Postage – S/T 12″

Es soll ja so Leute geben, die immer und immer wieder den gleichen Scheiß hören, ohne jemals über den Tellerrand des Genres zu schauen. Ich war das zum Beispiel mit 9. Da hab ich nur Fünf Freunde gehört, alles andere war doof.

Zum Glück hat sich das musikalisch bei mir nicht ganz so engstirnig und exklusiv entwickelt, aber es soll ja Leute geben, na, ihr wisst schon.
Für all diejenigen Genießer im tiefen Teller da unten drin, die auf der Schiene des rauhen, melodischen und poppigen Punk Rocks stecken geblieben sind, habe ich hier ein ganz feines Leckerlie. Postage aus Portland machen so ziemlich den besten Sound, den man sich als Fan von Leatherface, Iron Chic und einem Haufen anderer bärtiger Gestalten auf Dirtnap Records vorstellen kann, und dazu verlieren sich sogar noch ein paar Gitarrensoli auf der Platte – hui.
Falls man müde geworden ist, immer dieselben LPs auf den Plattenteller zu schmeißen, hier könnt ihr eine neue 12″ bestellen, die ganz fantastisch zu den anderen im Schrank passt.

Das soll im übrigen gar nicht negativ sein – die Platte kann auch ein ganz toller Einstieg in diese Gefilde sein, wenn man sich noch nicht in dem Genreirrgarten verlaufen hat.
Erscheint am 05. November (Remember, Remember…) bei unseren Freunden von Dirt Cult. Hauptsache Dreck. Geiler Scheiß aus Portland!

Ich weiß nicht mehr, wen ich hier zitiere, aber irgendein Autor schrieb mal über TKKG, dass sie "der bewaffnete Arm der jungen Union" sei und das ist so treffend und toll umschrieben, da kann man nix hinzufügen. Das wusste ich halt mit 9 auch schon – deswegen Timmy "Yay" und Oskar "Nay"…

Stay Clean Jolene – S/T

Neulich hatte ich noch eine nette Unterhaltung über den Einfluss des Wetters und/oder der Jahreszeit auf die Musik, die man grad gerne hört. Ich habe mich dann im Laufe des Gesprächs mit mir darauf geeinigt, dass so poppige und leichte Sachen ganz automatisch mit Frühling und Sommer in Verbindung gebracht werden und der ganze verkopfte, schwere und rauere Sound zu dieser dunklen, trüben und kälteren Jahreszeit passt. Das ist ja keine sensationelle neue Erkenntnis, aber man kann schon mal festhalten, dass manche Platten wunderbar zu einem bestimmten Zeitpunkt des Jahres passen und sonst vielleicht gar nicht hörbar sind. Wie zum Beispiel Weihnachtssampler, aber das hatten wir ja grad erst.
Nein, ich meine so einen Kram, wie Stay Clean Jolene aus Manchester machen. Mit Leuten von u.a. Great St. Louis machen die 4 Jungs diesen englischen Kram, der immer an Leatherface erinnert. Ist irgendwie unfair, kratzige Stimmen stets direkt mit den genialen Leatherface zu vergleichen, aber es passt hier halt auch musikalisch. Gleich fünf verschiedene Labels haben die Platte veröffentlicht, in Europa ist wahrscheinlich Drunken Sailor der beste Ansprechpartner, falls Ihr ein Exemplar kaufen möchtet.
Vielleicht verbinde auch nur ich diesen typischen Gitarrensound mit regnerischem Wetter und dunklen Tagen und das Gelaber von Jahreszeit und Nebel, Schnee, Regen und wolkenverhangenem Himmel ist totaler Quatsch. Aber wenn ich Ahnung von Musik hätte, würde ich sagen, dass auf dem neuen Album von Stay Clean Jolene fast alle Songs in Moll gespielt werden, das ja auch irgendwie eine melancholischere Stimmung verbreitet. Und das ist ja dann auch ne Gemütslage, die eher in den Monaten des Jahres zu verorten ist, die weniger Sonnenstunden haben. Naja, ist ja auch wurst. Ich find die 10 Songs auf dem Album auf jeden Fall derzeit richtig gut und das muss erst einmal reichen.

Wenn Euch die Lieder ans Surfen erinnern oder an Eure beste Runde Minigolf im August letzten Jahres, dann ist das halt so und ich habe Unsinn geschwafelt. Who cares?