D.I.V.A. / Jacket Burner – Split CS

Hm, D.I.V.A. nerven mich inzwischen ein bisschen mit ihrem schnoddrigen Uffta Punk ohne Bass. Is ja nett, dass die für die älteren Herrschaften darauf achten, dass viele und laute Hochtöne in ihren 4 Songs die Oberhand haben, aber es klingt für halbwegs geübte und wenig getrübte Ohren dann doch ein bisschen anstrengend.
Guter Punk, schnell und weird, aber nicht flüssig genug und zu viel Ei, wenn ihr versteht was ich meine.

Jacket Burner quietscht sich in eine ähnliche Kerbe, viele Gitarrensaiten in der unteren Hälfte des Griffbretts werden angeschlagen, aber hier scheppert es nicht so schmerzlich in den Ohren aus der Richtung des Schlagwerks. Ganz oben thront der Gesang, darunter die stimmungsgebende Gitarre und dann irgendwo drunter der Rest der "Band". Abgehackt. Lärm. Poesie. Rock’n’Roll mit Hand Clap. Ganz geil.

Dirtbag Distro. Auf Kassette erschienen. Ich bleibe dabei, ein Split ist die interessanteste Releaseform. Auch wenn es Kassette ist. Am Ende leiern dann leider beide Seiten.

Class Act – Malaise CS

Boah, ist das LAAAUUUUUUUUUUTT. Nix gegen ein bisschen Übersteuern, wer gibt da schon Acht drauf, ob die Lampen grün, gelb oder rot blinken.

Aber hier haben Class Act, die bei den Aufnahmen zu dem aktuellen Album alles selbst in die Hand genommen haben – von Artwork über Layout, Musik und dem Aufnehmen bis zum Mixen der Songs – sich ein bisschen viel vorgenommen und ein wenig geschludert. Oder malade neben dem Mischpult gelegen, als es um die Lautstärke ging. Egal.

Somit erhalten die 14 Hardcore Knaller eine extra Portion Rotz und Schmutz und Krächz auf das Tonband magnetisiert und der Soundtrack aus dem Sommer ist wie gemacht für den bevorstehenden schwarzen Freitag, an dem ihr euch alle totkaufen müsst, um glücklich zu sein. Auf geht’s.

Dirtbag Distro haben das digitale Album aus dem Juli nun auf Kassette veröffentlicht. Ist aber genauso laut. In Kansas City scheinen die Menschen einfach ein bisschen schwerhörig zu sein.

Gagu – Demo CS

Ich bin schon den ganzen Morgen auf der Suche nach dem richtigen Soundtrack für einen ordentlichen Streit, verdammte Scheiße. Es gibt so Tage.

Zum Glück gibt es auch solche Bands wie Gagu, die für nichts Anderes mit furchtbar schlechtgelaunten Pantoffeln in die Welt gesprungen sind und ihre armen Instrumente mit den latenten Aggressionen aus der verkorksten Jugend zum Hardcore quälen. Hervorragend. Danke, Jungs & Mädel.

Die Band kommt aus Connecticut und besteht aus 4 Leuten. Einmal Lexi, einmal Louie und zweimal Zach Zach. Das hört man auch.

So, wer hat Bock auf Stress?

Dirtbag Distro. Auf Kassette Ende April erschienen. Wenn es statt dem doppelten Zach den doppelten Louie Louie in der Band gäbe, würden die bestimmt entspannten Rock’n’Roll machen. OK.

Foil – Foiled CS

Schön stressiger Post Punk Hardcore mit zu viel Schwung aus dem Bett gehüpft und die morgendliche Selbstüberschätzung direkt beim Schwindelanfall auf dem Weg zum Klo bereut.

Das vertonte Ritual der alltäglichen Streiterei ums Zähneputzen und die richtigen Klamotten fürs passende Wetter anzuziehen kommt heute von Foil und ist mit 13 Songs so richtig schön anstrengend, wenn die Fahrt ins Büro nicht motivierend genug ist. Kennt ihr vielleicht von der Split mit Zhoop? Oder hatte ich die hier gar nicht? Hm. Naja, dann eben was Neues aus der Heimat des amerikanischen Jazz Museums. In Folie eingewickelt und frisch geblieben.
Eigentlich ist die Band als kleines Nebenprojekt von Jame Mendenhall (Dumpster Rats, Sarin Reaper) entstanden, um nur Songs heimlich im Kämmerlein aufzunehmen, aber dann wurde schnell erkannt, dass die Leute komplett durchdrehen, wenn man die entartete Kunst dann live spielt. Na also.

Dirtbag Distro & Popular Affliction. Vor ein paar Tagen auf Kassette erschienen. Jame Mendenhall ist im übrigen auch verantwortlich für erstgenanntes Label. Ja.

Jenerator Jenkins – Let’s Jenerate! No. 1 / Evil Rising In The Collapsing Age CS

Kaufe ein charmantes lo-fi Punk Rock Album und bekomme eine EP gratis dazu!

Na, da muss man doch zuschlagen. Jenerator Jenkins aus St. Louis haben letztes Jahr in kurzer Folge 19 Songs veröffentlicht, die alle irgendwo in dem Spektrum von sämtlichen Jay Reatard Bands liegen. Manchmal ein bisschen weirder, manchmal ein bisschen poppiger, aber dieser mitreissende Flair der kreischenden Garage Punk Gitarren und den unwiderstehlichen Meodien aus 60 Jahre Pop Musik sind einfach eine perfekte Geheimformel für eingängigen Punk Rock.

Sie selbst bezeichnen den Stil als Nuke Punk, aber lasst euch nicht von diesen Genre-Blendgranaten verwirren – das ist Punk Rock und fertig. Gut so. Ziemlich sogar.

Dirtbag Distro hat die beiden Veröffentlichungen nun auf eine Kassette gepackt und damit die digitale Wundertüte auf analogem Tonband für die Ewigkeit konserviert. Naja, in 3 Monaten leiert das Teil, aber egal. Cooler Scheiß!

Dirtbag Distro – Halloween Mixtape #4 CS

Zum vierten Mal präsentiert Dirtbag Distro eine feine Sammlung von Bands und Solo-Künstlern (Hallo Sven!) zum Kürbissuppen-Wettessen am Halloween Abend. Oder zum Süßigkeiten klauen bei den Nachbarn? Oder einfach mal ungeschminkt und unrasiert und ungekämmt vor die Tür gehen und die Hunde erschrecken.

Ganz egal, was Ihr so am Reformationstag und Vorabend von Allerheiligen macht, dies ist die beste musikalische Untermalung für all Eure Tätigkeiten, Gedanken und Flüche. Mit Klint, Billiam, einem schlechten Sonics Cover und 18 weiteren stimmungsvollen Schunkelliedern zum Gruseln. Zutaten bestehen aus Synth Punk, Garage Punk, Metal Punk, Punk Punk. Warum nicht.

Dirtbag Distro. Da gab es mal Kassetten, aber da hättet Ihr früher aufstehen müssen. Also ich. Naja, egal. Ist der Song Halloween von den Dead Kennedys besser oder von Misfits?

Failure To Thrive – Demo CS

Sehr cooles Demo von Failure To Thrive, die visuell einen recht niedergeschlagenen Eindruck machen, wenn man sich das Cover der Veröffentlichung mal so ansieht. Die kommen aus Wyoming und dort scheint es nicht viel zu lachen zu geben. Tut mir leid, aber der Musik gut – Hardcore mit schlechter Laune. Könnt ihr euch schon einmal in die Hamsterbacken packen für den kommenden Herbst und Winter.

Das Tape ist bei Dirtbag Distro erschienen. Die Band stammt aus Laramie (Wyoming) – das ist in etwa das Äquivalent zu Salzgitter (Niedersachsen) – kein Wunder, also.

D.I.V.A. – S/T CS

Da haben ein paar Leute aus Kansas City einen Sack voller Verzerrer gefunden und kurzerhand sämtliche Instrumente inklusive der malträtierten Stimmbänder noch zusätzlich durch den Deformator gejagt, um 4 recht eingängige Songs auf ein leierndes Magnetband zu kleben. Das nennt man dann Punk D.I.V.A. und fertig ist der neue heiße Scheiss. Kann man so machen.

Dirtbag Distro. Am 6. Dezember vom Nikolaus in die Stiefel gekackt.

Rats Ass – Kill Your Abuser EP CS

Zum Wochenstart 10 Minuten schlechte Laune mit Unterstützung von Rats Ass in die musikalische Formatvorlage von Hardcore Punk gekotzt. Vielleicht nicht die 'most sophisticated' Texte von den Rattenärschen aus Kansas City, aber so früh am Morgen ist auch mal Klartext einfacher zu verarbeiten als poetische Bilder und wortakrobatische Metaphern in kodierten Schachtelsätzen.

Außerdem ist das vielleicht auch dem durchschnittlichen Alter der Bandkollegen geschuldet, die gehen nämlich fast alle noch in die High School. Und die Texte, die ich damals geschrieben habe, puh, naja. Schwamm drüber.

Wenn man sich am Montag schon recht sicher sein kann, dass die Woche extrem kacke wird, kann man mit der EP nichts verkehrt machen. Die Band hat sich kürzlich leider aufgelöst und das Tape ist dann jetzt quasi ihr Abschiedsgeschenk an die Welt. Danke, man hört sich bestimmt bei anderen Bands wieder.

Dirtbag Distro. Das Label aus der Heimatstadt der Band hat die EP auf Kassette herausgebracht. Das ist bestimmt der Sport- oder Werkenlehrer von den Lümmels.

Sex Hater – Psych Ward Dropouts CS

Tür Nummer 17 – noch eine Woche bis Heiligabend. Heute Abend könnt Ihr spätestens sämtliche Weihnachtsfeiern durch die Lokale und Kneipen torkeln sehen, bei denen sich lustig angezogene Männer im "Weihnachtsanzug" ein bisschen zu eng an ihre Kolleginnen lehnen und Bürozärtlichkeiten lallend zu flüstern versuchen.

"Du bisss dess bessssde und hübschschsssesdesdes Määädchennn vonnne Abdeilunnnggngggn, hicks. Wissu mal meinnn Chrissbaumständaa sehn, harrhaarrrr?"
Cool.

Ansonsten hab ich euch Sex Hater in den Kalender gepackt. Warum? Nun, genießt ihr das nicht auch, wenn man eine Gänsehaut vom Klang des Gesangs bekommt und die Stimme sich wie eine Schar von Engeln im Gehörgang auf Watte bettet? Wenn man offensichtlich die gesamte Band und Musik einzig und allein zur Untermalung des Gesangs zusammengeklöppelt hat und Gitarrenmelodien nur als schmückendes Beiwerk dient? OK, dann hört halt heute mal Kate Bush, oder was man dann so hört.

Hier ist die Sängerin aus der Hustenfabrikabteilung der Irrenanstalt heraus gecastet worden und ihr wurde dann obendrein noch eine 24-7-Whisky- und Zigarren-Diät verordnet, damit das Reibeisen nicht zu glatt grunzt. Zur Optimierung des Klangbilds singt sie dann auch direkt in den Bassverstärker. Geiler Scheiß aus Kansas City.

Limitierte Kassette kommt nun Dirtbag Distro, die digitale Version ist schon ein Monat alt. Auf meiner Weihnachtsfeier heute Abend gibt es voraussichtlich Gemüsesuppe mit Ingwertee – Party!