Steven Adams – Drops LP/CD

Sanft in den Urlaub gleiten. Ich hab Herbstferien, Freunde. Steven Adams begleitet mich in die Erkältungswelle und in die überfüllten Kinderarztpraxen und steht mit mir Schlange für ein Fläschchen Antibiotika in der Apotheke. Cool.

Danach geht es mit Hexenverkleidung auf Halloween-Tour, um unter den Kindern die gängigen Bazillen auszutauschen. Das wird schön.

Steven Adams spielt dabei eine entscheidene Rolle, er dudelt schließlich mit seinem charmanten Gitarren-Pop ganz großartig den Regen aus Schottland bzw London herbei und sorgt für eine stabile Stimmung auf dem vermatschten Spielplatz. Ich finde, der etwas quengelige Unterton in der Stimme untermalt das ganze Spiel dazu wunderbar und passt fantastisch zu der nölenden Herbststimmung im Haus. Schönen Urlaub!

Fika Recordings. Kommt im November auf Platte und CD heraus und 3 von 11 Songs können jetzt schon vorgehört und genossen werden. Man darf auch zweckentfremden und dazu tanzen und Füße im Sand vergraben und Lagerfeuer genießen, aber dann macht Ihr das halt falsch, ne.

Civic – Radiant Eye 7″

OK, Boys and Girls. Spitzt die Stiefel an, lackiert die Lederjacken und poliert die Patronengürtel – hier kommen 2 neue Songs von Civic aus Melbourne.

Zwar ist einer der Songs "nur" ein Cover von einem Song der englischen Band The Creation aus dem Jahr 1966, aber insgesamt ist diese Single schon so das Beste, was ich dieses Jahr an Rock Songs gehört habe, zu denen man ganz prima Tretroller oder Kettcar fahren kann.

Das ist halt immer ein bisschen blöd, wenn die Leute da aus Australien jetzt Sommer haben und dementsprechend total antizyklische Lieder raushauen, zu denen man am liebsten mit einem Luftgewehr auf diese komischen gelben Bananen ballern würde, auf denen kreischende Touris von einem Boot über die Wellen gezogen werden.
Gibt es da ein herbstliches Äquivalent? Hm.

Das limitierte rote Vinyl erscheint heute bei Flightless Records in einem hübschen Siebdruck-Karton und kostet dann auch inklusive Versand um die halbe Welt nur 25€, ein Schnapperl sozusagen.

Wir sind ja früher im Herbst auf die leeren Anhänger der Rübentrecker während der Fahrt gesprungen und haben uns auf den rutschigen Herbststraßen durchs Dorf ziehen lassen – Rowdies, die wir waren. Gute Zeiten.

Metayouth – Ronald EP

Hab ich nicht neulich noch gejammert, dass der bekackte Herbst mit voller Wucht die Tür eingetreten hat und mir auf die Stimmung schlägt und schlägt und schlägt?
Das Wetter wird jetzt ja nicht mehr besser, die Frage ist dann aber auch, warum höre ich so eine komische Musik, die ja nun wirklich nicht besonders heiter klingt, vielmehr noch eine ohnehin schon melancholische Stimmung eher verstärkt. Schlimm.

Naja, sei’s drum. Hier sind 3 ultra lo-fi verzerrte Stimmungskanonen, ein infantiles Intro und zum Abschluss ein recht gelungenes Queers Cover von dem talentierten Künstler metayouth aus Gadsden in Alabama. Vor einem Monat dur digital erschienen, dafür aber kostenlos herunterladbar.

Warum auch nicht – empfiehlt sich vielleicht schon jetzt als wichtiger Bestandteil des Tapes, das bei der Fahrt zur schimmeligen Familie am Weihnachtstag im Auto gehört wird, damit auch ja keine richtige Stimmung aufkommt.

Danke an Steve für die Tipps.

Cherry Cheeks – Therapy

Boah ist diese Herbst-Scheiße deprimierend. Und das soll ich jetzt 6 Monate ertragen oder was? Wer hat sich diesen Mist überhaupt ausgedacht mit der schiefen Weltkugel und der Sonne und dem ganzen Unsinn von wegen Jahreszeiten?
Und dann auch noch fucking Winter bald, ey. Ich kack ab.

Musikalisch schlittern wir damit auch ganz hart in die Jahreszeit für Post-Punk-HC. Es ist also wieder Zeit, um vor dem Kamin eine ganze Schallplatte zu hören, Linernotes und Texte zu lesen, sich auf die Musik einzulassen und dabei ein Glas Rotwein zu trinken und gönnerhaft bei manchen Passagen mit dem Kopf zu nicken.

Oder wir setzen uns mit der Badehose auf den Heizpilz, machen uns ne Kaugummizigarette an und hören die neue Cherry Cheeks.

Während die Ramones noch detailliert von Shock Treatment und Psycho Therapy gesungen haben, hat sich Kyle damit begnügt, einfach nur nach Therapy zu rufen. Wenn das mit dem Licht und dem Wetter hier so weiter geht, schließe ich mich an.

We all need therapy and that’s okay