Eliminators – B.A.S.E. CS

Falls es heute schnell gehen muss, hab ich hier ein kurzes Demo Tape von Eliminators für euch, die komplett unironisch ihre Interpretation von Straight Edge HC aus der Bay Area zusammenprügeln. Ansässig in San Francisco, haben die Vernichter die beste Medizin für euren verkaterten Montagmorgen im Angebot: keine Drogen nehmen!

Mal eben hurtig drei Songs in 4 Minuten und ein paar Sekunden Gitarrensoli, was ja für das Genre ausreichend Zeit ist, um alles Wichtige zu sagen. Zwar wiederholt sich die "message" seit 40 Jahren, aber manchen Leuten muss man ja alles zwölfmal erzählen.

Convulse. Auf Kassette letzte Woche erschienen, aber verschickt werden die erst Mitte Februar. Welch ein schönes Geschenk zum Valentinstag. Oh Shit, schon Dienstag.

Sentinel – Age Of Decay LP

Trash Punk mit fetter Metal Kante. Hurra! Was Anderes bringt mich montags schon gar nicht mehr in das Hamsterrad. Wie gut, dass Sentinel aus der Zeit gefallen sind und ein Best of 80er aus genannten Genreversatzstücken angerührt haben.

Auf ihrem zweiten Album brettern die New Yorker Trash Punker mit ihrem Hardcore Crossover Metal in die gleiche Richtung wie schon bei ihrem Debüt vor zwei Jahren – na gut, die können halt nichts Anderes. Mit Leuten von Mutually Assured Destruction, Break Away, Mindforce, Age of Apocalypse, Colossus, Pillars of Ivory, Casket Architects und Restraining Order.
11 Songs, die sich alle anschicken, die Zeit zurückzudrehen und Sneaker mit Lederjacke und Vokuhila wieder bürotauglich zu machen. Bei mir laufen die meisten Frauen schon so rum. Cool.

Convulse Records. Natürlich in verschiedenen Variationen auf Vinyl streng limitiert. Als Weihnachtsgeschenk wohl ein bisschen knapp, aber auch als Partykracher zum Abriss am Jahresende geeignet. Also kauft, Leute!

Destiny Bond – Be My Vengeance LP

Das Debüt Album von Destiny Bond aus Denver lässt nichts zu wünschen übrig. Also wenn man das Demo kennt. Ansonsten vielleicht schon, keine Ahnung, müsst Ihr mit dem Weihnachtsmann am Ende des Jahre klären.

Das Demo kam ja bereits im Jahr 2021 heraus und eigentlich wollte das Album auch schon viel früher, aber leider sind bei den Aufnahmen letztes Jahr drei der fünf Mitglieder an dieser verdammten Seuche erkrankt und mussten die Session abbrechen. Daher also erst jetzt die knapp 20 Minuten Spaß, die sich mit der Szene, queerer Identität und unseren sozialen Konstrukten auseinandersetzen.

Richtig gute Hardcore Punk Platte, die mit genügend Melodie imstande ist, die 10 Songs zu zähmen, ohne die Aggression und den Spaß am Lenkrad verprügeln zu bremsen. Wie damals bei Dag Nasty, auch wenn es da noch das Bonanza Fahrrad war. Egal. Geiler Scheiß!

Sind auf Convulse Records gelandet. Ich vertippe mich die ganze Zeit und schreibe "Destiny Bong" – der Name gefällt mir eigentlich sogar besser. OK.

Speed Plans – D.U.I. 7″

Unter der Woche lief ein Beitrag im Radio, bei dem ein Reporter sich irgendwo im Rhein/Ruhrgebiet auf dem Parkplatz und in einer Dorf/Landdisco strategisch günstig mit einem Karton Wodka positioniert hat, um der Frage auf den Grund zu gehen, wie besoffen die deutschen Teenager eigentlich Autofahren.

Stellt sich heraus, dass sich nicht viel getan hat, seit ich ein Teenager gewesen bin und dass alle am besten fahren, wenn sie betrunken sind. Glauben zumindest die meisten. Ein Typ ist in der Reportage zunächst noch von den Türstehern "überzeugt" worden, nicht zu fahren, setzte/legte sich dann ein paar Minuten auf den Parkplatz, kotzte genüsslich in den Rinnstein und fuhr dann erst los.

In Chicago scheint das ähnlich zu laufen. Zumindest schreibt man sich als Hardcore Band Speed Plans und D.U.I. auf die stinkende Bier/Schnapsfahne und poltert dann megaasozial mit 1000 Sachen von der Kneipe in den Stadtverkehr. Naja, Musik ist gut.

Convulse Records. Auf schwarzer 7″ erschienen und mit 437 Stück auch irgendwie limitiert. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende – fahrt vorsichtig oder lasst das Auto einfach stehen. Es soll nachts glatt werden, schlittert doch einfach auf euren traurigen Hintern nach Hause.

Punitive Damage – Hate Training 12″

Wusstet ihr eigentlich, dass in Vancouver der weltweit erste Automat für Dope und Weed aufgestellt wurde? Und das bereits vor 10 Jahren. Die dürfen dort also schon seit einer Dekade von dem friedfertigen Rauschmittel relativ unbehelligt Gebrauch machen und Love und Peace auf die Tagesordnung schreiben.

Aber das scheint bei den ortsansässigen Punitive Damage nicht viel genützt zu haben. Die ballern ihren aktuellen Trainingsparcour in knappen 8 Minuten und 6 Songs so hasserfüllt durch die Membranen, dass sämtliche Graspflanzen vor Schreck welke Blätter bekommen. Einseitig bespielte 12″, wir hätten da ja ne Single draus gemacht, aber bitte. Hardcore Punk zu fünft. Macht wach, macht Krach. Gut so.

Convulse Records. Seit Ende Oktober auf vielen verschiedenen Farben erhältlich. Coke bottle, Weiß, Halb Gelb/Halb Weiß, Grün/Cherry Smash mit schwarzen Tupfern oder lieber Kassette? Schwarz, weiß, rot, grün. In Deutschland wurde jetzt gerade die erste Ernte eingefahren, ne? Viel Spaß ihr Hippies. 🙂

Public Opinion – Painted On Smile LP

Das Debüt Album von Public Opinion aus Denver nach gefühlt 5 Eps und Singles und Tapes. Oh, Moment. Es waren genau 5 Veröffentlichungen zuvor, da täuscht mich mein Gefühl also nicht, wer sagt’s denn.

Ich glaube, man kann auch bei den 10 Songs von der LP keine bösen Überraschungen erwarten, die Jungs haben über die letzten 4 Jahre ihren Sound gefunden und wälzen sich irgendwo gemütlich im Rock’n’Roll Schlamm mit Grunge und Punk Rock aus den 90ern und sehen verdammt gut dabei aus, auch wenn sie keinen besonders großen Wert auf die öffentliche Meinung zu geben scheinen.

Erinnert an viele Bands aus dem besagten Zeit- und Soundfenster, aber ich nenne diesmal keine einzige, müsst ihr selber in euren Schubladen kramen. Erstmal nur ein Song. Schönes Ding.

Convulse Records. LP erscheint im September und dann aber auch auf Pflaume und Splatter Weiß Rot Gelb und weißem Vinyl. Hört auch mal in die Anamnese der Band rein, kann ich empfehlen. Ach, hab ich ja sogar schon. Hm. OK.

Pardoner – Paranoid In Hell 7″

Schöne poppige Punk Rock Nummer, die ich so bei dem Label gar nicht erwartet hätte. Wie divers, wie schön.

Pardoner kommen aus San Francisco und haben schon eine ganze Menge verstörender Musik veröffentlicht, die sich irgendwo zwischen der Vertonung von ausgekratzten Bongresten von bekifften Hippies und den ausgelatschten Turnschuhen von College Punk Rockern mit Brille ansiedelt.

Shoegaze Post Punk mit Gesang verziert, bei dem man sich manchmal fragt, ob der Walkman gerade leiert oder ob das Absicht ist. Künstler. Cool.

Convulse Records. Dort erscheint demnächst die neue Single der Band mit vier Songs und man kann das Vinyl bereits vorbestellen. Die ersten 100 limitierten sind schon aus. Wie schön.

The Breath – 道​理​な​き​憎​悪 Reasonless Hate LP

Ach naja, was ist schon grundloser Hass? Braucht es denn so viel, um etwas zu hassen? Es gibt ja so aufbrausende Kandidaten, die bekommen schon einen Tobsuchtsanfall, wenn im Kino zu viele Studios an einem Film mitgearbeitet haben und der Vorspann 5 Minuten vollgekleistert wurde mit siebzehn animierten Logos aus Hollywoods Albtraumfabrik.

Ist auch irgendwie verständlich. Und ich will ja auch nicht unbedingt klugscheißern, aber es ergibt doch eigentlich gar keinen Sinn, etwas oder jemanden grundlos zu hassen, da wäre man ja nicht besser als die verträumten Hippies, die alles und jeden grundlos lieben.

Ach, egal. Nun haben the Breath aus Tokyo freundlicherweise alles für die dummen Abendländler ins Lateinische Alphabet übertragen und dann passt das auch wieder nicht. Auf jeden Fall gibt es am Rosenmontag für euch von meiner Seite ein bisschen Untermalung zum Straßenkarneval Straßenkampf, wenn ihr als Youth Crew oder Stagedive-Spezialisten verkleidet seid. Mit dem Album von the Breath fällt das Hüpfen und Drehen und Springen und Schlagen, ups, Entschuldigung, wesentlich leichter, als zu dem Schunkel-Scheiss vom Prinzengespann. Alaaf?

Convulse Records. Kommt auf rot, weiß und schwarzem Vinyl. Selbst Karneval kann man nicht grundlos hassen, es gibt einfach zu viele gute Gründe. OK.