Das kommt davon, wenn man zu viele Sprachen spricht. Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Rätoromanisch… Kein Wunder, dass man dann durcheinander kommt und nicht mehr weiß, wie man Bäcker richtig schreibt. Aber egal.
Auf der Tonspur ist alles in Ordnung und die Zuckerbecker singen auf Englisch und Deutsch über ihre Sorgen und Ängste, wie man es in 80ern ebenso gerne durchmischt hat, wenn man auf die neue Welle der Gitarrenmusik aufspringen wollte. Die 4 Buben aus Zürich frickeln ordentlich in den Kinderschuhen des Wave und Punks herum und kommen mit 8 eingängigen Hits daher, die ganz wunderbar zu den Tanzstunden in den dunklen Kellergewölben der Stadt passen.
Man spürt die ganze Zeit eine leichte Zurückhaltung, die vielleicht auch der konsequent verhallten Gesangstimme geschuldet ist, die irgendwo hinter der Ecke aus der Bierdose heraus singt. OK, wenn man in ner Bushaltestelle aufnimmt, klingt das halt so. Das ist natürlich inzwischen nicht mehr neu, aber was ist das schon heutzutage. Find ich toll.
Mörtelsounds (DE). The Supermarket (CH). Auf Kassette und digital und auf Vinyl zu kaufen. Für Euro und Franken. Oder vielleicht auch für Briefmarken. Apropos – da man sich ja nicht auf eine Sprache einigen kann in dem Land, ist die Beschriftung der Briefmarken kurzerhand auf Latein. Crazy Volk.
Haarspalter aus der Hauptstadt machen anachronistische NDW bis Darkwave Punk Musik mit sympathischen Texten und ohne Verzerrer. Das hat jetzt nicht unbedingt Nachrichtenwert. Da gibt es bestimmt noch eine andere oder 14 Bands, die das in den Kellern der 12 Stadtteile Berlins bei Pfeffi und Kindl ausprobieren.
Ich glaube, diese Vorliebe für Musik mit Synthesizern und Frauengesang ist tief in meiner Adoleszenz verwurzelt. Zumindest behauptet das mein Therapeut nach den letzten Hypnose-Therminen.