Goldzilla – Goldzilla vs. Dortmund

Manchmal bin ich zu doof für Englisch und Spanisch und alle anderen Sprachen außer der meiner Mutter. Dann hänge ich ne Woche an den Lippen irgendwelcher deutschsprachigen Punk Bands, die Deutschland kacke finden und freu mich riesig darüber, wie eloquent und in welcher Vielfalt man seine Missgunst gegenüber Mackern, Bullen, Faschos und Kapitalisten zum Ausdruck bringen kann.

So schön kann Deutsch sein. Bei Goldzilla in Berlin findet man nicht nur Dreampop, sondern auch zwischendurch noch sowas wie Liebeslieder. Oder zumindest Ohrwürmer, die sich nicht um oben genannte Reizthemen drehen. Schön.

Was? Das ist nicht alt. Du bist alt.

Paddelnohnekanu – Wir Streiten Aus Ästhetischen Gründen Nie 7″

Kennt Ihr eigentlich die Provinzpostille vom Felix? Der macht das auch schon viel zu lange und viel zu gut. Wenn Ihr mal über ein paar Platten was lesen wollt, die hier unbeabsichtigt konsequenterweise fehlen, dann hoppst da mal rüber und lasst dem Herrn Frantic Zucker da.

Ich muss das ganz einfach deswegen lobend erwähnen, weil der Mann das nicht nur digital veröffentlicht, sondern tatsächlich noch eigenhändig die Ebereschen und Birken in seinem Bühler Garten umhaut und daraus Papier schöpft, um seine gesammelten geistigen Ergüsse schließlich auf Papier zu drucken. Crazy.

Aber eigentlich wollte ich ja was zu der Band schreiben, in der er Gitarre spielt und singt. Paddelnohnekanu ist auch schon länger unterwegs und zeichnet sich durch ihre stabile Liebe zu Deutschpunk und DIY aus. Nicht weiter verwunderlich, wenn man dann zum 20. Geburtstag der Band und dem Jubiläumsvinyl im 7″ Format eine Reihe von Songs serviert bekommt, die an 20 Jahre Punk Rock in Deutschland erinnern.

Nee, Quatsch. Ich höre da am ehesten eine Mischung aus Turbostaat und Düsenjäger heraus, falls Ihr so ein Namedropping braucht. Aber: die Songs sind länger, als Deutschpunk erlaubt. Die Lieder sind intelligenter, als Deutschpunk versteht. Das Release mit extra unterschiedlichen Covern und Bonüssen hier und da ist viel zu schön für Deutschpunk. Insgesamt ein feine Sache.

Nächste Mal, wenn Du in Karlsruhe bist, klingelst Du mal, ne Felix? Cool.