W.O.M.B.A.T. – Inbrace CS

Mein Landesvater hat recht. Was will so eine freche Göre eigentlich ausgerechnet bei den Grünen, wenn sie doch viel besser zu anderen Parteien oder Initiativen passt. ACAB und Eat the Rich sind Parolen, die sich schwer mit SUV und Privatschule, Hinterzimmerdeals mit RWE und dem Migrationspakt vereinbaren lassen.

Komm doch zu uns, Jette. We might be ugly but we have the music.
Zum Beispiel W.O.M.B.A.T. aus Melbourne. Endlich mal eine Punk’n’Roll und Pub Rock Band aus Australien, die eine Orgel in die Kneipe schiebt. Eingängige Gitarrenriffs mit Ohrwurmcharakter und tollen Melodien, verpackt in einer poppigen Ummantelung aus zurückhaltender Bass und Schlagzeugmelange. Schmeckt hervorragend zum Wochenende. Tolles Debüt inklusive eines Coversongs von Dark Thoughts, wenn ich das richtig höre.

Idiotape Records. Könnt ihr jetzt auf Kassette kaufen, das Minialbum ist bereits digital im November erschienen. Ob wohl ein T-Shirt mit "Eat The Rich Bastards" Aufdruck für die Grünen in Ordnung wäre? Oder "All Cops Are Edible"? Ach, wen interessierts. Schönes Wochenende.

Hoon – Speed And Fatigue LP

Und noch eine weitere Garage Punk Band aus Australien, die in die gleiche Kerbe haut, wie die ganzen anderen schnitzbegabten Kneipenrocker aus/von dem Land/Kontinent da unten.

Hoon aus Wollongong machen diesen Quatsch auch schon seit über 10 Jahren und haben in der Zeit eigentlich ünberall live gespielt, wo man sie lässt. Von großen Festivalbühnen bis zur Toilette auf der Autobahnraststätte ist alles mit dabei. Naja, außer der Toilette, aber fragt sie mal, die machen sicherlich überall Stopp.

Eingängiger Pub Rock Punk Schraddel, wie man es nicht anders erwartet und dennoch wird der Kram nicht langweilig oder eintönig – das ist einfach geiler Scheiß. Einen Song darf man jetzt schon mal, der Rest folgt dann Ende des Monats. Ziemlich gut.

Idiotape Records. In Europa von unseren Freunden aus Frankreich vertrieben, die auch schon das andere Album der Band hier herausgebracht haben. Im Juni kommen Hoon auf Tour, checkt schon mal eure Stadtparkklos, ob die genug Steckdosen haben.

Late! – Coolest In Town CS

Ironischerweise bin ich mal wieder ein bisschen spät zur Party von Late!, der Garage Grunge Punk Band aus Toulouse, die jüngst ihr Kasstten Debüt abgeliefert haben. Aber wie sagte Großmutter Shumway immer? "Es ist selten zu früh und niemals zu spät." OK.

Auf dem Tape findet man 6 Songs, die irgenwo in den 90ern den Rückenwind von poppigeren Grunge Bands aus dem Radio aufgeschnappt und diese dann in frische Melodien geblasen haben. Recht unterhaltsam und adrett zubereitet ist das eine runde Sache im eckigen Format. Kann man so an einem Montag machen.

Idiotape. Auf pink oder rot. Keine Ahnung, was da sonst für Leute in Toulouse herumlaufen, aber wenn böse Schauen und Sonnenbrille schon das Nonplusultra der Coolness ist, was machen die dann, wenn sich jemand eine Zigarette ansteckt und Coca Cola trinkt? Fallen die dann alle in Ohnmacht? Ha.

Pretty Littles – Force LP

Seit wann schwappt eigentlich diese australische Punk Rock Garage Pub Suppe über die europäische Kontinental-Langeweile? Wann hat das angefagen? Ich kann mich nicht daran erinnern, aber eigentlich waren die Pretty Littles damals schon ganz vorne mit dabei und surfen seit bereits 14 Jahren auf der Blues Punk Garage Pub Punk Welle mit. Oder führen sie an, was weiß ich.

Den Kopf immer oberhalb des Wassers, damit man die Texte gut verstehen und angeregt zum Grooooooove nicken kann, basteln die vier gutgelaunten Männer aus Melbourne immer wieder epische Songs jenseits der 4 Minuten Marke. Unter 2 Minuten packen sie gar nicht erst ihre Instrumente aus. Auf dem jüngsten Album sind es somit 10 Lieder mit 38 Minuten Spielzeit geworden.

Das opus magnum "Australian Dream" dauert alleine 8:22 und brauchte nur läppische 5 Jahre vom Reißbrett zur Tonspur. Ein schönes Album, das viel zu bieten hat – von unbeschwerten Melodien der australischen Südostküste bis zur schweren Stimmung eines Tinkers, der dem irischen Herbstregen dabei zusieht, wie er grau gegen das Kneipenfenster prasselt. Cool.

Sounds Of Subterrania. Auf LP erschienen und mit einer liebevollen Aufmachung versehen – wie man das von dem Label gewohnt ist. Zuvor auf Kassette in Frankreich bei Idiotape und in Australien auf Platte bei Endless Recordings. OK.