XUI – Realities E.P. 7″

Bringt es eigentlich Unglück, die neue Woche mit einer Band zu beginnen, die Pech heißt? Ich mein, ich sprech kein Vietnamesisch, das kann man ja dann gar nicht wissen, oder? Wird schon nicht so schlimm werden.

XUI aus Oakland stopfen auf jeden Fall ihre Debüt EP mit so viel Wumms und Aggression aus dem besten der 80er Jahre Hardcore voll, dass man direkt sein Black Flag Tattoo mit einem dieser neumodischen Pflegeprodukte aus der Drogerie einreibt und sich alter Zeiten aus dem Jugendzentrum erinnert, als man noch unironisch bei Straight-Edge Konzerten besoffen ins Mikro gelallt hat. Also Freunde von mir.

Geiler Scheiß – hat genau die richtige Energie, um einfach im Bett liegen zu bleiben.

Forever Never Ends Records. Klingt auch eher nach dem James Bond Titel als nach einem Hardcore Label, aber kann ja auch beides gehen, was solls. Auf Vinyl kürzlich veröffentlicht und zu kaufen auch. Vielleicht sollte man 2 davon nehmen, Minus uns Minus ergibt Plus und dann gleicht sich das Pech aus? Ach, ich dreh mich noch mal um.

Sectarian Bloom – S/T CS

Ziemlich guter Dark Post Punk Kram aus der Bay Area (Oakland, glaub ich), der kürzlich auf Transylvanian Tapes veröffentlicht wurde.
Die drei MusikerInnen von Sectarian Bloom klauen hier einfach kurzerhand bei allen Bands, die man auf dem schmutzigen Sektor zwischen Dark Wave und Death Rock im Matsch des Post Punks rumliegen sieht.
Warum auch nicht, machen ja eigentlich alle Bands, die sich diesem Sound heutzutage verschrieben haben – Musikalische Leichenfledderei. Und es funktioniert.

Klingt aber weniger nach Tod, als ich das hier beschrieben habe. Macht aber auch nicht lebendig.
Hm. Vielleicht der richtige Soundtrack für den Zustand zwischen den Zuständen? Alter…voll meta!

Kann man kostenlos herunterladen oder die Kassette für 6.66 Dollar erwerben. Oder beides.

New Flesh – The Absurd & Tour

Wusstet Ihr eigentlich, dass Oakland in Kalifornien eine der gefährlichsten Städte der USA ist? Dafür, dass diese popelige Stadt an der San Francisco Bay gerade mal 400.000 Einwohner zählt, gab es im Jahr 2012 über 3500 Gewaltverbrechen, davon 127 Morde. Da geht einiges. Schief. Keine Ahnung, warum ich das hier schreibe, ist mir nur letztes Jahr aufgefallen, als ich näheres zu der Band The New Flesh nachgelesen habe. Die kommen eben aus dem besagten Oakland und das Debüt Album Reality fand ich richtig gut – da wollte ich mal mehr Infos zu dem Umfeld haben und so, manchmal ist sowas ja interessant zu wissen. Doch so sehr mir auch die erste LP von The New Flesh gefallen hat, dieses mal geht mir der Gesang bereits nach 5 Minuten derartig auf den Sack, dass ich den Kram ausmachen und ein paar Worte in den leeren Raum hinein sprechen muss, um mich zu vergewissern, dass ich nicht auch so seltsam klinge. Was ich meine? Die Stimme klingt so, wie Jens Rachut das mal in dem Dackelblutsong Kinder kriegen Kinder beschrieben hat.

Er streicht es rot, wenn der Herbstwind tröhlt.

Das hab ich bis heute nicht verstanden. Tröhlen kam in meiner sprachlichen Sozialisation nicht vor, aber jetzt kann ich mir vorstellen, was das sein soll, wie das klingen soll. So, wie der Sänger von The New Flesh. Der tröhlt sich auf der neuen LP The Absurd durch 7 Songs, die mir alle überaus gut gefallen würden, wenn…nun ja.
Die LP wird im Oktober auf Deranged erscheinen und man kann sich das Album hier schon vorbestellen. Die Band bringt sich im übrigen bald in Sicherheit, denn Ende dieses Monats beginnt ihre Europa-Tour in Barcelona. Danach spielen sie auch einige Shows im sicheren Deutschland – vielleicht passt mir der Gesang live ja besser, ich werde es herausfinden. Tourdaten nach dem Sprung.