Soll der Hund laufen oder soll der Hund buddeln? Eigentlich soll er ja nur sitzen und treudoof schauen, oder? Naja, Geschmackssache. Ihr habt auf jeden Fall hier die Wahl! Entweder ihr nehmt euch das Tape vor die Brust mit dem laufenden Köter, oder ihr wählt das buddelnde Vieh.
Es kommt im Grunde auf das Gleiche raus – französischer Punk Rock mit zu vielen Melodien in die begrenzte Zeit gedrückt und dann auch noch hier und da eine Spur Oi. Fast zu viel des Guten.
Flèches aus Brittany liefern mit dem Debüt eine großartige Untermalung für den kurzen Tripp im Osterurlaub durch die Bretagne ab. Man kann sich richtig eingrooven und die Bestellung für die Leckereien in der Boulangerie üben. Toll.
Dirty Slap Records. Auf Kassette erschienen und mit einem laufenden Hundecover ausgestattet. Warum? Die suchen im Übrigen ein Label für Vinyl. Also macht mal! Vielleicht nicht wegweisend aber auch nicht abweisend. OK.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Bands aus der selben Stadt sich den selben Namen geben und diese dann nicht etwa beide schlechte K.I.S.S. Cover Bands sind, sondern eigenständige ähm, Punk Bands mit dem lustigen Titel S.S.I.K., also Küsschen rückwärts. N.E.H.C.S.S.Ü.K., wenn man so will.
Ich könnte mir vorstellen, dass genau so vor 40 bis 45 Jahren ein ganzer Haufen an Garage- und Kellerbands in Deutschland geklungen haben. Wie schön, dass wir heutzutage an dieser Subkultur direkt teilhaben können.
Hat eigentlich die Popularität dieser Rasse inzwischen ein bisschen nachgelassen oder sind die braunen und schwarzen Tölen mit dem breiten Schädel immer noch die erste bis zweite Wahl bei Hundebesitzern? Das ist so ein bisschen die alternativere Version zum Golden Retriever, wenn man halt keine Kinder hat und nicht so einen blöden treudoofen Familienhund braucht, den man auch treten kann, ohne dass er beißt, ne?
Vor 20 Minuten wurde noch darum gebeten, dass wir aufhören sollen, um etwas zu tun. Jetzt fragen wir uns, was eigentlich passiert, wenn wir tatsächlich aufhören. Und ich hab noch nicht einmal einen Kaffee getrunken, ihr Stresser. Ich mach jetzt erst mal gar nichts mehr, bis wir uns einig werden.
Auch wenn der Aufruf ein bisschen verwirrend anmutet, wirkt das Debüt Album von den Eel Men aus London wie ein Riesenlutscher vom Jahrmarkt. Was soll ich denn nun machen? Aufhören oder Anfangen. Womit? Das klingt ein bisschen nach panischem Aktionismus, aber vielleicht schätze ich die Stimmung auch falsch ein.
Stress Positions melden sich nach dem Album im Dezember schon mit der zweiten Ladung an geballter akustischer Frustbewältigung zurück. Thematisch möchte uns die Band aus Chicago in den Zoo mitnehmen und auf die besonderen Exponate (sagt man nicht bei einem Zoo, oder?) hinweisen, die hier in Käfigen und Gehegen zu begaffen sind.
Vielleicht sollten wir damit anfangen, nur noch doitsche oder europäische Musik zu konsumieren, weil die Platten aus den USA bald eh nicht mehr zu bezahlen sind.
Da fängt man am Montag schon in aller Frühe damit an, sich zu entschuldigen. Wo soll das enden?
Das ist ja schon ein bisschen gehässig, dieses Album ausgerechnet am Tanzverbotstag in Deutschland zu veröffentlichen. Vielleicht hält man sich als streitbarer Franzose da eh nicht dran, mag sein. Aber ich als guter Katholik, ach nee.