Katarsi – S/T LP

Die LP von Katarsi ist das Ergebnis einer langen Serie von Enttäuschungen, wenn man dem Label Glauben schenken darf. Auch nicht unbedingt die Lobpreisung, die einem so vorschwebt, wenn man jemanden um ein Feedback bittet.

Aber natürlich war das nicht so gemeint, sondern anders und natürlich ist die Band und die Platte toll und blablupp, aber lustig wärs doch schon, mal einen Beipackzettel zu einer Veröffentlichung zu lesen, in der steht, dass man eigentlich mehr erwartet hätte und die Texte ein Grundschulniveau nicht übersteigen oder so ähnlich. Na, egal.

Musikalisch bietet das Solo-Projekt von Katarsi aus Bilbao eine angenehme Punk Rock Mischung aus den 2000ern mit den frischen Synthie-Klängen aus den 2020ern, die eigentlich auch irgendwie aus den 80ern stammen. Fest verwurzelt in der Vergangenheit kommt so ein Album zustande, das melodisch und poppig, dennoch roh und rotzig klingt, ohne den Anschein zu erwecken, dass man hier zuviel wollte. Passt zusammen, geht ins Ohr und regt zum Tanzen an. Schön.
Textlich eine Katastrophe 😉

Flexidiscos. Auf buntem Vinyl vorgestern erschienen und mit einem hübschen Siebdruck-Cover versehen. Ich hatte mal einen asiatischen Schnellimbiss um die Ecke, der warb mit dem Spruch "Leckerer als gedacht." Hat inzwischen geschlossen.

Baby Tyler – Imposter CS

Oha, ziemlich tolle Kassette von Baby Tyler, dem Ein-Mann-Punk-Rock-Magier, der auch auf FDH Records vor ein paar Jahren mal ne Platte veröffentlicht hatte. Dies ist sein viertes Zauberstück und damit muss er sich nicht vor den ganzen Kameraden der Solokünstler aus dem Synth-Garage-Punk Genre verstecken. Cooler Scheiss.

Tetryon Tapes / Feral Kid Records. Nicht zu verwechseln mit Baby Herman, dem Freund von Roger Rabbit. OK.

Slimex – Easy Money 7″

Zur Abwechslung mal ein bisschen Synthpunk. Oder Garage Synth. Oder Post Punk Synth. Synth. Synth. Slimex liegen schon ne ganze Weile hier im Browser herum und wollen auch endlich mal raus. Dabei hab ich in den letzten 3-4 Wochen gar nicht mehr über die Band herausgefunden, das ich als weiterführende Information hier reinschreiben könnte. Ok, ich hab auch nicht nachgesehen. Die kommen aus Portland. Hm.

Die machen Synthpunk. Schon erzählt, ne? Tja, pffft. Hm. Gitarre und Schlagzeug sind auch mit dabei. Und die 6 Lieder sind auch ziemlich eingängig und rutschen super in den Gehörgang, keine Frage.
Die haben vorher schon mal ein Tape veröffentlicht, das war auch schön.

Slimex sind weniger Party als Flop Machine und mehr Punk. Slimex sind weniger Rotz als Cuir und mehr Melodie. Irgendwo dort in der Synthpunksphäre haben sie sich ihren eigenen Platz gezimmert und sitzen dort bequem neben den anderen Helden der reanimierten Synthieszene am Tisch und lästern über Deine Rumpelpunk Band.
Ich würde das ja auf 7″ kaufen, aber die ist schon weg. Kassette tut’s auch. Und für ganz harte Fans gibt’s sogar noch ein Longsleeve.

Fun Fact: Das Artwork ist von Robin Roche, der damit sein sechstes Cover für ein Release für das sechste Label abliefert, das ich nicht verstehe. Ist Kunst, da machste nix. Auch der Satz. Der ist auch Kunst.

Mononegatives – Apparatus Division LP

Habt Ihr Euch auch schon einmal gefragt, warum eigentlich so viele Städtenamen wie zum Beispiel London, Dublin, Manchester, Paris, Cambridge, Braunschweig, Frankfurt, Bierbergen und und und…doppelt und dreifach vergeben sind?
Ja? Wieso?

Ich stolper da eigentlich nur gerade drüber, weil ich mal wieder über die Mononegatives was schreiben will. Die kommen eben nicht aus Europa, sondern sind im London von Ontario ansässig, was sie zu Kanadiern macht. Und das ist sensationell egal, denn was macht das schon aus, ob die Toiletten mit Wasser voll sind oder ob man anständige WCs hat. Ach, egal.

Nach ein paar sehr guten Singles und Beiträgen zu ganz fantastischen Compilations haben die drei Jungs von Mononegatives nun endlich ihr erstes Album veröffentlicht. Und natürlich sind sie ihrem Sound treu geblieben und feuern ein Dutzend Synthie Garage Punk Nummern aus der Hüfte, dass es eine wahre Freude ist. Wem die Songs hier nicht in den kleinen Zehen kribbeln und bis in die Haarspitzen punkelektrische Schläge verursachen, der hat wohl keine Durchblutungsstörung so wie ich. Oder keine Freude an Musik.

Das Debüt Album kann man glücklicherweise in Europa bei No Front Teeth bestellen und in Kanada bei Big Neck Records über den Stream hören. Wenn das nicht ein Beitrag zur transatlantischen Freundschaft ist!
Geiler Scheiß aus London (Ontario, ihr Erbsenzähler).

Wie unkreativ waren diese ersten Siedler damals eigentlich? Dachten die, das merkt schon keiner?
Huch, das ist ja total egal!