Foil – Foiled CS

Schön stressiger Post Punk Hardcore mit zu viel Schwung aus dem Bett gehüpft und die morgendliche Selbstüberschätzung direkt beim Schwindelanfall auf dem Weg zum Klo bereut.

Das vertonte Ritual der alltäglichen Streiterei ums Zähneputzen und die richtigen Klamotten fürs passende Wetter anzuziehen kommt heute von Foil und ist mit 13 Songs so richtig schön anstrengend, wenn die Fahrt ins Büro nicht motivierend genug ist. Kennt ihr vielleicht von der Split mit Zhoop? Oder hatte ich die hier gar nicht? Hm. Naja, dann eben was Neues aus der Heimat des amerikanischen Jazz Museums. In Folie eingewickelt und frisch geblieben.
Eigentlich ist die Band als kleines Nebenprojekt von Jame Mendenhall (Dumpster Rats, Sarin Reaper) entstanden, um nur Songs heimlich im Kämmerlein aufzunehmen, aber dann wurde schnell erkannt, dass die Leute komplett durchdrehen, wenn man die entartete Kunst dann live spielt. Na also.

Dirtbag Distro & Popular Affliction. Vor ein paar Tagen auf Kassette erschienen. Jame Mendenhall ist im übrigen auch verantwortlich für erstgenanntes Label. Ja.

Total Sham – 10-15-23

6 neue Hardcore Punk Knaller von Total Sham aus Kansas City. Genau das richtige für die ersten wackeligen Schritte mit den alten Schlittschuhen auf dem dünnen Eis des Dorfteichs. Wenn es knackt, einfach ein bisschen schneller im Takt der Musik hektisch loslaufen. Klappt jedes Mal. Geiler Scheiß.

Offensichtlich ältere Aufnahmen von den Performance Künstlern aus dem Oktober letzten Jahres. Wieso ist eigentlich Kansas City im Bundesstaat Missouri, wenn doch der Bundesstaat Kansas genau daneben liegt? Da gibts bestimmt ne spannende Geschichte zu. OK.

D.I.V.A. – S/T CS

Da haben ein paar Leute aus Kansas City einen Sack voller Verzerrer gefunden und kurzerhand sämtliche Instrumente inklusive der malträtierten Stimmbänder noch zusätzlich durch den Deformator gejagt, um 4 recht eingängige Songs auf ein leierndes Magnetband zu kleben. Das nennt man dann Punk D.I.V.A. und fertig ist der neue heiße Scheiss. Kann man so machen.

Dirtbag Distro. Am 6. Dezember vom Nikolaus in die Stiefel gekackt.

Nature Boys – S/T (3) LP

Krachiger Garage Punk, der schon vor 7 Jahren erschienen ist und irgendwie auch alt klingt. Genau mein Ding.

Die Nature Boys aus Kansas City liefern hier zum dritten Mal eine freudige Mischung aus charmant schepperndem und melodieverliebten Punk Rock ab, der sich irgendwo in die Nische zwischen Scared of Chaka und Dead Moon quetscht.

Die Naturburschen sind ab nächster Woche in Europa auf Tour in Europa, spielen zweimal in Berlin und irgendwann auch in deiner Nähe. Naja, wohl eher nicht, aber macht doch mal Urlaub.

Dead Broke Rekerds. Auf Vinyl erschienen und bestimmt auch im Gepäck.

Rats Ass – Kill Your Abuser EP CS

Zum Wochenstart 10 Minuten schlechte Laune mit Unterstützung von Rats Ass in die musikalische Formatvorlage von Hardcore Punk gekotzt. Vielleicht nicht die 'most sophisticated' Texte von den Rattenärschen aus Kansas City, aber so früh am Morgen ist auch mal Klartext einfacher zu verarbeiten als poetische Bilder und wortakrobatische Metaphern in kodierten Schachtelsätzen.

Außerdem ist das vielleicht auch dem durchschnittlichen Alter der Bandkollegen geschuldet, die gehen nämlich fast alle noch in die High School. Und die Texte, die ich damals geschrieben habe, puh, naja. Schwamm drüber.

Wenn man sich am Montag schon recht sicher sein kann, dass die Woche extrem kacke wird, kann man mit der EP nichts verkehrt machen. Die Band hat sich kürzlich leider aufgelöst und das Tape ist dann jetzt quasi ihr Abschiedsgeschenk an die Welt. Danke, man hört sich bestimmt bei anderen Bands wieder.

Dirtbag Distro. Das Label aus der Heimatstadt der Band hat die EP auf Kassette herausgebracht. Das ist bestimmt der Sport- oder Werkenlehrer von den Lümmels.

Sex Hater – Psych Ward Dropouts CS

Tür Nummer 17 – noch eine Woche bis Heiligabend. Heute Abend könnt Ihr spätestens sämtliche Weihnachtsfeiern durch die Lokale und Kneipen torkeln sehen, bei denen sich lustig angezogene Männer im "Weihnachtsanzug" ein bisschen zu eng an ihre Kolleginnen lehnen und Bürozärtlichkeiten lallend zu flüstern versuchen.

"Du bisss dess bessssde und hübschschsssesdesdes Määädchennn vonnne Abdeilunnnggngggn, hicks. Wissu mal meinnn Chrissbaumständaa sehn, harrhaarrrr?"
Cool.

Ansonsten hab ich euch Sex Hater in den Kalender gepackt. Warum? Nun, genießt ihr das nicht auch, wenn man eine Gänsehaut vom Klang des Gesangs bekommt und die Stimme sich wie eine Schar von Engeln im Gehörgang auf Watte bettet? Wenn man offensichtlich die gesamte Band und Musik einzig und allein zur Untermalung des Gesangs zusammengeklöppelt hat und Gitarrenmelodien nur als schmückendes Beiwerk dient? OK, dann hört halt heute mal Kate Bush, oder was man dann so hört.

Hier ist die Sängerin aus der Hustenfabrikabteilung der Irrenanstalt heraus gecastet worden und ihr wurde dann obendrein noch eine 24-7-Whisky- und Zigarren-Diät verordnet, damit das Reibeisen nicht zu glatt grunzt. Zur Optimierung des Klangbilds singt sie dann auch direkt in den Bassverstärker. Geiler Scheiß aus Kansas City.

Limitierte Kassette kommt nun Dirtbag Distro, die digitale Version ist schon ein Monat alt. Auf meiner Weihnachtsfeier heute Abend gibt es voraussichtlich Gemüsesuppe mit Ingwertee – Party!

The Whiffs – Scratch 'N' Sniff LP

Das vierte Türchen hält parat: eine Band aus Kansas City in Missouri namens The Whiffs! Die haben jetzt auch schon wieder ein neues Album aufgenommen und veröffentlichen das im März auf Vinyl. Täusche ich mich, oder werden diese Vorankündigungen auch immer ambitionierter? Egal.

The Whiffs sind euch bekannt, die machen diesen wunderschönen Power Pop, der niemals langweilig wird, niemals gleich klingt und niemals an Attraktivität einbüßt. Oder waren das diese anderen da? Oder die aus Belfast? Ach. Nicht so wichtig.

Das neue Album kommt mit einem kleinen Aufkleber, den man scratchen und sniffen muss und dann bekommt man einen whiff von Banane. Coole Idee!

Kommt bei DIG! Records in den USA und bei unserem Freund Bachelor Records in Österreich heraus. Auf Jamaika Farben – grün, gelb oder schwarz. Stinken aber dennoch alle nach Banane und nicht nach Gras.

The Whiffs – Another Whiff LP

Zum Ende des Jahres noch mal ein bisschen was Versöhnliches, das nicht aneckt, vorhersehbar und aalglatt ist. Und noch dazu ein Album, über das man eigentlich nichts Schlimmes oder Böses sagen kann.

Na gut, außer, dass es aus den angeführten Gründen dann eben recht düdeldidü ist. Es ist aber auch ein recht schönes Düdelü, das the Whiffs aus Kansas City uns da mit ihrem zweiten Album präsentieren, keine Frage.

Eigentlich spielen sie ja bloß PowerPop, aber der weiß durch Anspielungen zu David Bowie, Wire, Beatles oder auch den kanadischen PowerPop Bands à la White Wires zu überzeugen. Und wo beim Debüt noch viel Ramones zu hören war, ist jetzt Platz für ein Best of Düdeldidü aus den letzten 60 Jahren. Warum nicht.

Das Album wurde DIY im Proberaum/Keller aufgenommen und ist wieder bei DIG! Records erschienen. Das ist ja doch auch sehr sympathisch, ne? Vielleicht machen die Jungs einfach alles richtig und das langweilt mich ein bisschen?
Zumindest scheinen sie damit ein bisschen Erfolg zu haben, immerhin supporten sie die Get Up Kids auf deren kurzen Tour in den USA.

Kann man machen.