Living Dream – Absolute Devotion 12″

Pychedelic Pop mit der obligatorischen Schippe Ruß aus der Garage in den Volksempfänger gestreut und durch die Dream Pop Industrie geblasen. Fertig ist die neue Platte von Living Dream aus Indianapolis.

Man kann zwar erst einmal nur einen Song davon hören, aber der geht schon sehr genau in die beschriebene Richtung und passt wunderbar in mein kommendes Wochenende mit der jährlichen Resteverwertung von Silvesterdrogenknallernbierfonduechips.

Die letzten Sachen haben mich an Sweet Reaper ohne deren Affinität zu Punk Rock erinnert, der neue Song ist sogar noch ein bisschen weiter weg. Wem auch immer das etwas sagen soll…? Mir gefällts.

Inscrutable Records. Das erste Mal auf Vinyl, wenn ich das richtig sehe. Dauert aber noch ne Weile und erscheint erst um Ostern herum. Bis dahin sollten aber auch alle Reste verballertgetrunkengerauchtgegessen sein. OK.

Silo Kids – Demo CS

Um das Thema von gestern mal direkt wieder aufzugreifen, hab ich direkt das beste Beweismittel bei der Redaktion eingereicht. Silo Kids aus Hattiesburg spielen genau in der Liga, für die sich auch Cucuy qualifiziert hatten und über die das Label Earth Girl Tapes wacht.

Dieses Mal ist die Veröffentlichung wieder aus dem eigenen Hause und man muss sich schon mal fragen, wie groß eigentlich dieses Hattiesburg ist (keine 50.000 Einwohner) und was diese kleine Stadt für eine grandiose Szene hat (jeder Tausendste ist ein Punk Rock Superstar).

Hardcore Punk mit GROSSBUCHSTABEN und so klingt das auch. Fantastisch.

Earth Girl Tapes. Fun Fact: Hattiesburg wird auch oft als "Hub City" bezeichnet, weil sie an der Kreuzung mehrerer wichtiger Eisenbahnlinien lag/liegt. Wenn ihr also Hub City Hardcore Punk hört, dann ist damit Hattiesburg gemeint. Oder Lubbock, Compton, D.C…. 🙂

Cucuy – Pepople Talking CS

So richtig viel weiß ich noch nicht über diese Band aus Chicago, die hier mit ihrem ersten Tape bei dem Label aus Hattiesburg aufwartet. Aber Halb- und Unwissen hindert mich ja seit jeher nicht daran, irgendetwas zu tun. Das wird sich wohl auch nicht in diesem Jahr ändern. Sorry, not sorry.

Cucuy müssen etwas Besonderes an sich haben, das Earth Girl Tapes dazu bewogen hat, die Band aus dem geografischen Norden bei sich unter die Fittiche zu nehmen, wo sie doch sonst eigentlich nur die Krachmacher aus den südlichen Gefilden mit Bandsalat unterstützen. Und ich sehe bzw. höre auch, was sie hier gefunden haben. Cucuy behauptet, Punk Hardcore zu sein, aber die Schubladen sind in diesem Fall zu klein geraten. Da quillt es links und rechts heraus und suppt in andere Bereiche hinein. Hektisch, melodiös und vertrackt trifft auf Geschrei und Noise.
Geiler Scheiß, den ich bei meinen Kassetten von Minutemen einsortieren würde. Hab aber keins.

Earth Girl Tapes. Wieso schreiben die Amis eigentlich, dass man einen "Trip down to Chicago" nehme, wenn man aus dem Süden doch offensichtlich nach OBEN fahren muss? Den Leuten muss man echt alles erklären, das wird ja immer schlimmer.

Gnome – I Like It (EP)

Die nächste digital-only Veröffentlichung steht an und geht auf Kosten von Gnome aus Melbourne. Das scheint aber irgendwie Absicht zu sein, der kleinwüchsige Superstar hat ja schließlich schon tausend Alben veröffentlicht, aber davon nur eines in einer Auflage von 10 Stück (!) auf Kassette physisch verfügbar gemacht. Rarer Scheiß, was?

Jetzt scheint er auf den Geschmack gekommen zu sein und limitiert seine digitalen Releases auch. Und zwar nicht in der Anzahl der Downloads oder verfügbaren Songs, sondern im Sound (!).

Dieser Mix, der 5 Songs beinhaltet, die alle an einem Tag abgemischt und aufgenommen wurden, ist nur in Mono bei Bandcamp bereitgestellt worden. Für Stereo kann man den Künstler anschreiben und sieben Schoko-Nikoläuse (!) nach Melbourne schicken. Aber es lohnt sich. Wer die Kinks mag und Rock’n’Rock, der sollte zuschlagen und weglaufen.

Goblin Records. Keine Ahnung, wozu das Label gebraucht wird. I like it.

Loved Sexy And Depressed – True Heavy Metal

Willkommen zurück, ihr Rabauken. Es gibt keine guten oder schlechten Vorsätze für das Jahr 2025, nur ein paar alberne Witze und Punk Rock wie immer. Fangen wir also direkt mit den jungen Burschen aus Yakutsk an, die gerade ihr Debüt veröffentlicht haben und mit dem Charme einer Abi-Band aus den 90ern einfach so viel Garage Punk Krach in das Vierspurgerät gedrückt haben, dass man ein bisschen an M.O.T.O.’s Wall Of Phlegm erinnert wird.

Richtig toller lo-fi Punk mit viel Krach und Melodie aus den Herzen von heranwachsenden Sinnsuchern. Loved Sexy And Depressed – drückt eigentlich alles aus, was die Jugend ausmacht und das Cover versinnbildlicht obendrein mit der Collage den Übergang aus der Mickey Mouse Kindheit zur verdrogten und halbblinden Suche nach Annerkennung. Hat mir zumindest mein Kunst-Theraput so erklärt.

Schönes Ding.

юность севера. Ich glaub, erst einmal nur digital. Hab jetzt keinen albernen Witz gehabt, aber egal. Weitermachen.

Matty Grace – Cheap Shame LP (?)

Einmal kanadischer Pop Punk, immer kanadischer Pop Punk. Dieses Ottawa muss aber auch pinkes Kaugummiwasser aus den Leitungen sprießen lassen. Als Fan, der diese Spielart des Garage Punks trotz des voranschreitenden Alters nicht ablegen kann, bin ich hoch erfreut, demnächst eine ganze Albumladung neuer Songs von Matty Grace hören zu können.

Die Singer/Songwriterin hat wieder mal ein paar Musiker um sich geschart, die man auch aus anderen beliebten Bands bereits kennt. Also eigentlich nur einen, aber der ist gut. Jordan von den Creeps, namentlich. Oder Crusades, Cheap Whine, Surrender…Der macht eigentlich eh alles richtig.
Leider erst einmal nur ein Song online, aber für mehr reicht eure Aufmerksamkeitspanne ja eh nicht, ne? Ich bin dann mal auf wilder Fahrt für den Rest des Jahres. Habt ne gute Zeit – wir sehen uns im nächsten Leben Jahr.

Dirt Cult Records. Kommt erst im Februar raus, aber dann bestimmt auch auf LP. Wie haben es die Buzzcocks gesagt? "If you think you are too old to Pop Punk you are." 🙂

NRG – A New Career CS

Vielleicht habt ihr das mitbekommen, dass ich irgendwann dieses Jahr mal sehr sehr viele Beiträge und Artikel offline genommen habe, um sicherzustellen, dass die nicht scheiße sind da keine verbotenen Bilder enthalten sind, weil das wird teuer. Ich hab mich nun nach und nach daran gemacht, diese Artikel wieder zu veröffentlichen, aber bin zu blöd, um das ursprüngliche Datum wiederherzustellen.

Jetzt kommen da also immer mal so ganze Ladungen mit Beiträgen an einem Tag, die eigentlich uralt sind. Weil ich keinen Bock hab, alles einzeln zu veröffentlichen. Als Kind eines strengen Wissenschaftlers, bzw. als Kind, das die Fünf Freunde gehört hat und dort ein strenger Wissenschaftler eine zentrale Figur einnimmt, macht mich das natürlich total fertig und wenn ich an Weihnachten nach Hause komme, erhalte ich bestimmt wieder Schläge mit dem soften Kissen (meine Eltern sind Monty Python Fans, bzw. ich hab als Kind viel Monty Python gesehen und muss da oft dran denken), aber ihr seid es mir wert 🙂 .

Vielleicht sollte ich einfach eine neue Karriere anstreben, wie es NRG suggerieren. Ist eine Überlegung wert, wenn man am Ende des Jahres darüber sinniert, was man eigentlich so gemacht hat 2024. Nick G., der verantwortliche Musiker hinter der heutigen Veröffentlichung, hat dieses Jahr eine Handvoll schöne Garage Indie Punk Nummern aufgenommen. Das sind 5 mehr als ich. Glückwunsch.

Discontinuous Innovation Inc. Kommt auf Kassette. In den nächsten Wochen erscheinen dann weitere 1000 Artikel, durch die ihr euch in der Weihnachtszeit durcharbeiten könnt. Klassenarbeit ist dann erste Januarwoche, bzw. nie.

Foil – Foiled CS

Schön stressiger Post Punk Hardcore mit zu viel Schwung aus dem Bett gehüpft und die morgendliche Selbstüberschätzung direkt beim Schwindelanfall auf dem Weg zum Klo bereut.

Das vertonte Ritual der alltäglichen Streiterei ums Zähneputzen und die richtigen Klamotten fürs passende Wetter anzuziehen kommt heute von Foil und ist mit 13 Songs so richtig schön anstrengend, wenn die Fahrt ins Büro nicht motivierend genug ist. Kennt ihr vielleicht von der Split mit Zhoop? Oder hatte ich die hier gar nicht? Hm. Naja, dann eben was Neues aus der Heimat des amerikanischen Jazz Museums. In Folie eingewickelt und frisch geblieben.
Eigentlich ist die Band als kleines Nebenprojekt von Jame Mendenhall (Dumpster Rats, Sarin Reaper) entstanden, um nur Songs heimlich im Kämmerlein aufzunehmen, aber dann wurde schnell erkannt, dass die Leute komplett durchdrehen, wenn man die entartete Kunst dann live spielt. Na also.

Dirtbag Distro & Popular Affliction. Vor ein paar Tagen auf Kassette erschienen. Jame Mendenhall ist im übrigen auch verantwortlich für erstgenanntes Label. Ja.

Tics – Flash Language LP

Am nahen Horizont lauert ein neues Highlight aus dem deutschen Post Punk Firmament! Tics aus Köln haben ihr viertes Album nun schon ein paar Mal mit zwei Singles angekündigt – eine im November und eine im Januar – und diese Salamitaktik scheint aufzugehen, zumindest hat sich dadurch mein Interesse zur  Ungeduld gesteigert und ich hab mir die LP kurzerhand brühwarm aus dem Presswerk geklaut und teuer weiterverkauft bei einem Glas Rotwein für Euch vorgehört.

Kurzum könnte man meinen, hier ein neues Release von Dischord Records aus den 2000ern auf dem Plattenteller liegen zu haben und ich musste mich zweimal vergewissern, nicht eine alte Testpressung von Q and not U geklaut zu haben. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, die richtige LP hier zu besprechen, was solls. Tics sind auf Flash Language ein bisschen weniger im Funk-Universum unterwegs und lassen ihrer Post Punk Tanz- und Spielfreude freien Lauf, die sich auf diesem Album eher in die Richtung von Washington D.C. als Leeds U.K. (Gang Of Four) bewegt.

Mir gefällt das sehr gut, es ist eine großartige Platte für den späten Winter, wenn man gemütlich über Kopfhörer lauschen kann und eher die Organe qua Kohlsuppe tanzen lässt, als durch das zugige Wohnzimmer zu hüpfen. Nur ein Song ist zu viel auf der Platte, aber den verrate ich euch nicht. Tolles Album von Tics, hoffentlich.

Tomatenplatten. Das dritte Album auf dem Label und bis zum Erscheinungsdatum am 02. Februar kann man die Platte auch noch auf der Bandcampseite von Tics zu einem günstigeren Preis vorbestellen. Na los, ihr Schnäppchenjäger!

Adam Ross – Littoral Zone LP

Mögt Ihr eigentlich so Singer/Songwriter Kram? Rhetorische Frage. Denn, wie mein Kind gerade zu sagen pflegt: "Ist mir wurscht".

Ich hab jeden Montag die Wahl, die Woche entweder mit Geballer oder mit seichten Tönen zu beginnen, um wieder die Kraft zu finden, die Spitzhacke aufzunehmen und in den Stollen zu marschieren. Heute ist es eher eine sanfte Untermalung, die – ähnlich wie eine Judas-Kuh – uns gemütlich und ruhig zur Schlachtbank geleitet, ohne dass wir in Panik verfallen oder gar rebellieren.

Auf seinem zweiten Album hat Adam Ross weniger Klampfe und Lagerfeuer und mehr Piano, Streicher und Kollaborationen mit anderen Multi-Talenten am Start, weniger DIY lo-fi Attitüde und mehr Filigranität, womit man die LP dann wohl in das Pop Regal stellen muss, wenn man nach Genre sortiert. Ein Song jetzt, den Rest gibt es dann erst, wenn der Frühling in Deutschland eingekehrt ist. Ich finde, der gute Mann klingt manchmal ein bisschen wie Sean Bonnette von AJJ, wenn die Band ihre Punker-Schuhe ausziehen, aber ich hab auch zu wenige Platten in dem Regal mit Folk stehen und keine Ahnung. OK.

Fika Recordings. Auf Platte erst Mitte April verfügbar. Dazwischen liegen noch eine Menge Geballer-Montage. Versprochen.