Wie weit in den Norden muss ich eigentlich auswandern, um diesem Klimawandel zu entfliehen und erträgliche Temperaturen tags- und nachtsüber anzupeilen? Reicht Umeå da schon? Ich mein, das liegt ungefähr auf der Höhe von Fairbanks in Alaska und Reykjavik auf Island – kennt man beides nicht unbedingt als Glutnester.
Ich frage ja nur, weil ich dann zumindest auch noch gute Musik vor Ort genießen könnte und mir an kalten Tagen das Herz mit original schwedischem Power Pop Garage Punk erwärmen kann… Beweisstück B: Sekunderna’s neue LP. Nur Hits, will uns der Titel glauben machen, aber ich kenne die alten Sachen, also ist das nicht übertrieben. Momentan kann man 2 von 11 Hits schon einmal vorhören und sich mental auf 12°C und Regen einstellen. Herrlich.
Fika Recordings (UK), Bloated Kat Records (US) und irgendjemand in Schweden – fragt im Zweifel einfach die Band, die sind nett. Kommt auf limitierter Vinyl LP raus und im Sommer touren die Jungs durch den heißen Teil Europas. Cool. Hot.
Beim Hören der neuen Ausgabe von Pop Punk für heranwachsende Skateboarder hatte ich ein Flashback zurück in die 90er, als solch Bands auf einmal überall aus ihren Löchern gekrochen kamen und gefühlt die Sonne Kaliforniens aus dem Lautsprecher in mein Leben transportierten.
Bevor der Sommer komplett zu Grabe getragen ist und das Wetter mir nur noch ungemütlich matschigen Post Punk und gemütlich warme Marshmallows in die Gehörgänge drückt und meinen Geschmack verklebt, muss ich schnell noch eine Überdosis sonnigen Pop Punk in Schokolade dippen und durch die Pauken- und Trompetenröhrchen am Trommelfell vorbei in den Hippocampus schieben.
Poppiger Punk Rock aus New York City mit weiblichem und männlichem Gesang und Mikey Erg am Schlagzeug. Also quasi all meine neuralgischen Punkte abgeschossen. Piu Piu. Geiler Scheiß, zeitlos, angenehm, ungefährlich.