World/Inferno Friendship Society – A Recollection of Works in Progress CS

So etwas kann auch nur an Halloween aus dem sicheren Grab emporkriechen… die totgeglaubten Demos von WIFS, wie wir Kenner sagen. The World/Inferno Friendship Society aus New York City gibt es nun schon seit über 25 Jahren und mit jeder Platte sind sie schlechter uninteressanter geworden. Dabei haben sie so großartig begonnen.

Das Besondere an der Band um den charismatischen Jack Terricloth war ja damals das Besondere, die Andersartigkeit, die anarchistisch wilde und teilweise rumpelige Mischung aus Punk und Oper hat mich damals ganz schön umgehauen. Gut, ich war auch, äh, jung und konnte schnell umgehauen werden. Sowohl von Musik, wie auch von Bier und Frauen und Fäusten. Aber zurück zum Thema.

WIFS haben eigentlich als Zwei-Mann-Projekt begonnen, als ihre alte Band sich auflöste und sie etwas Neues ausprobieren wollten. Namentlich waren das Jack Terricloth und Scott Hollingsworth, die zuvor bei Sticks and Stones waren. Aus diesem kleinen Projekt entwickelte sich das opulente Orchester, das man heute noch kennt und vielleicht auch liebt. Aber so hat der ganze Scheiß angefangen…mit einem Kassetten-Demo, das die Jungs auf Konzerten verteilt haben. Nur, um dann später, als die Society tatsächlich zu einer Society wurde, die restlichen Demos irgendwo zu verbrennen.
Aber wie das so ist, die Aufnahmen sind wieder aufgetaucht. Und warum sollte man die nicht noch einmal auf Kassetten vervielfältigen und verkaufen? An Halloween…passt doch.

Ein paar von den Songs kennt man dann tatsächlich auch von den ersten Singles oder der ersten LP, aber auch der Rest des Demos kann sich absolut sehen/hören lassen.
Und so kam es, dass man bei Don’t Panic, dem Chicagoer Kassetten-Label heute die Tapes bestellen konnte. Sind inzwischen leider ausverkauft, aber man kann ja noch den Kram digital erwerben und hören.
Zum Beispiel hier.

Ich find das richtig gut, zum Teil sogar besser, als die "offiziellen" Sachen aus den letzten 20 Jahren. Schönes Release, ich würde eins nehmen…

World/Inferno Friendship Society – 7″

Die lustige Truppe aus Brooklyn, New York gibts inzwischen schon seit fast 20 Jahren und fast ebenso lang verfolge ich bereits die Veröffentlichungen und die Shows der Band (Scheiße, ich bin auch schon alt). Bei so einer langen Bandgeschichte kann man sich ja vorstellen, dass sich die Musik im Laufe der Zeit etwas weiterentwickelt und dass die Besetzung bei so einem Orchester auch mal wechselt. Laut Wikipedia bestand die World / Inferno Friendship Society bisher bereits aus mehr als 40 Musikern…OK!

Und waren sie zu Beginn noch etwas wild, punkig und roh, so sind sie inzwischen irgendwo bei einer Mischung aus Jazz, Soul, Klezmer und Polka angekommen. Mir persönlich gefiel das früher etwas besser, aber man muss seinen Lieblingen von einst ja auch erlauben, "erwachsen" zu werden. Und live ist die Band ohnehin immer ein großartiges Erlebnis.

Jetzt haben die 7-10 Bandmitglieder auf jeden Fall eine neue Single am Start, die sie nächste Woche offiziell veröffentlichen werden. Interessanterweise spielen auf den Release Shows auch zwei Leute wieder mit, die seit 15 Jahren nicht mehr dabei waren. Peter Hess (Tenor Saxophon) und Scott Hollingsworth (Piano) werden sich zusammen mit dem rotweinsüchtigen Sänger Jack und den anderen Verrückten die Bühne teilen.

Ihr könnt Euch schon mal den neuen Tieltrack der Single This packed Funeral hier anhören und selber entscheiden, ob die Band Euch noch gefällt oder wieder oder gar nicht.