Erik Nervous – Immaturity LP

Erik Nervous bringt nächsten Monat ein neues Album raus. Man kann schon einen Song davon hören. Der ist seht gut. Es ist Punk Rock aus der poppigen Ecke der Garage. Klingt wie Weezer. Mögt Ihr heimlich Weezer? Dann könnt Ihr hier zugreifen und Euch immer noch wie ein rebellierender Punk Rocker oder Antikapitalist oder individuell fühlen.  Ist zwar albern, aber der Albumtitel verlangt ja auch nach unreifem Verhalten. Also bitte.

Feel It Records (US) und FatCat Records (UK). In Europa leider nur mit Zoll. Kann man jetzt schon bei der dicken Katze auf rotem Vinyl vorbestellen, wenn man möchte. Ich mag auch Weezer und brauch das ja alles eigentlich gar nicht. Naja.

Various Artists – Good Times Rock N Roll Comp III LP

Am Ende des Jahres, wenn die Energie des Hirns wie eine Orange ausgelutscht ist und die Kreativität erst einmal wieder von zu viel Essen und zu viel Trinken und zu viel im Stau stehen neu aufgeladen werden muss, dann kann man sich auch mal getrost zurück lehnen und "alte" Songs in neuen Gewändern hören.

Für die meisten Coversongs muss man ja nicht vollständig kognitiv ausgebildet sein, da reicht es, wenn man seinem Großhirn das Ruder überlässt und den Fuß aus einer auditiven Gewohnheit mitwippen lassen kann.

Das trifft auch hier auf rund 75% der gecoverten Songs zu, aber ein paar Ausreißer auf dem dritten Teil der Good Times Rock n Roll Compilation lassen einen dann doch aufhorchen und verwundert auf den Bildschirm blinzeln. Hä? Was war denn das jetzt noch mal? Oder: Wie geil war denn das jetzt bitte? Oder: Nein. Blasphemie. Geht in den Proberaum kacken.

Von Prison Affair über Fried Egg, Archaeas, C.O.F.F.I.N., Gee Tee und The Cavemen bis zu Powerplant wird hier eine wilde Achterbahnfahrt mit 46 Coversongs von Beatles, The Damned, Misfits, Funkadelic oder KISS und Joy Division absolviert, bei der man hin und wieder gerne mal im nächsten Looping aussteigen würde, dafür aber dann gerne den ganzen Spaß noch einmal von vorne haben möchte.
Erschien sogar auf Platte bei Legless Records in Australien und unser Freund Haug bekommt davon ein paar in seinen Erste Theke Distro – schenkt mir eine!

Wenn das Publikum laut Max Goldt seine eigenen Erinnerungen bei einem Live Konzert beklatscht, dann ist das hier so ähnlich. Das plumpe und leere Jahres-End-Hirn beklatscht die eindeutigeren Coversongs lauter. Nicht schlimm.

Various Artists – Killed By Meth #5 LP

Da hab ich neulich noch drauf hingewiesen, wie wenig Beachtung ich eigentlich Samplern und Compilations schenke, um dann direkt hier noch einmal eine Ausnahme zu machen. Pfft, der Typ wird auch immer unglaubwürdiger.

Naja, immerhin hab ich euch die ersten 4 Nummern von der feinen Reihe Killed By Meth erspart und steige hier direkt mit Ausgabe #5 an. Weil da auch mal wieder Bands vertreten sind, die ich sowieso mag und die ihr ja auch schon kennt.
Solch feine Leute wie Mononegatives, Archaeas oder Erik Nervous haben hier neue Songs beigesteuert und das muss dann ja gut sein. Das klingt dann alles ein bisschen nach GarageWavePunkEierkuchen.

Ziemlich unterhaltsam. Am besten, man kauft von jeder Ausgabe eine LP und kann damit dann 3 Stunden Hits aneinanderreihen. Schon ist man der geilste DJ auf der Scheunenparty in Rötzum. Geiler Scheiß von It’s Trash Records aus Kanada.

Der Song "Killed By Death" von Motörhead klingt noch besser, wenn man ihn 5 Prozent schneller abspielt. Pitchen nennen das die erprobten Dorfdisco DJs. Probierts aus.

Liquids – Nervous Sessions

Oha, ist das eine neue LP von den Liquids aus Indiana? Genug Material gibt es auf jeden Fall auf diesen nervous sessions, die anscheinend alle von Mat Williams alleine an einem Samstag eingespielt, eingesungen und von Erik Nervous aufgenommen wurden. Puh, das ist ja mal ein perfektes Power Duo.

Und so klingen die 12 Songs auch – ziemlich perfekter Punk Rock aus der fuzzigen Rotzecke mit genügend Melodie, um noch als Unterhaltungsmusik durchzugehen. Wie war das noch mal bei den Klitschkos und der Milchschnitte? Das hier ist auf jeden Fall mehr Bauch als Kopf.

Und die Texte laden auch zum besinnlichen Miteinander ein ("I am dumb as fuck" oder "I wanna throw up when I see your face"). Toll.

Kann das mal jemand auf Platte herausbringen? Oder arbeitet bei den Labels jetzt auch niemand mehr an den Plattenpressen? Hm.
Jetzt hab ich Bock auf Milchschnitte, Mist.