Kennt ihr diese Werbung gegen Durchfall und Blähungen und Bauchschmerzen, bei der sich ein Typ zunächst darüber auslässt, wie viel Stress er im Job hatte und dass ihm das auf den Magen geschlagen ist und es ihm damit so richtig schlecht ging und dann hat er dieses Medikament genommen und alles ist wieder Bingo?
Was soll ich daraus lernen? Wenn dir der Job keinen Spaß macht oder er dich krank macht, geh einfach besoffen ins Büro, das ist lustig. Oder nimm ein paar Beruhigungspillen, reg dich nicht so auf und funktioniere gefälligst. Ursachen oder Symptome bekämpfen? Scheiß Lohnarbeit.
Ganz andere Sorgen hat Violent Sadie Mode, wenn man dem Titel ihrer Debüt 10″ Glauben schenken mag. Die 4 Franzosen aus Bordeaux haben offensichtlich keinen Beischlaf und hätten ihn gern, aber konnten zum Glück ein Ventil finden, mit dem der ganze sexuelle Frust abgelassen werden kann. Punk Rock. Das hilft immer.
Erinnert mich zu Teilen an Deutsche Laichen. Kommt demnächst auf 10″ heraus und ich glaube, so langsam kann man tatsächlich über eine Sammlung dieses Formats nachdenken. Und es dann dabei belassen. Cool.
Howlin Banana Records. Jetzt rahmen sich erfolgreiche Agenturmitarbeiter die Ton Steine Scherben LP und hängen sich unironisch "Macht kaputt was euch kaputt macht" in das Wohnzimmer, aber schmeißen Pillen, um zu funktionieren und verstehen nicht, woher die Leere im Herzen kommt. Kaputt.
Gibt es sowas wie Posi-Deathrock? Ach, diese bekloppten Genre Schubladen werden noch einmal mein Ende sein. Die fünf Franzosen aus der Distance in Bordeaux zaubern auf jeden Fall auf ihrer Debüt EP eine schöne Mischung aus Post Punk mit Melodie und Garage Rock mit kalten Füßen aus dem Hut und positionieren sich damit irgendwo auf dem Schulhof zwischen Gummitwist und den Tischtennisplatten.
Man sollte einfach immer zu Hause bleiben und niemals in den Urlaub fahren, sich nicht die Natur und andere Kulturen anschauen und immer brav und gelangweilt vorm Fernseher oder Display hocken bleiben.