Mike Krol – For Some Other Reason 7″

Weil die Schweden jetzt die Türkei dabei unterstützen, sämtliche Kurden als Terroristen abzustempeln, dürfen die Schweden zu den glücklichen 32 Nationen gezählt werden, die sich die blauen Trikots anziehen, wenn es gegen die roten Trikots geht. Oder "for some other reason", ich bin ja schließlich kein Militärexperte.

Mike Krol hat sich bei seiner neuesten 7″ Pop Punk Fuzz Veröffentlichung auf Bandcamp heimlich umbenannt und einen schottischen Alias angelegt. Und ich verstehe nicht so recht, ob das Land (Schottland) nun in der NATO ist oder nicht – eigentlich ja schon wegen Großbritannien, ne? Aber andererseits streiten die sich um die Stationierung der Atomrakten und um einen Beitritt zur NATO bei Unabhängigkeit und aha oho soso. Puh, das ist mir ganz schön egal.

Mac Krol spielt in seiner Freizeit gerne Golf, trinkt Whisky und karierte Röcke und bläst dabei seinen Alkoholdunst mit einem löchrigen Strohhalm in Ziegendärme. Tröööt.

Merge Records. Bitte entschuldigt die dumme Verallgemeinerung und das Bedienen von Klischees. Hauptberuflich schlägt Mac Krol im übrigen anderen Leuten mit seinem Schwert die Köppe ab. Es kann nur Einen geben!

Mike Krol – Power Chords LP

Es sieht so aus, als würde mich Mike Krol mit seiner 4. Platte dann doch noch hinterm Ofen hervorlocken. Dort hatte ich mich nach seinem ersten Release (I hate Jazz) im Jahre 2011 verkrochen, weil es doch alles sehr nach einer schwächeren Jay Reatard oder Brat Farrar Platte klang. Und das braucht ja kein Mensch – also ab hinter den Ofen.

Mit Power Chords legt der gute Mike nun eine sehr melodische Power Pop Punk Fuzz Rock Platte hin (ich hab Garage vergessen), die man zwar wegen des omnipräsenten Fuzz-Faktors auch wieder mit oben genannten Personen vergleichen kann, aber das Album hat einen treffenden und schönen Titel und auf dem Cover sitzt ein blutender Mike im rosa Hemd mit einer babyblauen Gitarre auf einem wiederum rosa bezogenen Bett. Außerdem ist das Album doppelt so lang wie sein letztes (Turkey – 18 Minuten). Und so blöd das klingt, irgendwie ist das Album erwachsener oder reifer als der Rest seiner Sachen. Die Melodien bleiben im Ohr, die Texte sind depressiv genug. Das muss reichen, denn ansonsten ist wirklich nicht viel Neues hier zu entdecken. Aber warum auch?

Eine Mischung aus The Strokes, Jay Reatard und vielleicht sogar ein bisschen White Reaper ist immer gut, da rennt man bei mir offene Türen/Ohren ein. Auf Dauer nervt jemanden vielleicht mit einem zart besaiteten Ohr der Drang, alles maximal zu verzerren, was nicht bei 3 auf den Bäumen oder hinterm Ofen verschwunden ist. Vor allem der Gesang könnte hin und wieder mal glockenklar über den ganzen Fuzz-Matsch erklingen. Aber wer hier hat zart besaitete Ohren? Na also.