Air Vent Dweller / Gonk – Split 7″/CS

Ich habe meinen Kühlschrank abgetaut und nun muss alles, was leicht verderblich ist und sich in irgendwelchen Gläsern oben ganz hinten versteckt hatte, schnell aufgegessen werden. Oder weggeschmissen. Zeit für Entscheidungen. Ich glaub, das Drehbuch verkauf ich dem Münsteraner Tatort, ist ein Knüller.
Eier zum Beispiel – sowas hab ich ja schon länger nicht mehr gehabt hier, weil es auf Dauer einfach zu blöd ist, sich diese vermeintlich amateurhafte lo-fi Leierkastendudelei-Klangfabrik aus Scheppern und Entenhausen-Sounds anzutun. Aber heute ist eine Ausnahme. Und dann gleich doppelt.

Air Vent Dweller (also Bruce Willis, oder?) und Gonk teilen sich eine neue 7″, die zwar erst Ende des Jahres erscheinen wird, aber jetzt schon digital und auf Kassette zu bestaunen ist. Für Egg Punk ist der Beitrag von Air Vent Dweller eigentlich auch nicht geeignet, dafür ist das zu geradeaus und melodisch und zu leicht zugänglich. Einfach nur lo-fi Garage Punk würde es auch bescheiben, aber er singt über Rührei und manchmal leiert der Computersound im Hintergrund aus einer depressiven Stimmung heraus, also bitte.

Auf der anderen Seite hat Gonk ungefähr den gleichen Auftrag erfüllt. Drei Songs unter zwei Minuten, Computer-Beats mit Super Mario Snare und schiefe bis quietschige Gitarrenläufe aus der Garage darüber gegossen. Past schon, kann man wunderbar einen Erdbeershake halbfertig zu mixen. Zu mehr reicht die Zeit nicht, wenn man gefrorene Erdbeeren nimmt. Schönes Release – würde in den Sommer passen. Schlagt zu!
Auf Vinyls (!) dann bei Goodbye Boozy und Popular Affliction irgendwann Weihnachten.

Die populärsten Funde werden wahrscheinlich erst sichtbar, wenn das ewige Eis aus dem Gefrierfach seine Beute freigegeben hat. Bis jetzt ist ein Schokohase aus einem der letzten Jahre mein Favourit – da wollte ein Kind wohl etwas ganz sicher verstecken und aufbewahren. Hat geklappt.

VR SEX – Cyper Crimes EP 2×7″

Bei meinem täglichen Osterbrunch ist mir ausgerechnet heute ein Gedanke gekommen, den ich zwar mit meinen imaginären Vegetarier-Freunden am Tisch diskutieren konnte, zu dem ich dennoch keine befriedigende Antwort gefunden habe.
Das liegt zum einen an den Idioten, die ich mir als Freunde ausgedacht habe und zum anderen ähm…nee, ausschließlich an denen. Da ich den Gedanken aber recht interessant finde, kotz ich das mal ins Internet.

Wenn man bedenkt, dass manche Menschen behaupten und auch glauben, dass Leben bereits bei der Fertilisation entsteht und dementsprechend schützenswert ist, dann müsste einem katholischen Vegetarier eigentlich das Frühstücks.., Pardon, Brunch-Ei im Halse stecken bleiben.
Denn es ist ja tatsächlich erwiesen, dass im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt oder beim Bauern befruchtete Hühnereier verkauft werden. Es könnte also sein, dass man da ein ungeborenes Küken in die Pfanne haut, wenn man sich einen vegetarischen strammen Max machen möchte. Heißt das dann, ein Vegetarier muss in der Konsequenz auf sämtliche Eierprodukte verzichten, wenn sich seine Ernährungsweise mit einer philosophischen oder religiösen Einstellung vereinigt, die von ungeborenem Leben bereits ab der Zygote ausgehen? Muss man dann schnell Veganer werden, um auf Nummer sicher zu gehen? Verrückt.

Und nun zu etwas gänzlich Anderem: VR SEX aus LA bringen Ende des Monats eine hübsche EP auf einer Doppel-Singel heraus und man kann sich einen Song der melodisch verspielten Post-Punker schon einmal anhören. Tolle Sache.

Das einzig Gute an imaginären Freunden ist ja, dass ich deren Geschirr nicht wegräumen muss. Aber die haben nach der Diskussion ihre bunten Eier stehen gelassen, die Penner.