Grow Grow – Am Kalten Markt LP

Wusstet ihr eigentlich, dass man, wenn der hippe Lifestyle-Scheiß aus Hamburg mit der spießigen Kehrwochen-Romantik Stuttgarts gepaart wird, einen ziemlich exakten Durchschnitts-Berliner erhält?
Tja. Wieder was gelernt. Die Typen von Grow Grow können da ein Lied von singen. Und tuns auch gar nicht mal so schlecht. Zumindest verbinden sie auf ihrem neuen Album die besten Elemente des Stuttgarter Noise mit den ganzen exquisiten Einflüssen von Jens Rachut-Bands.

Heraus kommen 3 bis 8 Minuten Songs, die ein bisschen Shellac, Dackelblut, Fugazi, Oma Hans, Jesus Lizard und Blumen am Arsch der Hölle im Herzen tragen. Also wenn das keine Referenzen sind, mit denen man sich schmücken kann, dann weiß es ich auch nicht.

Die drei Berliner von Grow Grow haben auf jeden Fall seit 10 Jahren ihren Stil der 90er Jahre-Best-of-Gitarre weiterentwickelt und nun ihr zweites sehr gutes Album in limitierter Form veröffentlicht. Schon im April sind die 200 Dinger auf den Markt geworfen worden, aber es gibt bestimmt noch ein paar – die sind mit 18€ ja auch nicht gerade günstig für eine deutsche Platte. Wieso eigentlich? War das Artwork wirklich so teuer?

Interessant. Sollte man sich unbedingt live antun. Vielleicht mit einem Bombay East Gin auf türkischer Minze. Aber nur einer – man muss ja noch mitm Daimler hoim fahra.