Scud – Dirt EP

Unsere liebsten Trash Pop Pub Rocker aus Melbourne melden sich schon wieder mit einer neuen EP, die sich thematisch um Dreck kümmert. Alles, woran man da an Wortspielen so denken kann, wird vertont.

Aber auch "echte" Probleme im Garten werden angesprochen. Die Unkrautvernichtsungsmelange, die auch dem Hasserörder als Geschmacksverstärker beigemischt wird, zum Beispiel. Oder wie man am besten Schlingpflanzen mit einer Machete beikommt.

Ich mag Scud, die können machen, was sie wollen. Meinetwegen auch über Regenwürmer, Marienkäfer oder Weinbergschnecken singen. Cool.

Digital. Kostenlos. Passt gut zum frustrierenden Job des Jätens. Bisschen Unkrautstecher, ein Schluck Glyphosat, dann passt das schon.

Licklash / Scud – Split 7″

Ah, die Split Single. Unser Format des Herzens. Dieses Mal mit zwei Bands aus Melbourne, die tatsächlich auch beide letztes Jahr den Support für Jack White gespielt haben. Aber in Australien läuft das ja eh anders, da finden sich auch Pub und Punk Rocker in den Charts wieder.

Licklash und Scud spielen beide rotzigen Power Pop oder poppigen Kneipen Rock, wie man’s nimmt. Scud schummeln mit ihrer vertonten Ophidiophobie sogar eigentlich einen zweiten Song auf ihre Seite, aber da war halt noch Platz auf dem digitalen Vierspurgerät. Licklash dudeln einfach nur sehr angenehm eine Ode an ihren Vorort ins Ohr und sind soundtechnisch ein bisschen in der Nähe von Amyl & the Sniffers, wenn die noch interessant wären. Cool.

Roolette Records. Im März noch auf ganz vielen quietschbunten Vinylscheiben erhältlich gewesen. Jetzt noch auf grün, aber naja, Porto. Bestes Format. OK.

Scud – Brain EP

Da ist es einem armen eingesperrten Tier gelungen, sich an die Freiheit zu klammern und unbemerkt aus der Gefangenschaft zu fliehen und dann wird es einfach wieder am nächsten Tag zurückgebracht. Zurück in die vermeintlich unterhaltsame Höhle, wo sie wieder den ganzen Tag zur Belustigung von kleinen und großen Schreihälsen umherflattern muss. Schade.

Es ist ein schönes Bild für das Lohnarbeitsleben, wenn man mal drüber nachdenkt. Ach, egal.

Die Punk Rocker von Scud aus Melbourne haben ein Saxophon im Müll gefunden und damit im Proberaum herumexperimentiert, auf Aufnahme gedrückt und schließlich noch 6 Songs drumherum gezaubert, sodass eine ganze neue EP entstanden ist. Toll.

Also 5/6 Punkte, würde ich sagen. Passt hervorragend zur nächsten Magnetresonanztomographie eures Gehirns.

Erst einmal nur digital. Aber das kennt man ja schon von der Band.

Scud – No / Car EP CS

Noch so eine australische Band, die ich im letzten Jahr übersehen hab. Das Land wirkt immer so lütt, wenn man bedenkt, dass ja eigentlich nur die Ränder des Kontinents besiedelt sind, aber offensichtlich reichen ein paar kleine Städte wie Sydney und Melbourne mit ihren insgesamt 10 Millionen Einwohnern, um eine größere Szene und Füllmenge von guten Punk Rock Bands hervorzubringen als ganze andere Kontinente. Ja, ich meine Dich, Antarktis – sieh zu!

Scud waren letztes Jahr recht fleißig und haben direkt zwei EPs digital veröffentlicht, die voller Punk Rock Garage Hardcore Hits sind. Also, wenn man seinen Punk Rock mit künstlerischen Kanten mag und sich an den Hardcore oder Garagen oder Grunge Ecken stoßen möchte und die blauen Flecken stolz zur Schau stellen möchte, sollte man hier zugreifen.
Die zweite EP , die sich thematisch gänzlich dem Auto widmet, passt auch wunderbar in den Anachronismus von Punk Rock und huldigt einem totgerittenen Pferd, ohne zu bemerken, dass man noch immer im Sattel sitzt und dem armen Gaul die Sporen gibt. Sehr cool. Erinnert mich manchmal an Judy And The Jerks, nur halt im dritten statt des fünften Ganges über die verstaubten Freeways gejagt, um mal im Bild zu bleiben. Toll.

Noise Merchant Records bringt beide EPs auf einer Kassette heraus. Nett, oder? Ich empfehle auch die digitalen Versionen direkt bei der Band, die Cover sind schöner. OK!