Heaven’s Gate – S/T LP

Wenn das die Himmelspforte ist, hat der Teufel aber nicht mehr viel zu bieten. Heaven’s Gate aus Tampa, Florida schreddern erstklassigen Hardcore Metal Punk aus den Sümpfen in Deine müden Ohren und erinnern Dich an solch erstklassigen Ergüsse von den Genregrößen Municipal Waste, Warthog oder Cannibal Corpse. Kein Wunder, das sind die selben Typen.

Ist es Punk? Ist es Metal? Es ist vor allem bereits auf farbigem Vinyl ausverkauft, obwohl es doch erst in ein paar Tagen offiziell erscheint. Na sowas.

Beach Impediment Records. Auf schwarz noch vorzubestellen. In digital schon jetzt zu genießen. Aber Vorsicht, wenn sich die Himmelspforte öffnet, lauert des Öfteren ein Gewitter dahinter.

Total Hell – S/T 12″

Ein weiterer Eintrag in die Playlist zur Isolationsquarantäne. Ich dreh langsam durch. Was kann man da machen?
Zum Beispiel eine rotzige Punk Metal Platte aus New Orleans hören. Das hilft zwar nicht, aber da schmeckt die Kaugummizigarette nach Tabak und die Mandelmilch im Kaffee nach Bourbon. Was müsst ihr noch wissen, damit das am Wochenende auch eure Lieblingsplatte wird?

Hm, am Schlagzeug spielt hier Drew Owen von Sick Thoughts und DD Deth die Knüppel müde, was ja zu einem gewissen Grad Wahnsinn und Qualität garantiert. Oder Henry Hell am Bass von Buck Biloxie And The Fucks und Heavy Lids – das ist doch mal ne Ansage. Und zusammen mit Jason "Panzer" Craft von Tirefire und Michael Maniac von Trampoline Team bilden diese Verrückten das Team von Total Hell – eine ziemlich gelungene Horde von Metal/Punk Fanatikern.

Die fünf Songs sind neulich im November auf einer feinen Scheibe bei Goner Records erschienen und finden nun so langsam ihren Weg ins alte Europa. Also falls ihr eine haben wollt – ein paar Distros tragen die ihn ihrem Bauchladen stolz vor sich her. Oder eben digital.

Hölle Hölle.

Polyester – Dipsomaniac

Metalpunk.
Mit einem Song über Alkoholismus.

Ich hab da nicht so richtig hingehört und weiß jetzt nicht, ob das gefeiert wird (Yeah, Alkohol), oder ob da gesellschaftskritisch der geduldete Konsum und die daraus folgenden Schäden an Gesundheit und Gemeinschaft mikro- und makrosoziologisch aufgearbeitet und hinterfragt werden.

Aber die Musik ist gut. So, wie das Cover mit der gewagten Farbkombination irgendwie etwas schräg wirkt, klingt auch das Zusammenspiel von Punkgerüst mit Metalgitarren und Schrei-Quiekstimme etwas seltsam, aber richtig gut.

Kommt Ende Oktober mit einem zweiten Song raus.

Yeah, Alkohol. Yeah, Polyester.

Zig-Zags – They’ll Never Take Us Alive LP

Wann genau sind Metallica eigentlich scheiße geworden? Oder waren die schon immer kacke und ich hab erst im Laufe der Jahre einen besseren Geschmack entwickelt? Nee, das kanns nicht sein – erst kürzlich gefeilscht und eine Tote Hosen LP auf dem Flohmarkt erstanden UND mich darüber auch gefreut.

Egal. Was ich sagen wollte, ist, dass für Freunde von "Kill Em All" nun ein schönes Album von den Zig-Zags erschienen ist. Mit "They’ll Never Take Us Alive" haben die drei Jungs aus L.A. den Trash Metal nicht neu erfunden, aber knüpfen sehr nett an dessen 40-jährigen Wurzeln an. Und ja, das hört sich hier und da schon ein bisschen nach der ersten Metallica Platte an.

Natürlich klingt ab und zu auch ein bisschen Stoner Zeugs durch, das können die Deppen einfach nicht lassen. Aber grundsätzlich ist die vierte LP von den Zig-Zags tatsächlich das, was der Opener der Platte verheißt: Punk Fucking Metal!

Der Titeltrack ist zwar irgendwie der Hit, aber fällt auch ein bisschen aus dem Rest der Platte raus. Also das ist so wie früher hier, man muss das ganze Ding hören, damit das wirklich funktioniert. Ich hab ja auch damals nicht immer nach "Motorbreath" ausgemacht. Obwohl – den letzten Song kann man sich eigentlich sparen. Aber hört selbst!

Vor ein paar Tagen auf RidingEasy Records erschienen und das könnte auch mein Soundtrack zum Skaten werden im Sommer, wenn ich skaten könnte. Kann ich aber nicht.
Dann mach ich mir die Platte halt zum "Tony Hawk" zocken an, das passt schon.