Bewältigungsstrategie

Oh. Wochenende.
Schon wieder? Das ging aber schnell. Da könnte man ruhig noch ein paar Stunden pro Woche draufschlagen, damit sich das mit dem Arbeitengehen auch lohnt, sagt der Präsident. Prima Idee! Muss ja auch mehr Kohle rein für die Verdreifachung von allem.

Und sparen müssen wir auch, sagt der Minister. In Düsseldorf sparen die jetzt zum Beispiel mit Bikini-Oberteilen. Das ist doch ein Anfang.
Ich weiß ja nicht, was ihr so macht, aber ich schalte jetzt die Nachrichten aus und trinke Musik. Lemmy, sag doch auch mal was.

“Most people have to do that kind of job that they hate every day of their lives. Can you imagine what that must be like? You have to submerge your intellect completely, right, and just, y’know, che cha, y’know, and all that. So, at the weekend, they want to hear something that tears the heart out of ‘em and gives it back better.”

OK, Erquickend. In diesem Sinne…ab ins Wochenende.

Class – S/T CS

Sehr tolle Kassette von Class aus Tucson in Arizona, die irgendwo zwischen Punk und Garage Glam anzusiedeln sind. Ganz klassisch besetzt und auch ansonsten nicht so ultraspannend die Angelegenheit, aber einfach nur gute Musik zum Marmeladekochen oder Bierbrauen. Die Kassette mit den 5 Songs ist zwar schon ausverkauft, aber da kommt im August eine neue Fuhre bei Sorry State und anderen Labels. Wieso eigentlich nicht ne 10″?

Electric Chair – Act Of Aggression CS/LP

Diese Aggression läuft so nicht, Mann. Electric Chair mit einer neuen LP im Anflug, die jetzt erst einmal nur auf Kassette zu kaufen ist und digital mit einem kurzen Happen beworben wird, damit man Appetit bekommt. Na gut. Iron Lung empfiehlt, das Tape am besten auf seiner Boombox "at the spot" zu hören. Jetzt braucht man nur noch eine Boombox. Und einen Spot. Aber dann geht’s ab.

The Serfs – Is There An Exit?

Is there an Exit? Show me the Way! Bissl Synthie zur Verspannung muss ja auch zwischendurch mal sein. Die Elektro Post Punks von the Serfs aus Columbus in Ohio zaubern ein weiteres Schmakerl aus dem Hut hervor, das zwar keine gute Laune macht, dafür aber zum spontanen Gruppensuizid animiert. Naja, das kann auch nur meine Lesart sein, keine Panik. So funktioniert halt dieser Coldwave auf Dauer. Man wird depressiv. Is there an Exit? Show me the Way!

Lassie – Behold LP

Das Debüt Album von Lassie aus Leipzig ist alles, was man sich von einem tollwütigen Collie mit einem Faible für Werwölfe erhoffen kann. Eine großartige Mischung aus dem Jugendzimmer des Punk Rocks, mit Clearasil abgerubbelt und fettig gänzend steht da ein selbstbewusster Haufen Attitüde im Türrahmen und sagt Dir, dass Du kacken gehen kannst. Verpackt in 13 Songs, die sehr viel Spaß machen. Bei Phantom auf Platte erschienen. Toll.

Pigeon – Permanten Quest/Riged 7″

Zwei neue Stücke von Pigeon. Ihr wisst schon, diese Post Punks aus Berlin, die wahrscheinlich auch noch in zwanzig anderen Bands spielen und zu kurze Hosen tragen und mehr Espresso mit Koks trinken als gut für die Verdauung ist und wissen, wie man einen Risographie-Workshop abhält. Freaks. Aber nur so kann man zu so guter Musik finden. Natürlich bei Mangel erschienen.

Ok Satán – Master of Neglect CS

Garage Punk, wie er besser kaum geht. Druckvoll, ohne platt zu wirken, rotzig und asi, ohne peinlich zu sein und schlecht gelaunt, wie man es nur im Punk Rock herüberbringen kann. Beim Metal wäre das direkt furchtbar pathetisch und voller Drachen oder so. Und im Hip Hop wird zu schnell geschossen. Die Hippies beim Techno haben zu viele Drogen genommen, um zu wissen, was eigentlich schlechte Laune ist und wer bei Indie schlechte Laune hat, hängt sich direkt auf. Ok Satán bei Goodbye Boozy!

Zhoop – Cassingle

Endlich ein neuer Song für die Morgengymnastik. Das wurde auch Zeit. Oh. Sind ja zwei. Laufen die auf 45?

Martha – Please Don’t Take Me Back 7″

Indie Pop Gedudel mit Punk drin. Martha ist ein großartiger Fels in der Brandung aus seelenloser und langweiliger Kackscheiße. Immer wieder tolle Melodien, schöne Texte, unaufgeregt und überzeugend eingespielt, vorgetragen und Spaß gemacht. Kann ich oft hören. Auf Vinyl bei Specialist Subject erschienen. Durham, Alter.

The Battlebeats – You Don’t Know Me 7″

Zu guter Letzt noch was Frisches aus dem Hause Bottleneck Records. Der Garage Punker aus Indonesien hat 4 neue Songs alleine eingespielt und kann sich damit gerne zu Jay Reatard ins Grab legen, das passt schon. Vielleicht noch ein bisschen Heroin dazu und Nobunny zur Party einladen? Kann man ganz wunderbar noch im Delirium zu tanzen, Deshalb Rock’n’Roll never dies, weißte.

Teaser…schon wieder

Wieder einmal trauen sich verschiedene Bands und/oder Labels nicht, vorab ihre gesamten Früchte der harten Arbeit unters Volk zu bringen. Man möchte lieber ein paar Appetithappen verteilen, um Lust auf Mehr zu generieren. Is ok, mach ich jeden Tag mit dem Abendbrot bei der Familie auch so. Ein Riesenspaß!

Pigeon – Deny All Knowledge Of Complicity LP

Ein toller Song von den Berliner Post Punkern, deren Namensvettern ich bei GTA IV allesamt abgeballert hab, und das erwähne ich hier nicht ohne Stolz. Die Musik von Pigeon ist immer noch großartige Unterhaltung aus der Allee Der Kosmonauten Ecke mit wunderbaren Bassläufen und super eingängigen Melodien aus Gesang und Gitarre. Bumm. Das zweite Album der Band kommt im Juni beim Berliner Label Adagio auf schicken 12″ Vinyl heraus und enthält wohl zusätzlich noch ein kleines Fanzine. Cool!

Leopardo – Malcantone LP

Mal was Anderes. Leopardo aus Freiburg in der Schweiz machen schon seit ein paar Jahren sehr interessanten Dudelkram in der psychedelischen Rock n' Roll Plüschsofaecke und ich kann das Ensemble ganz wunderbar gemeinsam mit einem Brocken Diazepam genießen. Jetzt kommt im Juni das neue Album unter anderem bei Feel it Records (USA) heraus und zu einem Song mit schöner Akkordfolge kann man schon jetzt beim Autofahren einschlafen. Ich freu mich drauf. Erinnert mich teilweise an Kay Kay & His Weathered Underground. Feine Sache.

Glöm Allt – När Värkden Försvinner

Ich hatte gerade noch ein paar Umlaute zu viel auf meiner Tastatur herumliegen. Glöm Allt aus Kopenhagen haben vor ein paar Tagen zwei Songs von ihrer LP als Teaser veröffentlicht und können mich damit schon einmal hinterm Ofenrohr hervorlocken. Weil ich eine Schwäche für skandinavischen Punk Rock hab. Warum eigentlich? Ich versteh kein Wort und musikalisch ist das auch relativer Standarkram. Aber geiler Scheiß, was soll ich machen. Hört euch an, wie Stina ihre Stimmbänder malträtiert und sagt, dass das nicht fantastisch ist. Echt mal. Keine Ahnung, wann die LP kommt. Aber bald.

Connie Voltaire – Suburbs EP

Zum Schluss noch eine komplette Cover EP, weil es so absurd ist. Connie Voltaire spielt hier einfach mal die gesamte EP der Suburbs aus dem Jahr 1978 nach, weil er es kann und weil es toll ist. OK. Erschien heute bei Another Label und zeigt mal wieder eindrucksvoll, dass es früher überhaupt kein Problem war, 9 Songs mit über 15 Minuten Spielzeit auf eine fucking 7″ zu pressen und kein Vinyl zu verschwenden. Ha!