Gnome – I Like It (EP)

Die nächste digital-only Veröffentlichung steht an und geht auf Kosten von Gnome aus Melbourne. Das scheint aber irgendwie Absicht zu sein, der kleinwüchsige Superstar hat ja schließlich schon tausend Alben veröffentlicht, aber davon nur eines in einer Auflage von 10 Stück (!) auf Kassette physisch verfügbar gemacht. Rarer Scheiß, was?

Jetzt scheint er auf den Geschmack gekommen zu sein und limitiert seine digitalen Releases auch. Und zwar nicht in der Anzahl der Downloads oder verfügbaren Songs, sondern im Sound (!).

Dieser Mix, der 5 Songs beinhaltet, die alle an einem Tag abgemischt und aufgenommen wurden, ist nur in Mono bei Bandcamp bereitgestellt worden. Für Stereo kann man den Künstler anschreiben und sieben Schoko-Nikoläuse (!) nach Melbourne schicken. Aber es lohnt sich. Wer die Kinks mag und Rock’n’Rock, der sollte zuschlagen und weglaufen.

Goblin Records. Keine Ahnung, wozu das Label gebraucht wird. I like it.

UPDATE: Witching Waves- Streams And Waterwaves LP

***UPDATE – Was wäre ich nur ohne meine 3 Leserinnen. Ich hab mich bei so Kleinigkeiten wie dem Bandnamen vertan und wurde darauf hingewiesen (Ich hab darauf beharrt, dass die Band "Witches And Waves" heißt). Schön, dass jemand aufpasst. Danke, Thomas! – UPDATE***

Kurz vor zu poppig, aber genug Gitarrengedudel und Akkordwechsel nach meinem Geschmack, um hier gerade noch unter Post Punk reinzurutschen. Ich hab ja eh diese Schwäche für mehrstimmigen Gesang von Mann und Frau. Und heute ist Donnerstag mit Husten und Kopfweh, da braucht man ein bisschen Musik, die sanft die Seele streicheln kann. Witching Waves kriegen das hin. Scheiß Herbst.

Specialist Subject Records. Kommt Anfang Dezember auf Vinyl in den Adventskalender und man wirft jetzt schon einmal diese Perle vor die Säue, um zu schauen, ob jemand daran knabbert. Mir schmeckt’s.

Datenight – Mother’s Day

Wisst Ihr, was schön ist? Pfirsiche, Nektarinen und Melonen und Orangen. Also solch Obst, bei dem man beim Kauf noch nicht weiß, ob es schmecken wird, oder ob man daran stirbt. Das ist doch eine nette Abwechslung in dem durchdesignten Geschmackserlebnis der deutschen und internationalen Supermärkte, wo alles immer gleich schmecken muss.

Um es dann noch spannender zu machen, müsste man die Sachen alle komplett im Bioladen kaufen, dann hat man sogar noch die Chance, bei einer blinden Verköstigung das korrekte Obst herauszuschmecken, aber man muss ja auch nicht immer übertreiben. OK.

Datenight aus Nashville kommen mit ihrer dritten LP weniger als Wundertüte des Punk Rocks rüber als vielmehr eine sehr verlässliche Tüte lofi Post Punk Rock Garage für Genießer und :innen. Die können keinen schlechten Song schreiben, Mother’s Day ist ein hervorragendes Sommeralbum , das beruhigt gleichermaßen beim Stau auf der Autobahn und animiert ebenso beim Tischtennisrundlauf auf dem Zeltplatz. Wunderbar.

Kommt die noch auf LP oder begnügen wir uns diesmal mit digital? Stachelbeeren schmecken im übrigen immer gut, da gibt es kein schlecht. Deswegen sind es auch die besten Beeren. Gerne.

Chimers – Through Today LP

Schönes Album von den Chimers aus Wollongong in Australien wird hier mit einem Songs angeworben. Mit dem lautmalerischen Titel des Wohnorts, der an ein Ding Dong Dänegeleng von Kirchengeläut erinnert, haben die beiden Garage Rocker direkt den Namen zum Programm gemacht und sich nach einem Glockenspiel benannt. OK.

Das scheint sich dann aber mit dem Thema erledigt zu haben, zumindest kann ich auf den bislang veröffentlichten Songs keinerlei Ding oder Dong vernehmen. Da herrschen vielmehr melodiöse Gitarrenriffs aus der Hüsker Dü Schüssel vor und werden wohlfeil unterstützt von schepperndem Drumkit, eingängigem Gesangschrei und poppigem Bass. Hä? Sind das nicht nur zwei Leute? Haben die da im Studio geschummelt, oder was? Naja.

Für Fans von Lemuria und Indie Rock Post Punk mit zweistimmigem Gesang. Oh, das bin ja ich. Toll.

Poison City Records. Kommt im Oktober (!) auf verschiedenen Farben auf Vinyl raus. Und im Bundle und auf CD und digitalem Zeugs. Lautmalerisch müsste der Ort, in dem ich aufgewachsen bin, eigentlich "Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh" heißen.