Ich war gestern so müde vom stressigen Wochenende, dass mir mein Gehirn heute Nacht eine Portion "Jetzt fallen mir alle Zähne aus" mit "Zurück in die Schule, Du musst noch mal Deinen Abschluss machen" spendiert hat. Puh, war ich froh, als der Wecker gerade geklingelt hat und ich mich endlich wieder mit meinen schiefen Zähnen in den Berufsalltag knien durfte. Danke.
Apropos Schule. Class haben mal wieder ein neues Album herausgebracht. Ich glaub, seitdem ich das letzte Mal nach der Band aus Tucson in Arizona geschaut habe, sind da schon ein paar Alben aus der kreativen Feder entsprungen. Na sowas. Die Cover werden zwar nicht hübscher, aber dafür ist die Musik komisch geworden. So mit Saxophon und Synthesizer und das steht der Band ausgezeichnet.
Richtig gutes Album für einen langen Tag im Bushäuschen, auf der Flucht vor dem Regen, die neuen Tanzschritte übend. Rock’n’Roll und Garage Glam. Power Pop und Proto Punk. Zusammengewürfelt und einen Pasch gehabt. Super.
Feel It. Auf Schallplatte erschienen. Während man im Englischen wie auch im Deutschen sagen kann, etwas habe Klasse, wenn man meint, etwas sei besonders, sagt man analog im Französischen dazu "Es ist der Fuß!". Keine Ahnung, ob das eine gesunde Alternative ist.
Ahh, Split Singles. Was für eine tolle Erfindung für die kleinen Möchtegern-Punker, die auf Konzerten verschwitzt in den Distro-Kisten der ortsansässigen Händler herumgrabbelten, um ein paar neue geile Bands kennenzulernen, ohne zu viel Kohle auszugeben. Also ich.
Na sowas, manche Synth Punk Garage Bands haben am Ende der Probestunde noch so viele tolle Demos und Outtakes übrig, die allesamt besser klingen als der meiste Kram, den ich auf meinem Keyboard im letzten Jahr zusammengeschraubt hab. Frustrierend.
Rock’n’Roll! Rowdy aus dem großen und weiten Texas sind die etwas räudigere Variation von Romero aus dem großen weiten Australien.
Bevor der Sommer komplett zu Grabe getragen ist und das Wetter mir nur noch ungemütlich matschigen Post Punk und gemütlich warme Marshmallows in die Gehörgänge drückt und meinen Geschmack verklebt, muss ich schnell noch eine Überdosis sonnigen Pop Punk in Schokolade dippen und durch die Pauken- und Trompetenröhrchen am Trommelfell vorbei in den Hippocampus schieben.
Unterkühlt und knitterfrei kommt der Berliner Synth Post Punk aus dem Atomschutzbunker heraufgeweht und vernebelt mit 40 Jahre alten Sounds und dem Duft von modriger Herzwärme die kühlen Nebelschwaden der Götterdammerung. Guten Morgen.
Na, werdet ihr nicht so recht wach und kommt nicht in die Puschen, weil es draußen den ganzen Tag dunkel ist und eure verklebte Seele immer schwerer wird und euch in den herbstlichen Depressionsschlund hinabzieht? Da kann man leider nichts machen und ich weiß keinen Rat.
Um das mal klarzustellen: ihr dürft eure Haustiere essen, wenn sie aus unerklärlichen Gründen einfach tot umfallen oder die Goldfische ertrinken oder der Wellensittich gegen die Wand fliegt. Ihr dürft den Kram nicht aufm Flohmarkt verkaufen, das geht nur mit allen (!) anderen Tieren, aber zuhause ist egal – schmeisst den Hamster auf den Grill.
Herbstlich, dunkel, unterkühlt und französisch. Eigentlich die beste Stimmung für ein Fass Rotwein am Vorabend des 3. Oktobers, den man nur in schwermütiger Weindepression ertragen kann. Vielleicht bin ich einfach nicht patriotisch genug oder umarme die neuen Bundesländer auf meinem Deutschland-Globus nicht häufig genug, aber ich hab das Gefühl, hier gibt es nicht viel zu feiern.