu katapultieren.

Sehr abwechslungsreiches Zeug, eine "wilde Mischung" wurde auch dazu gesagt, und ja, das passt auf eine sehr angenehme Art und Weise zu einem chaotischen Abend voller Schlüpferstürmer bis Busengrapscher-Testreihen. Alkoholfrei natürlich. Versteht ihr nicht? Muss an mangelnder Bildung liegen. Höhö.

Einwandfreier Punk, Wave, Nowave, NoPunk, Post und Eiertanz.

Splitter Records. Vor ein paar Tagen auf Kassette erschienen. Vielleicht reicht das Cover ja als mein Beitrag zu Halloween.

Cold Summer – Altlasten 7″

Deutscher Post Punk aus Leipzig mit Friesennerz im Rucksack. Da rumpelt nichts, die können ihre Instrumente bedienen und die Aufnahmen sind ebenso professionell und sauber abgemischt. Ist ja fast schon ein bisschen enttäuschend. So klingt das dann wohl, wenn richtige Musiker Punk Rock machen.

Zahlreiche Einflüsse aus verschiedenen Garagen kommen hier zusammen und fließen zu einem reißenden Strom aus Death Rock Dudelei in die Weiße Elster, Pleiße und Parthe. Also dann. Parthe Boot mieten und der Band zuschauen, wie sie die lästige Sonne aus der Stadt verjagt.

Schatten über alles – das sind Cold Summer.

It’s Eleven Records. Kink Records. Auf 7″ heute offiziell erschienen. Während der Bandname früher noch in Form einer Beschwerde von Rudi Carrell daherkam, ist er heute eher zu einer Wunschvorstellung verkommen. Crazy.