The Gents / Klint – Split 7″

Hurra, eine neue Runde Split Single für alle. The Gents und Klint aus dem Norden kämpfen hier freundschaftlich um die Blutflecken auf dem Tanzboden und die Schweißtropfen an der Kellerdecke.

Gewohnt übderdreht, ausgeflippt und verrückter Synth Punk aus Haithabu/Schleswig von unserem Freund Klint trifft auf nihilistischen Rotz Garage Punk aus Hamburg von The Gents. Da ist es schwer zu entscheiden, welche Seite schmerzhafter ist und welcher Song der Soundtrack zur nächsten Bierdusche sein wird.

Wind und Wetter scheinen Punk Rock übers Meer zu schieben und an der Küste großzügig über die Anwohner auszukotzen, anders kann ich mir die hohe Dichte an Qualität nicht erklären. Geiler Scheiß.

Profi Tipp: Wenn ihr nicht in Italien einkaufen wollt, weil ihr verdammte Rassisten Pfennigfuchser seid, dann schaut doch mal bei den Bands vorbei…doitsches Porto.

Goodbye Boozy & Creepy Kid Records. Auf Vinyl Single gestern erschienen. Ich lege immer zwei gleichzeitig auf und freu mich aufs Get Lost Fest. Da werden die doch spielen, oder? ODER?
Danke, Freunde.

Index for Working Musik – Which Direction Goes The Beam LP

Hey Kids. Das ist die Musik, bei der ihr wieder angewidert und gelangweilt die Augenbrauen kräuseln und die Schultern zucken lassen könnt. Aber eure Eltern verstehen das vielleicht.

Um diesen Post Punk Firlefanz schätzen zu wissen, muss man halt erst einmal ne Zeit lang dem schnöden Punk mental entwachsen sein. Muss nicht, hilft aber. Denn auf dem neuen Album von Index For Working Musik aus London kommen diverse Ideen aus zahlreichen Facetten des Genres zusammen und werden miteinander bis zur Unkenntlichkeit zu einem leckeren englischen Pudding verrührt.

Man hört noch hier und da ein paar Spuren vergangener Helden, wenn man sich Mühe gibt. Ich meine, eine Prise Gang Of Four herausgeschmeckt zu haben. Gute Musik. Nicht für alle, nur für die Besten. OK.

Tough Love. Das Album erscheint erst Anfang April. Aber dann auch auf LP in rot oder schwarz. Jetzt vorbestellen und aus 2 Songs schon einmal 11 Minuten Musik genießen – das ist mehr als die komplette Spieldauer ganzer Alben anderer Bands.

Ta2reeban – صاحب الموتور بيستند عليكن CS

Richtig gute neue Band aus Beirut, die hier auf ihrer Debüt Kassette 7 Hardcore Knaller abliefert, die mal perfekt in meinen Diätplan passen. Angepisst, krachig, mid-tempo Geschrei und dann wieder zu schnell für die Polizei.

Laut eigener Aussage sind Ta2reeban unter anderem inspiriert von solchen Bands wie G.L.O.S.S. und DEMOKHRATIA, was man auch ziemlich gut heraushören kann. OK, ich kannte DEMOKHRATIA nicht. So, wie ich sowieso überhaupt keinen Hardcore aus dem arabischen Raum kenne. Diese Unwissenheit oder Ignoranz muss auch mal aufhören, die Kids haben dort ja offensichtlich einiges zu bieten.

Man versteht natürlich nichts, aber dieses Mal liegt es wenigstens an der fremden Sprache und nicht am Gesang. Übersetzen lasse ich mir das allerdings nicht, denn schon beim Titel der Veröffentlichung ist man sich nicht einig. "Der Eigentümer des Fahrzeugs ist auf Sie angewiesen" oder "Der Eigentümer des Motors beschimpft Sie." Durchaus zwei unterschiedliche Interpretationen, aber egal.
Der Name der Band bedeutet so viel wie "ungefähr", weil sie sich nicht entscheiden konnten. Find ich gut.

Wird am 01. Februar offiziell auf Kassette erscheinen. Die digitale Veröffentlichung war zwar schon im Septmeber letzten Jahres und auch eine Releaseshow war geplant, aber dann sind im Land tausende Pager explodiert.
Jetzt ist es gerade einigermaßen ruhig und die Show wird nächste Woche stattfinden. Keine Pointe.

Snarewaves – S/T CS

Ein weiteres Beweisstück in der Klageschrift gegen orchestrale Punk Bands. Warum nach seltsam riechenden Mitgliedern über die örtliche Proberaum-Pinnwand suchen, wenn man doch heutzutage alles alleine machen kann? Adam ist schlau, der macht alles alleine.

Und heraus kommen dann seit einigen Jahren schon vorzeigbare Computer Noise Punk Stimmungshits unter dem Namen Snarewaves, die zwar beizeiten ziemlich aggro machen, aber das war irgendwann dem Punk ja auch mal inhärent, ne? Passt wunderbar zum Flippern oder Skateboardfahren, irgend so eine Tätigkeit, die man nur alleine so richtig gut ausführen kann.
Vielleicht ist das die Kehrseite der Medaille, dass Musik, die von Eremiten veröffentlicht wird, oft auch den Vibe der Einsamkeit transportiert. Uff, ich glaub, ich brauch Wochenende.

Painters Tape. Auf Kassette erschienen. Der Typ macht seit über 6 Jahren Musik, da sind zu Beginn der "Karriere" noch so richtig elektronische Geh- bzw. Tanzversuche entstanden, bevor sich dann das Genre in die Garage entwickelt hat. Aus der Zeit stammt dann wohl noch die Affinität zum Smiley. Also nicht an dem Cover lecken!

Punio – Demo

Wenn man seinen Kopf ob der ganzen Weltnachrichtenlage ganz tief in den Sand steckt, um der Scheißigkeit von allem zu entfliehen, kann man da den ganzen Tag finnischen Punk Rock hören. Probierts mal aus.

Bei mir läuft gerade Punio. Die vier Finnen aus der Hauptstadt Helsinki haben jüngst ein 2-Song-Demo veröffentlicht, das auf das kommende Album Appetit machen soll. Und ich hab jetzt Hunger.
Eingängiger Garage Punk Rock mit tollen melodischen Riffs und einer ziemlich angepissten Sängerin, harmonischem Background-Gesang, existenzialistischen Fragen und ganz viel lieben Grüßen aus dem Gewächshaus. Ganz geil.

Noch nicht Label. Album soll ja bald kommen. Vielleicht dann mit einem Cover, das nicht Appetit auf eine neue Chain Whip LP macht?

Somatic Anxiety – Glass Prison CS

Wer morgens schon gerne ein bisschen mehr Kruste im Punk Rock Müsli hat und seinen White Russian lieber mit schwarzer Lebensmittelfarbe trinkt, könnte bei Somatic Anxiety den richtigen Soundtrack für den Start in den Tag gefunden haben.

Ein bisschen düster und uffta uffta, versehentlich hier und das ein paar Melodien in die harten Riffs eingestreut und hin und wieder versteht man sogar aus Versehen etwas vom Geschrei des Sängers, der nebenbei auch für die "Visuals" zuständig ist, die jetzt hier auf der Bandcamp Version nicht so gut rüberkommen.
Passt aber alles schlussendlich wunderbar zu meiner privaten Tour durch die Katakomben von Paris. Können wir uns sogar ein bisschen verschnaufen zwischendurch, das Tape dauert mit 7 Songs fast 22 Minuten. OK.

Croux Records. Anfang Januar auf Kassette erschienen und darüber hinaus als Schminkspiegel zu nutzen. Top!

Meat Wave – Voicemail / Dehydrated

Zwei neue Post Hardcore Nummern von den fleischgewordenen Wellenbrechern aus Chicago. Meat Wave gibt es jetzt auch schon über 10 Jahre und die haben ihren Sound bereits im Jahr 2015 in einer Seitenstraße neben ihrer Lieblingskneipe gefunden und dann stetig optimiert.

Herausgekommen ist so ne Art Post Garage Punk Hardcore Frickel Melange, die manchmal nach DC-Sound klingt und dann wieder in poppige Gefilde und zurück in die Hosentasche wandert. Kein Wunder, dass die Band so gleichermaßen auf Let’s Pretend, Side One Dummy und auch Swami Records passt. Keine Ahnung, wo diese beiden neuen Songs schlussendlich erscheinen werden, aber ich würde mich anbieten, bei Touch & Go ein gutes Wort für sie einzulegen. Ist ja immerhin ortsansässig. Schön.

Erst mal nur so. Die Musik muss ja Dich anfassen und nicht umgekehrt, ne? OK.

Wesley & The Boys – Rock & Roll Ruined My Life LP

Aha. So klingt das also, wenn man eine ganze Rock’n’Roll Band nur über ein Mikro abnimmt und das dann ausgerechnet in die Bassdrum reinfällt. Bisschen dumpf, dafür aber sehr viel, ähm, naja, Basedrum. Und die Toms kommen auch gut rüber. Ansonsten schöner Garage Punk Rock’n’Roll mit einem Aufwärtshaken aus der Kneipenecke.

Wesley & The Boys kommen aus Nashville und haben sich beim Kaufen von schwarzen Jeans im Thrift Store kennengelernt und dann kurzerhand eine Band gegründet. Ganz geil, hab ich Super Bock drauf.

Sweet Time. Kommt im Februar auf LP heraus. 100 in Burgundy und 200 in schwarzem Vinyl. Der Sound bleibt. OK, im höheren Alter sind die tiefen Töne ohnehin ausschlaggebend.

C.A.M.O – Combative Anthems Motivate Outcry CS

OK, weiter geht’s mit kämpferischen Parolen oder Hymnen, die zum Aufschreien motivieren sollen. Brauchen wir heutzutage auch wirklich noch ein paar mehr von. Also von den Aufschreien, Hymnen sind auch schön.
Aber mindestens einen Aufschrei könnte man sich selbst mal vom bequemen Sessel aus entlocken, wenn ein paar selbstverliebte Milliardäre nun öffentlich die Weltherrschaft in bester James-Bond-Bösewicht Manier an sich reißen wollen.

Besser wäre sogar noch, aufzustehen und den Laden anzuzünden, aber eins nach dem anderen. Vielleicht helfen euch ja die sechs Death Rock Anarcho Punk Knaller von C.A.M.O aus Wien ein bisschen, den vollgefurzten Sitzplatz zu verlassen.
Find ich richtig gut, hatten wir länger nicht mehr und wer auf den Sound steht, wird hier sehr gut bedient. Abwechselnd männlich/weiblicher Gesang mit Hall, dazu Gitarre mit Hall und Bass mit Wumms und Schlagzeug mit Kraft. Geiler Scheiß mit Melodien zum Spaziergang über den Friedhof.

Zwischenfrage: Was ich immer nicht verstehe, ist, wie man sich mit einer Abkürzung oder einem Akronym bezeichnen kann und dann natürlich Punkte hinter die jeweiligen Anfangsbuchstaben setzt, diesen dann aber beim letzten Buchstaben nicht mehr verwendet. Gibt es da ne Regel für oder ist das einfach nur Faulheit? Am Satzende ergibt es vielleicht noch Sinn, aber ansonsten? Seltsam.

Urban Lurk. 100 mal auf Kassette erschienen. Am Vorabend zur Bundestagswahl könnt ihr die Band in Wien gemeinsam mit Negative Gears und Rolltreppe sehen. Wäre vielleicht eine gute Idee und Gelegenheit, sich rechtzeitig ins Ausland abzusetzen.