Headcheese – Expired LP

Tolle zweite Platte von den Hardcore Kollegen aus Kamloops in Kanada. Ihr erinnert euch, an diesem Headcheese spielt der Label-Boss Eric am Schlagzeug mit und (Bullshit, sorry) hat Josh geknabbert darf deswegen auch in der Bandinfo schreiben, dass sie die schlimmste Band überhaupt und im Grunde ein Haufen Scheiße seien. Man kennt sich selber eben immer am besten, ne?

Musikalisch gar nicht mal so scheiße, sogar eigentlich richtig toll, aber eben auch die beste Anleitung trotz schönen Wetters und 50 Mark in der Hosentasche eine beschissene Zeit zu haben. Ist ein bisschen wie Alkohol. Wenn Du eh gerade aggro bist, steigerst Du Dich leicht in eine Keilerei mit der Warteschlange vor dem Metzger. Bist Du gut gelaunt und fröhlich auf dem Skateboard unterwegs, schubst Du lachend die Longboarder und Elektro-Roller-Fahrer vom Gehweg. Passt. 12 Songs für eine Viertelstunde Spaß. Cool.

Neon Taste Records. Limitiertes Vinyl ist ausverkauft, in schwarz bestimmt bald ein paar in Europa zu bekommen. Apropos abgelaufen. Wenn man diese alkoholfreien Biere lange genug stehen lässt, schmecken die leider auch nicht. Profi Tipp.

Headcheese – Best Before End 2022 CS

Großartiger Hardcore Punk der Kanadier aus Kamloops.
Kamloops…kommt mit, ich erzähle euch was:

Die Stadt trägt eigentlich den Namen "Tk’əmlúps", den ihr die ursprünglichen Bewohner der First Nation (in diesem Falle die "Shuswap people – Secwépemc") gaben. Der Name bedeutet so viel wie "Begegung der Gewässer". Kamloop ist nun die anglisierte Form des Namens, obwohl manche Leute auch behaupten, der Name stamme von dem französischen "Camp des Loups" (Camp der Wölfe), was halt so ähnlich klingt wie das, was die Shuswap People damals als Bezeichnung wählten.
Und da es früher dort viele französische Pelzhändler in der Gegend gab, hält man die Erklärung für plausibel. Is natürlich Quatsch. Naja.

Vielleicht habt ihr von dem Ort auch schon mal gehört, denn letztes Jahr wurden dort mithilfe von Bodenradar höchstwahrscheinlich über 200 Leichen von Kindern in Gräbern entdeckt. Diese Leichen ordnet man der Kamloops Indian Residential School zu – einem ,nunja, Umerziehungslager der katholischen Kirche. Nette Leute. Nach Bekanntgabe des Fundes wurde auch besonnen reagiert und 5 Kirchen in Brand gesteckt.
Und ja, auch Headcheese kommen von dort.

Erscheint bei Slow Death Records auf Kassette. Fuck Religion.

Headcheese – S/T LP

So langsam entwickelt sich Neon Taste Records zu meinem Lieblingslabel. Das noch recht junge Label aus Vancouver, BC in Kanada hat bereits in knapp 4 Jahren mehr tolle Sachen herausgehauen als die zukünftigen Börsenheinis von Universal in den letzten 40 Jahren.

Bands wie Fashionism, Chain Whip, Dead Cells und Nutrition wurden nicht nur von mir abgefeiert, sondern sind auch gern gesehene und gut verkaufte Vinylveröffentlichungen von europäischen Labels und somit macht der Josh Nickel da im fernen Kanada wohl Vieles richtig.

Das hört jetzt auch mit der kommenden Veröffentlichung nicht auf. Ganz im Gegenteil. Am 1. März kommt eine neue Hardcore Band aus dem eigenen Stall (British Columbia) auf Neon Taste heraus und hat sich den hübsch infantilen Namen Headcheese gegeben. Wenn man die bisherigen Veröffentlichungen so als Referenz heranzieht, dann kommen wohl die sensationellen Chain Whip hier als Maßstab in Frage und die legen die Messlatte auch reichlich hoch. Glücklicherweise meistern die 4 Burschen von Headcheese mit ihrem Debüt die Höhe aber spielend leicht und liegen so mit ihren Labelgenossen gleich auf.

Es kann natürlich auch sein, dass die Band sich tatsächlich nach der "Sülze" benannt hat und nicht nach "Smegma". Egal. Wenn ihr das komplette Album hören wollt, dann geht zu No Echo.

Gute Appetithappen

Ich hätte da mal eine ganz tolle Idee für die zukünftige Marketingstrategie von Labels und Künstlern. Statt einen oder sogar zwei ganze Songs im Vorfeld einer Veröffentlichung dem Volk gönnerhaft vor die Hohlbirnen zu kotzen, könnt ihr doch auch einfach mal nur den Basslauf oder die Hi-Hat oder das Ein- und Ausatmen der Sängerin oder des Sängers als Track zur Verfügung stellen. Wenn schon Salamitaktik, dann auch erlesene Rohwurst in hauchdünnen Scheiben und nicht so einen fettigen dicken Lappen Cervelatwurstersatz servieren. Service-Tipp.

Matt Ellis – Full Moon Fever LP

Der gute Matt Ellis (PlasticHeads, Vapids), der leider all seine musikalischen Ergüsse aus dem letzten Jahr von seiner Bandcamp Seite gelöscht hat, tritt nun an und veröffentlicht eine richtige LP auf Vinyl. Das ist schön, wenn man so Pop Punk und Ramones und Kaugummi mag. 18 Songs mit vorfrühlingshaftem Freudentaumelsound. 4 darf man jetzt schon mal. Kommt am 23. Februar bei Surfin KI Records raus.

Headcheese – S/T LP

Vermisst ihr auch die großartigen Dean Dirg? Schlimm, ne? Man könnte hier zur Ersatzdroge in Form von Headchease greifen und sich während der beiden Songs einfach selber mit Bier im Wohnzimmer bespritzen. Kann natürlich sein, dass die anderen 10 Lieder Balladen mit Dudelsäcken sind, aber das ist halt das Risiko beim Pre-Ordern…da die Platte aber bei Neon Taste erscheinen wird, kann man mit ruhigem Gewissen zuschlagen. Kommt am 1. März.

Smirk – S/T LP

Tolle neue Band auf Drunken Sailor Records. Zumindest der eine Song ist schon einmal eine fantastische No Wave Post Punk Nummer, die irgendwie in dem luftleeren Raum zwischen dem Charme von späteren Wire und dem Minimalismus und der Coolness der ersten Urinals Singles gefangen ist. Kein Wunder, dass man dann dünkelhaft wird und sich so einen Bandnamen gibt. Smirk (Nick Vicario von Public Eye/Autistic Youth) kommt am 5. März.